Ich gebe zu, dass ich zunächst geschmunzelt habe ob des Titels...

Aber bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass das durchaus eine sinnvolle Fragestellung ist. Denn solche positven Gefühle müssen ebenso verarbeitet werden wie negative, ohne sich belastend auf das weitere Spiel auszuwirken. Am Beispiel Manuel Neuer kann man nämlich sehen, dass eine tolle Parade oder sogar solche in Serie nicht zwingend ein fehlerloses Spiel nach sich ziehen müssen. Neuer hat schon in einigen Spielen nach unglaubliche starken Leistungen regelrecht überdreht und dann Fehler gemacht, die mal bestraft wurden und mal nicht. Bei ihm hat sich dieses Verhalten im Zuge seiner zunehmenden persönlichen und sportlichen Reife sukzessive verbessert. Ganz frei von dieser "Selbstgefährdung" ist er immer noch nicht.

Ich selbst bin bei Fehlern oder von der Abwehr verursachten Toren erheblich (auto-) aggressiver und in meiner Körpersprache wesentlich expressiver, als ich das bei Paraden bin. Selbst nach sehr starken Aktionen, bei denen Adrenalin und Endorphin bis unter die Schädeldecke gepumpt werden, versuche ich, die Gefühle zu kontrollieren und sinnvoll zu kanalisieren. Eine positive Grundeinstellung daraus mitzunehmen, bringt sicherlich mehr, als pure Euphorie, die schnell nach hinten los gehen kann. Ich würde gar nicht sagen, dass das extrem bewusst passiert. Ich gebe die positive Energie durch Motivation zudem an meine Vorderleute weiter. Selten bzw. sehr selten gehe ich nach Paraden aus mir heraus. Vor vier Spieltagen hatte ich ein sehr starkes Spiel, in dem ich einen Ball aus kurzer Distanz gegen den Lauf um den Pfosten biegen konnte. Da entfuhr mir ein richtig lauter "Brüll", zumal diese Aktion uns kurz vor Schluss drei Punkte rettete. Diese Art der Reaktion ist aber die Ausnahme.