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Thema: Pliquett, Benedikt (SK Sturm Graz, Bundesliga Österreich)

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  1. #1
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Falsch!

    Was er da macht, ist den Gegner zu provozieren, ihn zu beleidigen und zu verspotten. Weder dem HSV noch Petric bringe ich so viel Sympathie entgegen, hier eine objektive Ebene zu verlassen. Im Gegenteil, ich habe mich als Schalker riesig über Asamoahs Tor gefreut.

    Doch da werden latend und immer öfter Grenzen überschritten, die nicht nur hinsichtlich des Umgangs unter Kollegen und des guten Geschmacks, sondern auch Grundtugenden sportlicher Rivalität ad absurdum führen.

    Wenn ich bei St. Pauli in der Vereinskommunikation was zu sagen hätte, würden dem Mann heute so die Ohren glühen, dass er zwei Wochen bei -30° keine Ohrenschützer bräuchte. Und zwar aus drei Gründen:

    1. Katastrophales Verhalten mit Hinblick auf Fanrivalität, Gewaltprävention etc. (das Ding mit der HSV-Eckfahne)

    2. Konterkarierung des Anspruchs, ein besonderer Verein zu sein, dessen Imagedimensionen z.B. umfassen, sich als Stück Fußballklassik in Umfeld einer Turbokommerzialisierung zu positionieren. Das ist zwar inhaltlich durch die Marketingstrategien zur bloßen Koketterie verkommen. Wenn ich dieses Image aber besetzen und nutzen will, muss ich Fußballtugenden wie Fairness entsprechend kommunizieren - auf allen Ebenen. Da hat sich auch Herr Lehmann ganz schön in die Nesseln gesetzt.

    3. Aus allgemein-sportlicher Sicht der Fairness: Solche Ausbrüche wie bei Weidenfeller (Dauerkandidat), Neuer (Jubelszene vor Dortmunder Kurve, Jubel mit Bayern-Eckfahne), Pliquett, Wiese, Sahin... sind mir als Sportler einfach nur zuwider. Das ist nicht großer Sport, das ist Sport auf unterster Ebene - auch unterster Ebene dessen, für was Sport neben dem Wettbewerb stehen sollte. Da wird eine Vorbildfunktion ignoriert, zum Beispiel mit Sicht darauf, welche Folgen so etwas auf Dorfplätzen, in Jugendmannschaften und bei gewaltbereiten "Fans" zeitigt.

    Es gibt eine schöne Aussage: "Einige haben Probleme, mit Anstand zu verlieren. Einige haben sogar Probleme, mit Anstand zu gewinnen. Und das sind immer die selben."

    Sorry, das war ein ziemlich naiver und sich selbst disqualifizierender Kommentar. Das meine ich nicht beleidigend, aber wenn Du über meine Einlassungen nachdenkst, merkst Du vielleicht, dass Du etwas vorschnell sein Verhalten als humoristisch wertvoll angesehen hast.
    Geändert von nik1904 (17.02.2011 um 09:53 Uhr)

  2. #2
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Was er da macht, ist den Gegner zu provozieren, ihn zu beleidigen und zu verspotten.
    Provokationen gehören zum Fußball dazu. Und das war nun wirklich nichts Schlimmes. Fußball ohne Emotionen ist doch langweilig. Und wenn jemand wie Petric selbst nur am Provozieren ist, darf er sich über eine Gegenreaktion nicht wundern. Pliquett ist St. Paulianer mit Leib und Seele, da kann man nicht emotionslos agieren bei solch einem Spiel.

    Das so etwas natürlich eine Ansichtssache ist, sollte klar sein. Dennoch gefällt es mir nicht, wie du deine Meinung hier als allgemeingültig darstellst.

    Wenn ich bei St. Pauli in der Vereinskommunikation was zu sagen hätte, würden dem Mann heute so die Ohren glühen, dass er zwei Wochen bei -30° keine Ohrenschützer bräuchte.
    Vielleicht ist dies ja der Fall? Das können wir hier doch gar nicht beurteilen. Ich fand die Aktionen super, weil ich Pliquetts Emotionen genau nachfühlen konnte. Ich hätte noch ganz andere Sachen gemacht, wenn ich in seiner Haut gesteckt hätte.

    Du darfst nicht vergessen, dass Pliquett vor einigen Monaten von „Anhängern“ des HSV am Bahnhof Altona angegriffen wurde. Klar, dass dies die Emotionen hochkochen lässt und dass dann auch schnell Grenzen überschritten werden. Aber du willst mir doch nicht erzählen, dass Pliquetts Aktionen mit handgreiflichen Übergriffen zu vergleichen sind, oder?!

    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    1. Katastrophales Verhalten mit Hinblick auf Fanrivalität, Gewaltprävention etc. (das Ding mit der HSV-Eckfahne)
    Für mich ist es nicht wirklich schlimm, wenn man eine Eckfahne wegtritt. Ist der „Bruchweg-Boys“-Jubel der Mainzer Jungs auch respektlos, weil man die mit einem Wappen versehene Eckfahne des Gegners als Mikrofon oder Gitarre missbraucht?

    Hätte Pliquett diese Aktion vor der HSV-Kurve gemacht, würde ich selbst sagen, dass solch eine Provokation in dieser Form unnötig ist. Hat er aber nicht.

