Hallo,
wir hatten es schon so oft:
Nicht jedes Fitness Studio ist zu empfehlen. Viele der dortigen Trainer verstehen nur etwas vom Kraftsport an sich, also vom Bodybuilding, haben aber dann von Kräftigungsübungen für andere Sportarten keinerlei Ahnung.
Da wird dann selten auf Schnellkraft etwas möglich sein, noch wirklich gezielt für einen Torhüter etwas dabei sein.
Solche Trainings sind dann sehr ineffektiv, weil im Endeffekt: Es wird nur das Aussehen und die Masse beeinflußt, ob aber ein gut aussehender Torhüter besser ist, die Frage stellt sich immer!
Es ist schon positiv, etwas für die Masse zu machen, doch dafür brauche ich kein Fitness-Studio. Wer das aber mag... bitte, jedem seine Entscheidung.
Fakt ist auch hier, unerschütterlich: Ihr braucht auch dort einen guten Trainer, der versteht und weiß was ihr braucht und erreichen wollt, und weiß wie dies zu erlangen ist....
Kraftaufbau funktioniert leider nur über Monate, und bis das Skelett-System sich an die geänderten Strukturen angepasst hat, vergehen Jahre!
Bitte, unterschätzt es nicht! Man hat ehrlich Muskeln innerhalb von Wochen und Monaten aufgebaut und verstärkt, die tragende Stuktur aber, das Skelett braucht echt dafür Jahre!
Leistungssport und Gesundheit sind oft widersprüchlich! Daher ist in vielen Leistungssportarten es üblich, ab einem bestimmten Punkt Kraft zu bolzen. Das geht eine Zeit lang gut, und wenn man sich nicht verletzt, erlangt man so das Potential, weil nun über die Jahre das Skelett sich umgebaut hat.
Es ist dabei nicht selten, daß hier an Stellen knöcherne Strukturen aufgebaut werden, die dem üblichen Anatomischen Aufbau ein wenig entgegen laufen, wie erhabene Schienbeinköpfe, vorragende Oberschenkelhalsknochenstrukturen, vorgekragte Knochenstrukturen an den Oberarmknochen und das meist an den Stellen, wo besonders beanspruchte Muskelgruppen angreifen. Diese Deformationen sind auf ein entsprechendes Krafttraining zurück zu führen, wobei der Skelettumbau nicht sauber und entsprechend des Kraftaufbaus in der korrekten Zeit erfolgte. Hier ist klar und deutlich der Skelettum und -aufbau nicht anatomisch korrekt gestaltet.
Dies ist mehr oder minder nachteilig und viele Nachteile zeigen sich durch sekundäre Phänomene und Symptome, wie häufig auskugelnde Gelenke: Der Muskuläre Apparat ist kräftiger als die Haltestrukturen der Bänder und Gelenke, so daß sich lockern und nicht mehr die übliche Festigkeit und Stabilität aufweisen. Die Folgen sind häufige Bänderinstabilitäten und z.B. am Knöchel und Knie oft dauerhafte Probleme der stützenden Strukturen.
andere Probleme sind dann Haarrisse und Anbrüche der knöchernen Strukturen an den Anwachsstellen der Muskulatur und Sehnen, aufgrund zu kräftiger Muskulatur und nicht korrekt ausgebildeter Knochenstruktur. Solche Fissuren der Knochenstruktur belasten nachhaltig die Knochenstabilität und können im ungünstigen Fall komplizierte Frakturen nach sich ziehen, die als Ermüdungsbrüche sich dem Arzt zeigen.
Verformungen der Knochenstrukturen sind dabei am häufigsten zu beobachten, wie nicht gerade Knochenstrukturen im Schulterbereich und Unterarm-Bereich, auch sind Stellungen der Schien- und Wadenbeine oft hier nicht mehr völlig in Ordnung, oder es gibt leichte Verkrümmungen der Oberschenkelknochen. Solche Fehler sind bis zu einem bestimmten Maß nicht schlimm, müßten aber nicht sein, wenn Kraftaufbau und Skelettumbau in sauberer Relation stehen.
Beispiel: Viele Volleyballer können Ihren Unterarm abnormal über die 180° Streckstellung des Gelenks bewegen und gerade bei Frauen ist dann eine Krümmung der Elle und Speiche deutlich sichtbar, welches die Streckstellung unnormal weiter ausdehnt. Dies ist im Alltag nicht schlimm oder tragisch, aber eine sichtbare Folge des Trainings und oft mangelhaften Skelettaufbaus zur Belastung.
Daher nehmen sich Profis Zeit, um Kraftaufbau und Skelettaufbau im Einklang zu halten, welches von Ärzten und Physiotherapeuten der Leistungszentren begleitet und immer wieder angepasst wird.
Dies fehlt dem Amateursportler meist, oder wird einfach unterlassen.
So sind hier Fehlbildungen und nachfolgende Probleme häufiger, als im Hochleistungssport.
