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Thema: Pässe von der Grundlinie an den Fünfer

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Guggen: So machen es die Profis!



    Und nur durch Training der Situation kommt man weiter. Auch Hans Leitert sagte deutlich, beim Training mit den Stuttgarter Kickers, daß es da kein Patentrezept gibt, aber der Torwart oft solchen Situationen im Training ausgesetzt werden sollte und muss, damit er lernt, Entscheidungen zu treffen. Hohe Fehlerraten sind im Training daher durchaus nützlich, um hier durch Versuch und Fehler daraus zu lernen und zu erlernen, Situationsgebunden die richtigeren Entscheidungen zu treffen.
    Es ist die komplexeste Situation und selbst ein Meister, wie eben Jens Lehmann, der hier den kurzen Pfosten ein Stück weit sogar aufgab, um eben mehr Chancen beim Querpass zu haben, war da nicht immer unfehlbar.
    Es gibt das keine richtige und keine falsche Lösung, es gibt nur die eigene Erfahrung und eben das Training dieser Situation. Und das lernen, in diesen Situationen im Training auch mutig zu sein und mal was zu probieren. Nicht spekulieren und daher sich auf etwas einstellen was kommen könnte, sondern sich auch mal risikobereiter im Stellungsspiel zeigen. Anstelle z.B. der Schulter am kurzen Posten zu sein, mal auf Armlänge sich vom Posten entfernen, vielleicht sogar etwas weiter noch.. damit das Risiko auf die kurze Ecke etwas vergrößern, dafür eine bessere Ausgangsposition für den Querpass zu haben... beim Querpass nicht zu versuchen, vor dem Stürmer an den Ball zu kommen, sondern im Moment der Ballannahme einen Ballangriff zu versuchen, oder den Einschussversuch durch ein sehr konsequentes 1 gg 1 Verhalten abzublocken...
    Zumal in der Situation viel auf das Zusammenspiel Torwart - Abwehr ankommt. Denn letztendlich muss der Abwehrspieler einen Zuspielbereich verteidigen, und hier ggf. von einer Mannverteidigung auf eine Raumverteidigung umstellen, und der Torwart wird ggf. gezwungen, sein Stellungsspiel so zu optimieren, um den direkten Einschussbereich zu decken, als auch die Querpässe in Reichweite abzufangen... Auch kann es nötig sein, zum richtigen Zeitpunkt den Stürmer unter Druck zu setzen.
    Aber sich ausschließlich auf den Querpass konzentrieren kann dann dazu führen, daß man bei einem ausgebufften Stürmer das Ding voll ins Kurze gehämmert bekommt - und da gibt es keine Diskussion, daß darf keinesfalls passieren, Fehler des Torwarts.
    Also, bleibt nur, daß man seine Reaktionszeit und das Verhalten entsprechend trainiert und aufgrund dessen hier besser wird...
    Aber eine direkte Lösung, die gibt es nicht.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    beim Querpass nicht zu versuchen, vor dem Stürmer an den Ball zu kommen, sondern im Moment der Ballannahme einen Ballangriff zu versuchen, oder den Einschussversuch durch ein sehr konsequentes 1 gg 1 Verhalten abzublocken...
    Zumal in der Situation viel auf das Zusammenspiel Torwart - Abwehr ankommt. Denn letztendlich muss der Abwehrspieler einen Zuspielbereich verteidigen, und hier ggf. von einer Mannverteidigung auf eine Raumverteidigung umstellen, und der Torwart wird ggf. gezwungen, sein Stellungsspiel so zu optimieren, um den direkten Einschussbereich zu decken, als auch die Querpässe in Reichweite abzufangen...
    Ja, das ist ein Kardinalfehler, den ich nur allzu gut kenne. Ich wüsste kaum eine Situation, in der ein wenigstens halbwegs vernünftiger Querpass auf die Art und Weise von mir unterbunden worden wäre. Soll heißen, solche, die höchstens dann in Reichweite sind, wenn der Torwart extrem auf den Pass spekuliert. Diese eh schon sehr chancenarme Situation ist nur zu lösen, wenn der Torwart bei diesen Hereingaben die ganze Konzentration auf das 1gegen1 richtet. Das ist der kürzere Weg und man bleibt zumindest mit einer höheren Wahrscheinlichkeit "im Geschäft".