    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    2. Konterkarierung des Anspruchs, ein besonderer Verein zu sein, dessen Imagedimensionen z.B. umfassen, sich als Stück Fußballklassik in Umfeld einer Turbokommerzialisierung zu positionieren. Das ist zwar inhaltlich durch die Marketingstrategien zur bloßen Koketterie verkommen. Wenn ich dieses Image aber besetzen und nutzen will, muss ich Fußballtugenden wie Fairness entsprechend kommunizieren - auf allen Ebenen. Da hat sich auch Herr Lehmann ganz schön in die Nesseln gesetzt.
    Jetzt wieder die Lehmann-Keule, ich bitte dich. Eigentlich ging ich davon aus, dass nur die Sky-Kommentatoren blöd genug sind um darauf ewig rumzureiten. Schau’ dir mal die anderen Spieler in der Bundesliga an. Da gab es alleine am letzten Spieltag mehr als fünf Aktionen, die deutlich unsportlicher waren (z. B. die Schwalbe eines Mainzers sowie die Doppel-Tätlichkeit von Simunic). Danach kräht merkwürdigerweise kein Hahn. Oder willst du die Ehrlichkeit eines Spielers verurteilen? Wäre es besser gewesen, wenn er danach vor dem Mikrofon dreist gelogen hätte?

    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    3. Aus allgemein-sportlicher Sicht der Fairness: Solche Ausbrüche wie bei Weidenfeller (Dauerkandidat), Neuer (Jubelszene vor Dortmunder Kurve, Jubel mit Bayern-Eckfahne), Pliquett, Wiese, Sahin... sind mir als Sportler einfach nur zuwider. Das ist nicht großer Sport, das ist Sport auf unterster Ebene - auch unterster Ebene dessen, für was Sport neben dem Wettbewerb stehen sollte. Da wird eine Vorbildfunktion ignoriert, zum Beispiel mit Sicht darauf, welche Folgen so etwas auf Dorfplätzen, in Jugendmannschaften und bei gewaltbereiten "Fans" zeitigt.
    Meiner Meinung nach machst du hier eine Mücke zu einem Elefanten. Ich frage noch mal: Willst du Fußball ohne Emotionen? Ich bekomme bei dem Gedanken eine Gänsehaut.

    Natürlich muss man Aktionen wie die von Gattuso gegen Tottenham verurteilen, aber das ist doch nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit solchen harmlosen Aktionen.

    Sorry, das war ein ziemlich naiver und sich selbst disqualifizierender Kommentar. Das meine ich nicht beleidigend, aber wenn Du über meine Einlassungen nachdenkst, merkst Du vielleicht, dass Du etwas vorschnell sein Verhalten als humoristisch wertvoll angesehen hast.
    Nein, ich bleibe dabei: Ich fand Pliquetts Aktionen super und würde des selbst genauso tun. Du kannst vielleicht schlecht beurteilen, was in Hamburg in den letzten Wochen, Monaten und Jahren zwischen den Fangruppierungen abging. Da ist solch ein Sieg mehr als nur eine Genugtuung. Da platzt man vor Emotionen und die müssen irgendwie raus.

    Es ist auch durchaus okay, dass du hier eine andere Einstellung als ich hast. Aber ich lasse mir mit Sicherheit nicht vorschreiben, was „falsch“ und was „richtig“ ist.

    Humoristisch wertvoll waren lediglich die Gesichter der Hamburger Spieler, Fans und Verantwortlichen.

    Weder St.Pauli mit dem Anteil des "Schwarzen Blocks" unter den Ultras
    Und genau diese Aussage disqualifiziert dich und zeigt mir, dass du absolut keine Einblicke in die Fanszene anderer Vereine hast.

    Und darüber hinaus: Sollen wir uns den Fußball von gewalttätigen Vollpfosten kaputt machen lassen? Soll am besten das Jubeln in Zukunft ganz verboten werden, damit sich niemand proviziert fühlt? Das ist die falsche Herangehensweise.

    So, das war's von mir zu diesem Thema. Es ist Jedermanns Recht, meine Ansichten nicht zu teilen. Ich habe jedoch auch genügend gute Gründe dafür, dass gestern einer der schönsten Tage meines Lebens war und dass mir "Benes" Aktionen aus dem Herzen gesprochen haben.

    "Man kann das kitschig finden, pathetisch, womöglich auch sozialromantisch, aber auch der rein sportliche Teil dieser Geschichte ist bemerkenswert. Da kommt ein dritter Torwart in die Arena des großen Lokalrivalen, der 33 Jahre nicht zu besiegen war, es ist sein erstes Bundesliga-Spiel. Und dieser Nobody, auf den die Augen von 57.000 Fans gerichtet sind, behält die Nerven. Er hält gegen Ruud van Nistelrooy, den großen Torjäger. Er pariert gegen Joris Mathijsen, den Vize-Weltmeister. Er verkürzt den Winkel erfolgreich gegen Zé Roberto, den Weltmeister aus Brasilien. Und dann sagt er, dass er seinen Club liebt. Solche Geschichten gibt es nur im Sport." (Spiegel)

    Ich in Zeiten von profillosen und glattgebügelten Fußballprofis froh, solch einen Typen in der Mannschaft zu haben.

    Danke, Bene! Du bist eine Legende!
    Geändert von Paulianer (17.02.2011 um 13:46 Uhr)
    Farblegende: Moderator | Privatperson

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