Falsch!
Was er da macht, ist den Gegner zu provozieren, ihn zu beleidigen und zu verspotten. Weder dem HSV noch Petric bringe ich so viel Sympathie entgegen, hier eine objektive Ebene zu verlassen. Im Gegenteil, ich habe mich als Schalker riesig über Asamoahs Tor gefreut.
Doch da werden latend und immer öfter Grenzen überschritten, die nicht nur hinsichtlich des Umgangs unter Kollegen und des guten Geschmacks, sondern auch Grundtugenden sportlicher Rivalität ad absurdum führen.
Wenn ich bei St. Pauli in der Vereinskommunikation was zu sagen hätte, würden dem Mann heute so die Ohren glühen, dass er zwei Wochen bei -30° keine Ohrenschützer bräuchte. Und zwar aus drei Gründen:
1. Katastrophales Verhalten mit Hinblick auf Fanrivalität, Gewaltprävention etc. (das Ding mit der HSV-Eckfahne)
2. Konterkarierung des Anspruchs, ein besonderer Verein zu sein, dessen Imagedimensionen z.B. umfassen, sich als Stück Fußballklassik in Umfeld einer Turbokommerzialisierung zu positionieren. Das ist zwar inhaltlich durch die Marketingstrategien zur bloßen Koketterie verkommen. Wenn ich dieses Image aber besetzen und nutzen will, muss ich Fußballtugenden wie Fairness entsprechend kommunizieren - auf allen Ebenen. Da hat sich auch Herr Lehmann ganz schön in die Nesseln gesetzt.
3. Aus allgemein-sportlicher Sicht der Fairness: Solche Ausbrüche wie bei Weidenfeller (Dauerkandidat), Neuer (Jubelszene vor Dortmunder Kurve, Jubel mit Bayern-Eckfahne), Pliquett, Wiese, Sahin... sind mir als Sportler einfach nur zuwider. Das ist nicht großer Sport, das ist Sport auf unterster Ebene - auch unterster Ebene dessen, für was Sport neben dem Wettbewerb stehen sollte. Da wird eine Vorbildfunktion ignoriert, zum Beispiel mit Sicht darauf, welche Folgen so etwas auf Dorfplätzen, in Jugendmannschaften und bei gewaltbereiten "Fans" zeitigt.
Es gibt eine schöne Aussage: "Einige haben Probleme, mit Anstand zu verlieren. Einige haben sogar Probleme, mit Anstand zu gewinnen. Und das sind immer die selben."
Sorry, das war ein ziemlich naiver und sich selbst disqualifizierender Kommentar. Das meine ich nicht beleidigend, aber wenn Du über meine Einlassungen nachdenkst, merkst Du vielleicht, dass Du etwas vorschnell sein Verhalten als humoristisch wertvoll angesehen hast.