    Nun aber die Frage an Steffen, die ich schon angedeutet habe: Wann würdest Du die Entscheidung treffen, an der Grundlinie gegen den daran entlang auf das Tor zulaufenden Gegenspieler ins 1gegen1 zu gehen. Ab der Fünferlinie? Oder gar nicht und sich konsequent auf Pass und Abschluss gleichermaßen konzentrieren, zur Not, bis er einen Meter vor einem ist? Ich weiß, wie schwer es ist, sich da zu disziplinieren und die Position zu halten und ich habe mich schon oft genug "locken" lassen. Doch wenn die Ecke dicht ist, verliert der Gegenspieler zukzessive an Optionen, je länger ich abwarte. So weit meine Theorie. Richtig?

  3. #3
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Nun aber die Frage an Steffen, die ich schon angedeutet habe: Wann würdest Du die Entscheidung treffen, an der Grundlinie gegen den daran entlang auf das Tor zulaufenden Gegenspieler ins 1gegen1 zu gehen. Ab der Fünferlinie? Oder gar nicht und sich konsequent auf Pass und Abschluss gleichermaßen konzentrieren, zur Not, bis er einen Meter vor einem ist? Ich weiß, wie schwer es ist, sich da zu disziplinieren und die Position zu halten und ich habe mich schon oft genug "locken" lassen. Doch wenn die Ecke dicht ist, verliert der Gegenspieler zukzessive an Optionen, je länger ich abwarte. So weit meine Theorie. Richtig?
    Das kommt immer auf die Situation an würde ich sagen ^^
    Ich kann dir kein genaues Maß geben, ab wann ich den Stürmer an der Außenlinie attackiere, nur den Zeitpunkt. Und der ist immer dann, wenn ich sehe dass er sich den Ball nochmal vorlegen will. Und dann hab ich den Ball entweder sicher oder bin so nah an ihm dran, dass er mich nur noch anschießen kann. Klar, der Ball kann dann nem Gegenspieler vor den Fuß fallen, aber genausogut kanner auch ins Aus oder einem eigenen Spieler vor die Füße fallen. Besser als den Pass in die Mitte abzuwarten und dann mitanzusehen wie der Stürmer den Fuß hinhält und die Bude macht (vorausgesetzt der Ball kommt durch).

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Chris_Makin Beitrag anzeigen
    Das kommt immer auf die Situation an würde ich sagen ^^
    Ich kann dir kein genaues Maß geben, ab wann ich den Stürmer an der Außenlinie attackiere, nur den Zeitpunkt. Und der ist immer dann, wenn ich sehe dass er sich den Ball nochmal vorlegen will. Und dann hab ich den Ball entweder sicher oder bin so nah an ihm dran, dass er mich nur noch anschießen kann. Klar, der Ball kann dann nem Gegenspieler vor den Fuß fallen, aber genausogut kanner auch ins Aus oder einem eigenen Spieler vor die Füße fallen. Besser als den Pass in die Mitte abzuwarten und dann mitanzusehen wie der Stürmer den Fuß hinhält und die Bude macht (vorausgesetzt der Ball kommt durch).
    Also Gefühlssache. Klar, wenn er sich den Ball einen Tick zu weit vorlegt, setze ich ihn unter Druck und gehe ins 1gegen1. Wenn er aber keine solche Option anbietet: Was dann? Schließlich ist jede Zehntelsekunde, die er nicht abschließt oder passt vor Vorteil für die Abwehr, die die Passwege zustellen kann. Und das 1gegen1 aus dem Winkel und aus allerkürzester Entfernung ist keine sehr verlockende Aussicht für einen Angreifer. Ist das nicht genau die Situation, in der ein Denken im Sinne "Besser handeln, als abwarten" kontraproduktiv ist?

