Also die meisten Antworten hier sind ja mal unterste Schublade... wer hat euch den beigebracht so zu argumentieren? Seid ihr alle schon von der Bildzeitung und Co. so verdorben, dass ihr nicht mehr in der Lage seid zu hinterfragen?

Wie geht man in einem solchen Fall vor?
Man versucht erstmal den genauen Wortlaut, also das Originalinterview zu bekommen. Wir leben nicht mehr im letzten Jahrtausend und jeder von euch hat Zugang zum Internet. und von "Interview mit der Onlineausgabe der Zeitschrift «11 Freunde»." auf www.11freunde.de zu kommen, kann doch echt nicht so schwer sein. Tja und wenn man dort noch ein bisserl aufmerksam ließt, dann findet man sogar das Interview. Übrigens absolut lesenswert. Aber schauen wir uns doch einfach mal den hier so als Mist abgeurteilten Bereich an.

Wird es gravierende Regeländerungen geben?
Wird seitens 11 Freunde gefragt. Daraufhin antwortet Rangnick:

Ich kann mir vorstellen, dass durch die simple Vergrößerung der Fußballtore, der durch die Entwicklung der Defensivstrategien und der athletischen Fähigkeiten der Spieler sich abzeichnenden Verringerung der Torerfolge im Fußball entscheidend und sprunghaft entgegengewirkt werden könnte.
Im Gegensatz zu euch hat er ein offensichtliches Problem des modernen Fußballs erkannt. Ein 2 zu 0 ist bereits ein deutlicher Sieg, ein 3 zu 0 eigentlich schon ein Kantersieg und Klatsche. Bei der WM standen sich im Finale zwei Mannschaften gegenüber, die ein 4-5-1 System spielten und mit Cannavaro wurde zurecht ein Abwehrspieler zum besten Spieler gewählt. Deutschland als dritter spielte mit zwei defensiven Mittelfeldstrategen vor der Abwehr und Klose ist oft eher eine 10 als ein klassischer Stürmer. Portugal ist nun auch nicht für seine klassischen Sturmspitzen bekannt.
Auch ist es nicht so das die sogenannten Kleinen wirklich soviel besser geworden sind. Es ist nur schlicht sehr schwierig geworden heute noch ein Tor zu schießen. Auch heute noch werden die Titel und die Qualifikationsplätze stets unter den gleichen Mannschaften ausgemacht. Teams wie Kamerun, Südkorea, Türkei, Griechenland, ... sind reine Eintagsfliegen, die mal ein gutes Turnier erwischen, aber an die großen Nationen reichen sie dennoch nicht ran.
Als Lösung für das Problem empfiehlt er einfach die Tore den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Als Maßstab für die Vergrößerung der Torabmaße wäre die Entwicklung der durchschnittlichen Körperlänge der Torhüter von heute – also circa 1,90 Meter – im Vergleich zum Zeitpunkt der Festlegung der ursprünglichen Regeln zu Anfang des letzten Jahrhunderts – circa 1,70 Meter – heranzuziehen. Daraus ergäben sich dann Tore, die etwa einen Meter breiter und 30 Zentimeter höher sind. Das bedeutet zumindest, dass jeder Pfosten- und Lattenschuss von heute dann ein Treffer wäre.
Tja und wer ein Problem erkennt, hat oft auch bereits eine Lösung auf der Hand. Die Lösung ist durchaus interessant. Vorallem würde sie an der grundsätzlichen Fußballidee sehr wenig ändern. Für die kleinen Vereine könnte man ganz einfach lange übergangsfristen (20 Jahre) einführen. Wenn ich dann noch daran denke, dass die lokale Zeitung bei einem Nachmessen der Tore der örtlichen A-Klasse/Bezirksliga Höhenunterschiede von bis zu 50 cm vom kleinstem zum größten feststellte, sehe ich echt kein Problem darin beide Torgrößen parallel zu nutzen.

Aber natürlich ist es viel einfacher neue Ideen einfach als Mist abzuurteilen. Dann muß man in seiner Schwarz/Weißen Welt natürlich auch nicht nachdenken. Ich meine wer braucht schon Auswechslungen, oder keine Bäume auf dem Spielfeld? Gelbe Karten? Was für ein Uninn und Platzverweise erst. Nein Nein, lieber den Fußball von 1900 spielen, den des Jahres 2008 braucht kein Mensch...

Edit: für alle stinkfaulen, die die Big Wall of Text noch nicht vertrieben hat, hier noch der Link zum interview. http://www.11freunde.de/bundesligen/110410