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Thema: Serie A

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    Newcomer des Jahres 2007 Avatar von -P-S-P-
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    Standard Krawalle in der Serie A

    Großer Bericht über die Krawalle in der Serie A

    Dies stammt von der Seite www.web.de


    Rom (dpa) - Die guerillaartige Revolte italienischer Fans zwingt den Fußball im Land des Weltmeisters in die Knie und lässt Politik und Justiz nach drakonischen Konsequenzen rufen. Einen Tag nach dem tödlichen Polizei-Schuss auf einen Lazio-Anhänger und den folgenden massiven Krawallen klagte die Staatsanwaltschaft in Rom Randalierer erstmals wegen "terroristischer Aktionen" an.
    Krawalle in Serie A


    Nach dem gewaltsamen Tod eines Fußballfans ist es in Italien zu schweren Krawallen gekommen.



    Gegen den Todesschützen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Das Innenministerium verbot Fans vorläufig Reisen zu Auswärtsspielen und sperrte die Fan-Kurven in Bergamo und Taranto. Staatspräsident Giorgio Napolitano nahm auf einem Staatsbesuch in Doha Stellung zu den Ereignissen in der Heimat. "Ich bin sehr besorgt", sagte er und beklagte, dass die "Fernsehbilder der Ausschreitungen in der ganzen Welt zu sehen waren".
    Am kommenden Wochenende muss der Ball ruhen, forderte Sportministerin Giovanna Melandri einen Tag nach dem Todesschuss eine "Denkpause" und löste damit heftigen Streit aus.
    Ein Stopp der Ligen sei "unangebracht und riskant", entgegnete Fußballverbandspräsident Giancarlo Abete. Nach einem Krisengipfel mit Abete, Liga-Chef Antonio Matarrese und NOK-Chef Gianni Petrucci forderte Melandri am Montagnachmittag erneut "eine richtungsweisende Entscheidung" vom Fußballverband, der am Abend über einen Ligastopp beraten will.
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    In Italien wird der Fußball immer mehr zur Geisel krimineller Randalierer, die diesmal ein tragisches Unglück als Rechtfertigung für ihren Krieg gegen die Polizei missbrauchten. Die Römer Staatsanwälte vermuten organisierte Angriffe mit politischem Hintergrund hinter den jüngsten Fan-Krawallen und erhoben daher Terrorismus-Anklage.
    "Wir sind Geiseln dieser Gewalt, aber wir dürfen uns so nicht zu Sklaven machen lassen. Das ist zum Kotzen", sagte Italiens Nationaltrainer Roberto Donadoni im Trainingslager der "Azzurri". Mit Fußball habe das gar nichts zu tun, bestätigte auch Nationaltorhüter Gianluigi Buffon. "Jetzt ist die Grenze erreicht", meinte Auswahlstürmer Alberto Gilardino.
    Wieso der Lazio-Anhänger auf dem Autobahnrastplatz ums Leben kam, ist weiter unklar. "Ich habe erst einen Warnschuss in die Luft abgegeben, der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst", sagte der Polizist der Zeitung "Corriere della Sera". Dem widersprach jedoch ein Zeuge bei seiner Aussage bei der Polizei in Rom: "Er hat mit ausgestreckten Armen und der Waffe in beiden Händen geschossen", sagte der Mann.
    Arezzos Polizeichef wollte nicht mehr ausschließen, dass der Beamte gezielt auf die Reifen des Autos geschossen habe. Er habe aus 200 Metern Entfernung auf "niemanden gezielt", betonte dagegen der Beamte, der prügelnde Fans von Lazio und Juventus Turin trennen wollte. "Ich bin ruiniert, ich habe zwei Familien zerstört, die des Jungen und meine eigene", sagte der 31-Jährige.
    Der Bruder des Getöteten warf dem Polizisten vorsätzlichen Mord vor und heizte damit die explosive Stimmung an. "Ihr habt ihn umgebracht", behauptete der Anwalt. Innenminister Giuliano Amato versprach eine "rückhaltlose Aufklärung". Oppositionspolitiker warfen ihm Versagen vor. Er könne die Sicherheit der Bürger nicht mehr garantieren. Sie forderten seinen Rücktritt sowie einen Ligastopp für einen Monat.
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    Am Dienstag muss Amato das Parlament über die Fußballkrise informieren, die die "La Gazzetta dello Sport" als "nationalen Notstand" bezeichnete. "Die Polizei wird ihre Verantwortung übernehmen", sagte Italiens Polizeichef Antonio Manganelli am Montag. Der Kollege werde nicht gedeckt, versicherte auch der zuständige Polizeichef von Arrezzo. Die Autopsie des Getöteten war für Montagnachmittag anberaumt.
    In Italien würden Menschenleben mit zweierlei Maß gemessen, schimpfen die Fans.
    Als am 2. Februar der Polizist Filippo Raciti bei Fan-Ausschreitungen in Catania erschlagen wurde, sagte der Fußballverband (FIGC) sofort alle Spiele ab, zwei Wochen ruhte der Ball.
    Für den getöteten Lazio-Fan wollte Polizeichef Manganelli nach Angaben der "La Gazzetta dello Sport" gegen den ausdrücklichen Wunsch von FIGC und Nationalem Olympischen Komitee (CONI) am Sonntag zunächst gar kein Spiel absagen. Erst Lazios Weigerung zu spielen und die Fan-Randale führten zu den Absagen.
    Die meisten Politiker forderten ein hartes Vorgehen gegen Randalierer und einen Spielstopp, einige zeigten aber auch Verständnis für die Wut der Fans: "Der Waffengebrauch darf nur im Extremfall erfolgen", äußerte Parlamentspräsident Fausto Bertinotti Unverständnis für den Polizeieinsatz am Sonntag, der die Fan-Randale in mehreren Städten ausgelöst hatte.
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    Bei schweren Krawallen in Rom gab es nach neuesten Polizeiangaben 40 Verletzte. Vier Personen wurden festgenommen. "Straßenkampf von Mailand bis Taranto", schrieb der "Corriere della Sera".
    Randalierer griffen Polizeidienststellen an, setzten mehrere Autos in Brand und zerstörten am CONI-Sitz Marmorskulpturen, die Countdown-Uhr für die Spiele in Peking 2008 sowie Büroeinrichtungen.
    Auch die Polizeigewerkschaft forderte einen Ligastopp. "Rom und andere Städte dürfen nicht Schauplatz für Angriffe gegen staatliche Institutionen und Ordnungskräfte sein", sagte Roms Polizeipräfekt Carlo Mosca.
    Die Witwe des in Catania getöteten Polizisten Raciti dagegen befürchtet noch mehr Ausschreitungen und Opfer: "Weitere Tote würden mich nicht wundern."
    Geändert von -P-S-P- (05.12.2007 um 13:48 Uhr)

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