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Ja, das ist ein Kardinalfehler, den ich nur allzu gut kenne. Ich wüsste kaum eine Situation, in der ein wenigstens halbwegs vernünftiger Querpass auf die Art und Weise von mir unterbunden worden wäre. Soll heißen, solche, die höchstens dann in Reichweite sind, wenn der Torwart extrem auf den Pass spekuliert.
    nik, Dir fehlt einfach nur Training. Du denkst jetzt viel zu sehr darüber nach. In der Situation an sich, das ist dann bei dir Ernst und real, da denkst Du nicht und dann tust Du, was Du gewohnt bist, nicht was vielleicht optional richtig wäre.
    Du hast nur das, was Du gelernt hast und worin das Training liegt.
    Das ist in etwa so, als wenn ein Boxer auf einen Judoka trifft. Der Judoka hat ein Problem mit den schnellen und gezielten Hieben, die ist er nicht gewohnt und der Boxer hat ein Problem, wenn der Judokau auf einmal zupackt und den Kerl zu Boden wuchtet... Beide finden sich plötzlich auf Gebieten wieder, die diese niemals im Training bisher wirklich ausführlich trainiert oder geübt haben, um in diesen Situationen bestehen zu können.
    Sprich, wenn ich diese Sache mit dem Querpass nicht trainiere, den Torwart nicht vor diese Situation stelle, wird er im Spiel auch nur das 1 gg 1 versuchen, weil er die anderen Optionen nicht kennt und damit nichts in seinem Werkzeugkasten hat.
    Das ist, wie wenn man nur UhrmacherWerkzeug in seiner Tasche hat, plötzlich aber vor einer 46er Mutter steht....

    Wann würdest Du die Entscheidung treffen, an der Grundlinie gegen den daran entlang auf das Tor zulaufenden Gegenspieler ins 1gegen1 zu gehen. Ab der Fünferlinie?
    Warum den kurzen Pfosten aufgeben? Warum die Sicherheit des Tores aufgeben? Geht was schief, ist der Gegner vorbei, das Tor ungedeckt und der Querpass auch noch Option!
    Zu früh da raus, und es geht was schief - alles Mist.... Ich würde also so spät es geht in eine 1 gg 1 Situation bei dieser Spielsituation suchen, denn aussen, an der Grundlinie, solange das kurze Eck zu ist, kann er nur den Querpass versuchen.... ausser er ist hohl im Kopp im Läd volles Rohr auf die Kiste ab. Doch aus dem Winkel dan wirklich das schmale Tor wirklich zu treffen, ist mit Gewalt kaum möglich.
    Nik, anstelle Diskussion:
    Nimm Dir einen Ball, geht auf den Platz.
    Lege Dir den Ball zwischen 5er Ecke und Grundlinie hin und lege Dich hinter den Ball. Schau in Richtung Tor und schau, wie schmal der Platz zwischen den Pfosten ist und überlege, wie das ist, den Ball ins Tor zu bekommen und Wie Du es anstellen müßtest. Denke Dich nun ins Tor...
    Lege denn Ball nun sehr nahe an die Grundlinie, etwas vom 5er weg und nun peile mal erneut: Das Tor ist so schmal geworden, daß man entweder den langen Pfosten trifft, oder den kurzen Pfosten, aber der Platz zwischen beiden Aluminiumstangen ist zu klein, als das der Ball da reingehen würde!
    Die Situation ist daher recht aussichtslos, und daher ist, je tiefer der Spieler in Richtung Grundlinie gelangt, es schwerer, einen direkten Treffer zu erzielen... und ich bin nicht der Fussball, der ich meinem Torwart 10 Bälle so auf das Tor drehen könnte und ich glaube, es gibt nur ganz wenige Spieler, die das aus der Situation wirklich versuchen könnten und treffen würden - Daher: Diese Option wäre wirklich ein absoluter Sonntagsknaller!
    Daher rate ich wie Hans Leitert dazu, den Pfosten so gut wie nie aufzugeben und bloß nicht zu früh sich auf ein 1 gg 1 in dieser Situation einzulassen.

