Thomas Müller spricht das taktische Problem unmittelbar nach dem Spiel an, indem er meint, dass in der zentralen Achse Raum genug gewesen wäre.

Für ein effektives Flügelspiel über 90 Minuten reicht es bei Ribery nicht mehr und Robben hat gefehlt. Will man durch Hinterlaufen via AV in den gefährlichen Torraum eindringen bzw. dorthin flanken, dann kommt der AV beim gegnerischen Konter nicht mehr schnell genug hinter den Ball. Weil sogar der ballferne AV hoch steht, geraten die IV viel zu leicht in ein 1 : 1, was man möglichst in der zentralen Achse im eigenen Drittel bzw. bei Kontern in der eigenen Hälfte vermeiden möchte.

Hier mag vielleicht ein Unterschied zwischen Bundesliga und CL liegen, weil die CL-Clubs diese taktischen Fehler besser zu nutzen wissen.

Tony Kroos spricht davon, dass man viel Laufarbeit zu verrichten gehabt hätte. Seien die Konter noch besser zuende gespielt worden, wäre das Spiel für sie noch viel einfacher gewesen.

Müller wie Kroos besitzen genügend Erfahrungen aus den höchsten Ligen, als das sie fähig sind, den Finger in die Wunde der scheinbar in die Jahre gekommenen Taktik zu legen. Das geht m.E. sehr viel tiefer in die Jugendarbeit, wo verstanden werden muß, dass der Ball vom Kopf in den Fuß gespielt wird und nicht unbekehrt.

Selbst, wenn man kein Bayern-Fan ist schmerzt diese Niederlage, weil sie Defizite aus der Bundesliga offenlegt. Einen Denkzettel gab es bei den internationalen Club-Wettbewerben. Bleibt zu hoffen, dass man rasch daraus lernt, um wieder Anschluß an das Topniveau zu finden.