6:31 bis 6:59 Schüsse flach links und recht, laufen, halten, rollen, laufen, halten, rollen
Falsch! Der Torhüter macht hier alles richtig. Es ist eine Übung für rasche Richtungswechsel und das Training des richtigen Abrollens. Viele torleute können nur die Torwartwippe, also seitlich Fallen, dann in Richtung Schulter hoch kippen, zurück über die Körperseite den Schwung nutzend zum Aufstehen.
Der Torwart im Video kann diese Torwartwippe nicht so richtig, da er dafür das Rollen perfekt beherrscht.
Man kann diese Übung mal machen, einmal mit der Wippe und einmal mit Rollen.
Dazu legt man die Bälle ca. 7 bis 8 Meter vor dem Tor auf eine Linie, Torwart in die Mitte und dann immer links und rechts den Ball geschossen, so daß diesen der Torhüter gerade erreichen kann. Schnell wird man feststellen, daß viele Torleute völlig unbeholfen aufstehen, meist in eine Sitzende Position gehen und sich dann hochwuchten, beim Versuch den schnellen Richtungswechsel hinzu bekommen.
Mit der Wippe geht das besser, doch höchste Geschwindigkeit erreicht man nur mit dem Rollen. Jetzt muß der Trainer nur bestimmen: Darf er rollen oder darf er nicht.
Da es bei mir bei diese Übung rein um das Rollen geht, also einen flüssigen runden Bewegungsablauf, ist es daher völlig richtig, was der torhüter macht.
Und ein Satz wie
stimmt in diesem Fall mal gar nicht und wird man auch in den höchsten Ligen immer wieder sehen: Der Torhüter kehrt dem Spiel dann die Kehrseite zu, weil es anders geht, aber bewegungsökonomisch unsinnig ist.
Einen Torhüter schulen heißt auch, im Techniken zu vermitteln, damit er einen runden, katzengleichen Bewegungsablauf bekommt. Denn das ist Bewegungsergonomie und schone Kraft und Energie.
Und seine Geschwindigkeit ist kein Hexenwerk, es resultiert einzig aus einer völlig harmonischen, runden Bewegung. Nicht aussergewöhnlich...
Leider patzt er beiden hohen Bällen, wo er nicht konsequent seine Technik benutzt, denn er springt vielleicht nicht nach vorn, was aber schlimmer ist, daß er seine gute Fallschule die man zuvor noch gesehen hat, hier nicht zum einsatz kommt. Er fällt mit dem Fahrgestell voraus, anstelle den Bogenflug am Ende bei den höheren Bällen durchzuführen und kann daher nur schwer und nicht korrekt rollen. Würde er den Bogenflug anwenden, könnte er seine Rolltechnik einsetzen und es würde wesentlich besser aussehen.
Und bevor man diesen Punkt bemängelt, daß er nicht nach vorn springt, muß man überlegen, daß dies nicht sinnvoll bei dieser Übung ist. denn er würde beständig dem Trainer näher kommen, weil er sich förmlich im Zick-zack nach vorn bewegt.
Durch dieses beständige, und meiner Meinung nach überzogene, Wert darauf leben, schräg nach vorn zu springen, verlieren viele Übungen völlig an Wert und das Torwarttraining verkommt zu einer simplen Method: Wie springt man richtig, anstelle dem Torwart auch die anderen Techniken, des richten Fallens, schnellen Seitwärtslaufens, Rollens, Wippens und anderer Kleinigkeiten zu vermitteln. Denn was nutzt mit ein Torhüter, der wie ein Sack auf den Boden kracht, sich die Hüfte prellt, auf den Ellenbogen fällt, vielleicht sogar diesen unter seiner Körperseite hat, er dafür aber toll schräg nach vorn gesprungen ist?
Wer nichts anderes als dieses Credo hat und sieht und immer nur solche Rosinen sucht, der hat meiner Meinung nach wenig mit einem Torwartspiel zu tun, denn das richtige, runde Fallen ist fast noch wichtig, wie dieses beständig und beharrlich, gebetsmühlenartig geforderte schräg nach vorn springen....
Hier ist es Unfug, Unsinn und darf daher unterbleiben, bei der Übung geht es um das Abrollen, und das möglichst schnell.
Und so alt wie ich bin, kann jeder gern mal kommen und es sich bei mir ansehen, ich bin da auch noch recht schnell und erreiche bei dieser Übung zu einem torwart der das Rollen
nicht beherrscht erstaunliche Geschwindigkeiten.
Und auch im spiel: Wenn ich einen Ball gehalten habe, rolle ich, nach einer entsprechenden Parade, so daß ich über das Rollen in den Stand komme, oder ab der Ball unter mit begrabe.
Dann liege ich zwar mit dem Rücken/Gesäss zum Spielfeld, dafür ist mein Kopf aus der Gefahrenzone, der Ball sicher unter mir, und wenn ich aufstehe, dann mit der Körperdrehung vom Tor weg.
Somit muß ich hier für den Torhüter die Lanze brechen: Er macht alles richtig und das sogar recht gut, nur die Bogenflugbahn könnte man hier verfeinern, damit er auch da wieder ins Rollen kommt...