    Oder gar nicht und sich konsequent auf Pass und Abschluss gleichermaßen konzentrieren, zur Not, bis er einen Meter vor einem ist? Ich weiß, wie schwer es ist, sich da zu disziplinieren und die Position zu halten und ich habe mich schon oft genug "locken" lassen. Doch wenn die Ecke dicht ist, verliert der Gegenspieler zukzessive an Optionen, je länger ich abwarte. So weit meine Theorie. Richtig?
    Genau richtig.
    Nik, daß Problem ist doch: Solche Sachen muss man trainieren. Nicht bloß mit dem TwT, sondern in spielnahen Situationen und damit im Training mit der Mannschaft. Anstelle 1 Stunde auf die Hütte zu plärren, müssen eben zwei Verteidiger gegen 2 oder 3 Stürmer anlaufen, während der 4. Stürmer seinen Weg über die Aussen sucht.
    Dafür gibt es ganz tolle Übungen, um das Übergeben für die Verteidiger, daß Kreuzen für die Stürmer und die Situation für den Torwart gut nachstellen kann. Ich gebe aber zu: Das ist ein hohes Niveau und viele Amateurmannschaften sind einfach zu spielunintelligent um solche eine komplexe Übung richtig gut zu machen - spielnahes situationsgebundenes Training funktioniert nicht - Nachteil für uns.

    Also bleibt nur, es ähnlich wie im Video nachzustellen, ggf. mit einem Torwartkollegen als Anspielstation - nicht optimal, aber besser als gar nichts.
    Und dann bitte selbst herausfnden und selbst sich intensiv mit der Situation befassen. Training ist zum Nachdenken, auch mal probieren dann. Also Situation tun, wirken lassen, dies probieren, daß Probieren. Auch ruhig mal zuerst nur Querpässe spielen, damit man Laufweg, Technik und Situation für sich selbst entdecken, erfahren und erproben kann - damit erste Erkenntnisse und Aha Effekte passieren. Dann nur auf das Kurze Ecke und schauen, wo kann ich stehen, wo nicht mehr, wie nahe brauche ich den Pfosten wie weit kann ich mich persnlich vom Pfosten wohin bewegen, ohne die Ecke aufzumachen, ja wie weit kann ich mich trauen - welches Risiko bin ich bereit zu gehen.
    Hat man das, kann man sich mit der komplexen Situation befassen, und dann es offen lassen, ob kurzes Eck oder Querpass in die Mitte... aber dafür ist das Training da...

    Nur eines kann ich Dir für mich aus sagen: ich persönlich empfinde es besser, daß kurze Eck nicht aufzugeben, den Pfosten immer in Reichweite zu haben und sich nicht rauslocken zu lassen, sondern mehr und je näher der Spieler kommt, auf den tödlichen Pass zu warten, aber auch immer bereit zu sein für einen direkten Schuss.
    Hat man es aber genug trainiert, denkt man nicht mehr - und das ist das Ziel!!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Ja, das ist ein Kardinalfehler, den ich nur allzu gut kenne. Ich wüsste kaum eine Situation, in der ein wenigstens halbwegs vernünftiger Querpass auf die Art und Weise von mir unterbunden worden wäre. Soll heißen, solche, die höchstens dann in Reichweite sind, wenn der Torwart extrem auf den Pass spekuliert.
    nik, Dir fehlt einfach nur Training. Du denkst jetzt viel zu sehr darüber nach. In der Situation an sich, das ist dann bei dir Ernst und real, da denkst Du nicht und dann tust Du, was Du gewohnt bist, nicht was vielleicht optional richtig wäre.
    Du hast nur das, was Du gelernt hast und worin das Training liegt.
    Das ist in etwa so, als wenn ein Boxer auf einen Judoka trifft. Der Judoka hat ein Problem mit den schnellen und gezielten Hieben, die ist er nicht gewohnt und der Boxer hat ein Problem, wenn der Judokau auf einmal zupackt und den Kerl zu Boden wuchtet... Beide finden sich plötzlich auf Gebieten wieder, die diese niemals im Training bisher wirklich ausführlich trainiert oder geübt haben, um in diesen Situationen bestehen zu können.
    Sprich, wenn ich diese Sache mit dem Querpass nicht trainiere, den Torwart nicht vor diese Situation stelle, wird er im Spiel auch nur das 1 gg 1 versuchen, weil er die anderen Optionen nicht kennt und damit nichts in seinem Werkzeugkasten hat.
    Das ist, wie wenn man nur UhrmacherWerkzeug in seiner Tasche hat, plötzlich aber vor einer 46er Mutter steht....

