Auf dem boomenden Markt der Torwarthandschuhe ist jeder Hersteller daran interessiert innovative Modelle zu entwickeln. Puma brachte 2006 einen Handschuh mit geteiltem Haftschaum unter dem Namen v1.06 heraus. Dieser erwies sich allerdings als nicht wirklich gelungen, denn der Grip und auch die Passform konnten nur wenige Käufer überzeugen. Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen und dementsprechend heißt die neueste Entwicklung v1.08. Bereits kurz nach deren Erscheinen trugen beispielsweise Rafael Schäfer und Weltmeister Gianluigi Buffon dieses Modell in der Standardausführung in Pflichtspielen.
Hat Puma die Zeit sinnvoll genutzt und wirklich einen innovativen Tophandschuh entwickelt? Wie schneidet der Haftschaum in der Praxis ab? Diese Fragen können wir euch beantworten, denn wir haben das Modell ausführlich für euch getestet!
Die Optik des v1.08 fällt dem interessierten Betrachter sogleich ins Auge. Die komplette Oberhand besteht aus atmungsaktivem Mesh. Dies sorgt für eine optimierte Luftzirkulation innerhalb des Handschuhs, was sich als durchaus angenehm erweist, allerdings nicht vor Kälte schützt. Die obligatorische Raubkatze erstreckt sich in einem auffälligen Rot über die gesamte Oberhand. Sie wird nur im Bereich der Fingerknöchel von Haftschaum überdeckt. Dieser sorgt beim Fausten für eine gute Aufpralldämpfung und ermöglicht die nötige Ballkontrolle. Außerdem ist er mit einem Stretcheinsatz versehen, wodurch die Oberhand flexibel bleibt.
Der Tragekomfort des Handschuhs ist insgesamt sehr gut. Dadurch, dass die Innen- und Oberhand aus nur einem Stück Haftschaum besteht, gibt es keine störenden Nähte die. Außerdem ist es auffällig, dass der v1.08 wohl einer der leichtesten Handschuhe auf dem Markt ist und wie eine zweite Haut sitzt.
Der klassische Außennahtschnitt rundet das insgesamt sehr gelungene Außenbild ab.
Als durchaus innovativ kann man den Verschluss des v1.08 bezeichnen. Das bi-direktionale Handgelenkband verläuft - wie der Name vermuten lässt - in zwei Richtungen. Der breitere Teil erfüllt die Aufgabe eines klassischen umlaufenden Verschlusses, während das dünnere Band diagonal dazu verläuft. Es sorgt dafür, dass der Handschuh auch oberhalb des Handgelenks bestmöglich sitzt. Insgesamt machte der neuartige Verschluss im Praxistest einen sehr guten Eindruck.
Kommen wir nun zum Haftschaum, das eigentliche Herzstück eines Handschuhs. Beim Vorgängermodell v1.06 hagelte es förmlich Kritik in Anbetracht des recht dürftigen Grips. Auch der Haftschaum des v1.08 ist wieder in so genannte anatomische Flexzonen geteilt, die dafür sorgen sollen, dass die Innenfläche des Handschuhs so flexibel wie möglich ist. Wie auch schon beim v1.06 kommt der vier Millimeter dicke X-treme Grip Latex zum Einsatz. Allerdings handelt es sich dabei nicht – wie man vermuten könnte – um denselben Haftschaum, sondern um eine „logische Weiterentwicklung“ des hauseigenen Ultimate Grips.
Im Praxistest erwies sich dies als eine durchaus realistische Bezeichnung. In Sachen Aufpralldämpfung und Griffigkeit braucht sich der X-treme Grip Latex keineswegs vor den anderen Top-Belägen von Puma verstecken. Bei Trockenheit und auch bei Nässe zeigten sich keine Schwächen. Und auch der Abrieb liegt im guten Bereich. Auch nach zehn Trainingseinheiten zeigen sich noch keinerlei Abnutzungserscheinungen.
Die anatomischen Flexzonen haben keinen negativen Einfluss auf diese sehr guten Eigenschaften. Allerdings wird daraus auch kein Vorteil ersichtlich, denn das Schließen der Hand fällt auch bei durchgehenden Belägen nicht sonderlich schwerer. Man darf also die berechtigte Frage stellen, ob es sich dabei wirklich um eine lohnende Innovation handeln soll, oder einfach nur ein Mittel zum Aufzeigen des angestrebten Fortschritts ist. Dies soll die insgesamt sehr guten Testergebnisse jedoch keineswegs schmälern.
Als Fazit kann man sagen, dass Puma mit dem v1.08 einen wirklich guten Handschuh auf den Markt gebracht hat. Der Komfort und die Passform gehören ohne Frage zur absoluten Spitzenklasse und auch der Haftschaum zeigt keine Schwächen. Der innovative Verschluss reiht sich nahtlos in die Reihe der gelungenen Eigenschaften ein. Einzig der geteilte Belag wirft Fragen auf. Da er jedoch für keinen Nachteil sorgt, können wir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen!