Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
Er hat ja gesagt, dass er die Flugbahn deutlich höher erwartet hat und den Ball mit einer Hand über die Latte lenken wollen. Bei solchen Bällen, also so wie er es erwartet hat, ist es eigentlich üblich nur eine Hand zu nehmen. Imho halt ein typischer Bock eines Keepers, der nicht regelmäßig unter Wettbewerbsbedingungen gefordert wird. Aber Hummels hat es ja schon passend gesagt: Lewa macht Fehler, Müller macht Fehler, Hummels macht Fehler, warum also sollte der Torwart keine machen.
Es geht m.E. einzig und allein darum, durch welche andere TW-Aktion die Torverteidigung erfolgreicher gewesen wäre.

Dazu sollte man zunächst einmal die tatsächliche TW-Aktion beurteilen. Hier stellt sich die Frage, ob es sich hierbei aufgrund der Distanz um eine Ziel- oder Raumverteidigung handelt? Geht man von einer Zielverteidigung aus, so könnte das einarmiges Lenken des Balles über die Torleute ein gutes Mittel sein. Kommt man zum Schluß, dass dem TW die Sicht aufgrund der kurzen Distanz zu seiner Mauer soweit genommen war, dass er das Ziel nicht genau genug einschätzen konnte, so muß man von einer Raumverteidigung ausgehen. Hierbei ist es wichtig soviel Körperfläche wie möglich hinter den Ball zu bekommen, um ihn erfolgreich ablenken (abprallen) zu können. Dazu wären 2 Hände sicherlich besser gewesen als eine. Hinzu kommt, dass Ulreich sehr nah am Tor stand, die Flugbahn des Freistoßes von unten nach oben erfolgt ist, sodass die einarmige Ballabwehr als die zweitbeste Entscheidung gegenüber der beidarmigen Abwehr betrachtet werden könnte.

Fazit Die Entscheidung "Torraumverteidigung mit beiden Händen" hätte vermutlich das Tor verhindern können.

Selbst, wenn sie sich im Bruchteil einer Sekunde entscheiden müssen, zeichnet ihre Klasse eine hohe Wahrscheinlichkeit richtiger taktischer Entscheidungen mit technisch hervorragender Entscheidung aus.
Aber Torhüter sind genau wie Spieler keine "Maschinen", die beliebig ausgetauscht werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Keeper, denen es an Spielpraxis fehlt, nicht durch noch so viel Trainingssimulation in geistig in die Wettkampfpraxis versetzen lassen. Tagesformschwankungen unterliegen jedoch alle! Das Konzept, wonach Bankdrücker kurzfristig den Stammkeeper ersetzen sollen, klappt längst nicht immer. Da muß man sich nicht einmal darüber unterhalten, inwieweit die Defensive sich auf die unterschiedliche Spielweise seiner Keeper einlassen kann. Anders formuliert: bei den Bayern als Ersatzkeeper gut auszusehen ist dann verdammt schwer!