    Wann würdest Du die Entscheidung treffen, an der Grundlinie gegen den daran entlang auf das Tor zulaufenden Gegenspieler ins 1gegen1 zu gehen. Ab der Fünferlinie?
    Warum den kurzen Pfosten aufgeben? Warum die Sicherheit des Tores aufgeben? Geht was schief, ist der Gegner vorbei, das Tor ungedeckt und der Querpass auch noch Option!
    Zu früh da raus, und es geht was schief - alles Mist.... Ich würde also so spät es geht in eine 1 gg 1 Situation bei dieser Spielsituation suchen, denn aussen, an der Grundlinie, solange das kurze Eck zu ist, kann er nur den Querpass versuchen.... ausser er ist hohl im Kopp im Läd volles Rohr auf die Kiste ab. Doch aus dem Winkel dan wirklich das schmale Tor wirklich zu treffen, ist mit Gewalt kaum möglich.
    Nik, anstelle Diskussion:
    Nimm Dir einen Ball, geht auf den Platz.
    Lege Dir den Ball zwischen 5er Ecke und Grundlinie hin und lege Dich hinter den Ball. Schau in Richtung Tor und schau, wie schmal der Platz zwischen den Pfosten ist und überlege, wie das ist, den Ball ins Tor zu bekommen und Wie Du es anstellen müßtest. Denke Dich nun ins Tor...
    Lege denn Ball nun sehr nahe an die Grundlinie, etwas vom 5er weg und nun peile mal erneut: Das Tor ist so schmal geworden, daß man entweder den langen Pfosten trifft, oder den kurzen Pfosten, aber der Platz zwischen beiden Aluminiumstangen ist zu klein, als das der Ball da reingehen würde!
    Die Situation ist daher recht aussichtslos, und daher ist, je tiefer der Spieler in Richtung Grundlinie gelangt, es schwerer, einen direkten Treffer zu erzielen... und ich bin nicht der Fussball, der ich meinem Torwart 10 Bälle so auf das Tor drehen könnte und ich glaube, es gibt nur ganz wenige Spieler, die das aus der Situation wirklich versuchen könnten und treffen würden - Daher: Diese Option wäre wirklich ein absoluter Sonntagsknaller!
    Daher rate ich wie Hans Leitert dazu, den Pfosten so gut wie nie aufzugeben und bloß nicht zu früh sich auf ein 1 gg 1 in dieser Situation einzulassen.

    Oder gar nicht und sich konsequent auf Pass und Abschluss gleichermaßen konzentrieren, zur Not, bis er einen Meter vor einem ist? Ich weiß, wie schwer es ist, sich da zu disziplinieren und die Position zu halten und ich habe mich schon oft genug "locken" lassen. Doch wenn die Ecke dicht ist, verliert der Gegenspieler zukzessive an Optionen, je länger ich abwarte. So weit meine Theorie. Richtig?
    Genau richtig.
    Nik, daß Problem ist doch: Solche Sachen muss man trainieren. Nicht bloß mit dem TwT, sondern in spielnahen Situationen und damit im Training mit der Mannschaft. Anstelle 1 Stunde auf die Hütte zu plärren, müssen eben zwei Verteidiger gegen 2 oder 3 Stürmer anlaufen, während der 4. Stürmer seinen Weg über die Aussen sucht.
    Dafür gibt es ganz tolle Übungen, um das Übergeben für die Verteidiger, daß Kreuzen für die Stürmer und die Situation für den Torwart gut nachstellen kann. Ich gebe aber zu: Das ist ein hohes Niveau und viele Amateurmannschaften sind einfach zu spielunintelligent um solche eine komplexe Übung richtig gut zu machen - spielnahes situationsgebundenes Training funktioniert nicht - Nachteil für uns.

