Nein Paulianer,
das ist eine Gabe. Nicht jeder kann das, und es gibt nur wenige, die es können. Bissi kann man schon Tunen, aber so hoche Geschwindigkeiten sind dann doch eher die Ausnahme. Esst leider nicht unbedingt toll. Warum? Lies Nachteile!
Diese Lesegeschwindigkeiten haben Vorteile, aber auch Nachteile.
Also einen Karl May Band lese ich in einer Nacht, wenn es gut geht.
Vorteil: Ich kenne seinen Schreibstil und seinen einfachen Satzbau, es gibt wenig Fremdwörter und Umschreibungen. Zudem kennt man Bilder, also Personen sind sofort im Kopf.
Was passiert? Ganz einfach: Nach einiger Zeit, wo man lansam war, verfällt man zusehens in einen Art Trance Zustand, es ist wie Schlafen. Nur das man sehr intensiv träumt. Man träumt also was man liest, es ist also Kopfkino pur.
Nachteil: Man liest nicht ins Detail. Man kann die Geschichte erzählen, aber eben nicht bis in haargenaue Detail und bis ins die kleinste Konversation.
Es eigenet sich daher eher für Zusammenfassungen, aber nicht um z.B. ein Buch sauber wiedergeben zu können.
Fehlen Bilder im Kopf, so is es bei mir, sinkt die Geschwindigkeit, bis man Phantasiegestalten erschaffen hat. Man darf sich also nicht wundern, wenn Sean Connery beim Lesen von Jules Verne als U-Boot Kommandant Nemo auftaucht, oder Ned Land im Buch wie Arnold Schwarzenegger aussieht...
Nachteil auch, daß Fremdwörter die man nicht kennt, die Geschwindigkeit nicht nur reduzieren, sondern mich aus der Bahn werfen, also alle Geschwindigkeit hinfällig ist und ich neu starten muss.
Doch Bücher, die ich also schon einmal gelesen habe, lese ich dann mit entsprechender Geschwindigkeit. Aber auch Bücher wie Dino Park, ich habe mich im Buch von 5 bis 6 Seiten pro Viertelstunde auf 10-15 Seiten pro Viertelstunde gesteigert... viele Details entgehen einem, was aber nicht unbedingt wichtig ist. Heute lese ich das Buch mit nahezu doppelter Geschwindigkeit. Je besser ich die Story kenne, desto schneller werde ich. Je einfacher der Stil, desto flotter.... aber die Höchstgeschwindigkeit von 20 Seiten pro Minute erreiche ich dann uch nur selten, eher bleibe ich bei 10 pro Minute, wenn das Werk entsprechend ist, nur ist dann eben Lesen nicht lesen. Es ist schauen und dann ist es auch weg...
Bei mir ist die Geschwindigkeit nicht fest, sondern variabel, sprich ist es spannend, dann sinkt diese, ist es eher locker, steigt diese.... wobei auch das keine Regel ist.
Wie gesagt, der größte Nachteil ist, daß man das Buch gelesen hat, tollen Film geschaut hat, aber im Endeffekt danach wie aus dem Kino kommt und viele Dinge da bereits vergessen hat....
Für Fachbücher völlig ungeeignet....
Aber ich habe festgestellt, je mehr man intensiv liest, sich auf das Lesen einläßt, umso mehr kann man diese Fähigkeit trainieren und wohl auch erwerben, aber ein Talent scheint signifikant für die Geschwindigkeit verantwortlich zu sein....
Daher habe ich ganz bewußt hinter die Lesegeschwindigkeit eingesetzt. Es hat seinen Sinn.
Ich kann nicht immer so flott lesen... dieses Querlesen geht auch nur dann, wenn alles passt.
Ansonsten bin ich bei so cirka 5-20 Seiten pro Viertelstunde, also wenn alles gut geht pro Minute eine Seite, abhängig von Buchstabendichte, Müdigkeit und Seitenlänge...
Daher, bitte dasernst nehmen....