Berühmtes Beispiel: Stefanie Graf - die rechte Körperseite von Stefanie Graf hat einen deutlich höheren Tonus, so daß hier der rechte Arm um rund 2 cm länger ist, und auch das rechte Bein verlängert ist, was zu einem deutlichen Hüftschiefstand geführt hat. Die bewirkte Probleme im Lendenwirbelbereich...
Ansonsten, was ist zu tun?
Nun, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht sind selten schädlich. So sind hier Übungen, wie Liegestützen, rücklings Bankstützen, Klimmzüge im Ober- und Untergriff für die Arme sehr zu empfehlen. Für die Finger kann man dann komplexe Greifübungen mit Tennisbällen, Physiobällen oder Physioschaum machen, man kann auch Stoff kneten, und später dann die Übungen der Arme mit den Fingern kombinieren, wie z.B. Liegestützen auf den Fingerspitzen, auf den Knöcheln oder später sogar nur auf wenigen Fingerspitzen. Bei den Klimmzügen kann man erst mit allen Fingern die Stange greifen, später nur mit vier oder drei.... und so kann man diese Übungen kombinieren und sich steigern.
Auch das Klettern an Kletterstangen oder dicken Tauen stärkt Arm- und Greifkraft und sollte daher immer mal wieder gemacht werden.
Für die Oberschenkel gut sind einfach normale Übungsformen des Springens und Steigens. Hier bitte nicht übertreiben, denn diese Übungen belasten immer das Kniegelenk. Daher ist Treppensteigen prima, man sollte langsam steigen und dabei zwei Stufen auf einemal für Kraft nehmen, oder möglichst schnell die Treppe ohne eine Stufe zu überspringen steigen, um die Kraftausdauer und Kondition zu stärken. Auch Übungen zum Steigen auf Getränkekisten, Sprungübungen darauf und davon runter sind gut, doch auch hier: Höchstbelastung für das Kniegelenk daher bitte nicht übertreiben, es ist nachhaltig wirklich schädlich und kann den Traum vom Profi durch übertriebenen und falschen Eifer schneller zu nichte machen, als es Euch der Sache näher bringt.
Radfahren, insbesondere auch längere Steigungsstrecken sind gutes Oberschenkeltraining, dabei sollte mit Clickpedalen und passenden Schuhen, oder zumindest mit Spangen gefahren werden, und regelmäßig sollte dabei dann nicht mit Pedaldruck gefahren werden, sondern nur mit Pedalzug, um die Oberschenkelrückseite zu trainieren.
Durch Sprungskraftübungen werden auch die Waden mit gekräftigt, so daß hier keine Übungen notwendig sind....
Funktionsgymnastische Übungen zur Kräftigung des Rückens und Bauchraumes, sowie des Schulter / Hals Bereiches sollten mit einfließen, um die strukturelle Stützfunktion und Krafteausgleich der tragenden Struktur zu erhalten und mit zu verstärken. Hier ist kein Kraftaufbau zwingend notwendig, aber ein Erhalt und eine strukturelle Verbesserung sind dabei dringend zu empfehlen.
alles in allem ein Thema, wofür man fast einen persönlichen Trainer im Physio Bereich braucht, oder man muß sich mit Ergänzungssportarten behelfen, was mehr Zeit kostet, dafür aber nachhaltiger und wirksamer ist.
Was mir dazu immer einfällt:
Wir brauche Kinderspielplätze für Erwachsene!
Nicht den Blödsinn für Rentner, sondern Klettergerüste, Taue, Hängebrücken, Schaukeln, Schwebebalken, schiefe Ebenen, Kletterwände, Kletterstangen und Rutschen für Erwachsene. Denn moderne Kinderspielplätze fördern zumeist in jeder Hinsicht Körperliche Entwirklung an Kraft, Koordination, Kondition und Körpererfahrung, wie Balance, Selbstvertrauen, Grenzerfahrungen.
Was jedoch für Kinder als Förderlich gilt, sollte für Erwachsene als Erhalt dieser Fertig- und Fähigkeiten nur Recht sein, und ein richtiger Spielplatz ist, was auch Erwachsene brauchen.
Viele Jugendliche zerstören Kinderspielplätze, lungern herum und finden sich in der Mucki-Bude wieder.. Dabei könnte man es mit einem passenden Kinderspielplatz einfacher haben, und es wäre natürlicher!
Die Mucki-Bude ist daher ein Kinderspielplatz für Erwachsene, jedoch meist viel weniger attraktiv und weniger frei und phantasielos.
Auch Erwachsene müssen daher zurück, zurück auf solche Spielplätze, um sich und die eigenen Fähigkeiten wieder zu entdecken... Balance, Springen und Abfangen, Klettern und Phantasie sind in den Mucki-Buden nicht zu finden, wären für viele Erwachsene und Jugendliche aber oft sehr, sehr wichtig...
Oder warum sind viele Manager heute auf solchen Seminaren in 'großen Kinderspielplätzen' aktiv?? Wiel sie vergessen haben, Mensch zu sein!