    Also bleibt nur, es ähnlich wie im Video nachzustellen, ggf. mit einem Torwartkollegen als Anspielstation - nicht optimal, aber besser als gar nichts.
    Und dann bitte selbst herausfnden und selbst sich intensiv mit der Situation befassen. Training ist zum Nachdenken, auch mal probieren dann. Also Situation tun, wirken lassen, dies probieren, daß Probieren. Auch ruhig mal zuerst nur Querpässe spielen, damit man Laufweg, Technik und Situation für sich selbst entdecken, erfahren und erproben kann - damit erste Erkenntnisse und Aha Effekte passieren. Dann nur auf das Kurze Ecke und schauen, wo kann ich stehen, wo nicht mehr, wie nahe brauche ich den Pfosten wie weit kann ich mich persnlich vom Pfosten wohin bewegen, ohne die Ecke aufzumachen, ja wie weit kann ich mich trauen - welches Risiko bin ich bereit zu gehen.
    Hat man das, kann man sich mit der komplexen Situation befassen, und dann es offen lassen, ob kurzes Eck oder Querpass in die Mitte... aber dafür ist das Training da...

    Nur eines kann ich Dir für mich aus sagen: ich persönlich empfinde es besser, daß kurze Eck nicht aufzugeben, den Pfosten immer in Reichweite zu haben und sich nicht rauslocken zu lassen, sondern mehr und je näher der Spieler kommt, auf den tödlichen Pass zu warten, aber auch immer bereit zu sein für einen direkten Schuss.
    Hat man es aber genug trainiert, denkt man nicht mehr - und das ist das Ziel!!
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  7. #7
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Nik, daß Problem ist doch: Solche Sachen muss man trainieren. Nicht bloß mit dem TwT, sondern in spielnahen Situationen und damit im Training mit der Mannschaft. Anstelle 1 Stunde auf die Hütte zu plärren, müssen eben zwei Verteidiger gegen 2 oder 3 Stürmer anlaufen, während der 4. Stürmer seinen Weg über die Aussen sucht.
    Dafür gibt es ganz tolle Übungen, um das Übergeben für die Verteidiger, daß Kreuzen für die Stürmer und die Situation für den Torwart gut nachstellen kann. Ich gebe aber zu: Das ist ein hohes Niveau und viele Amateurmannschaften sind einfach zu spielunintelligent um solche eine komplexe Übung richtig gut zu machen - spielnahes situationsgebundenes Training funktioniert nicht - Nachteil für uns.

    Also bleibt nur, es ähnlich wie im Video nachzustellen, ggf. mit einem Torwartkollegen als Anspielstation - nicht optimal, aber besser als gar nichts.
    Und dann bitte selbst herausfnden und selbst sich intensiv mit der Situation befassen. Training ist zum Nachdenken, auch mal probieren dann. Also Situation tun, wirken lassen, dies probieren, daß Probieren. Auch ruhig mal zuerst nur Querpässe spielen, damit man Laufweg, Technik und Situation für sich selbst entdecken, erfahren und erproben kann - damit erste Erkenntnisse und Aha Effekte passieren. Dann nur auf das Kurze Ecke und schauen, wo kann ich stehen, wo nicht mehr, wie nahe brauche ich den Pfosten wie weit kann ich mich persnlich vom Pfosten wohin bewegen, ohne die Ecke aufzumachen, ja wie weit kann ich mich trauen - welches Risiko bin ich bereit zu gehen.
    Hat man das, kann man sich mit der komplexen Situation befassen, und dann es offen lassen, ob kurzes Eck oder Querpass in die Mitte... aber dafür ist das Training da...

    Nur eines kann ich Dir für mich aus sagen: ich persönlich empfinde es besser, daß kurze Eck nicht aufzugeben, den Pfosten immer in Reichweite zu haben und sich nicht rauslocken zu lassen, sondern mehr und je näher der Spieler kommt, auf den tödlichen Pass zu warten, aber auch immer bereit zu sein für einen direkten Schuss.
    Hat man es aber genug trainiert, denkt man nicht mehr - und das ist das Ziel!!
    Das wird intensiv ins Training eingebaut! Das ist schon mal klar. Wir haben sogar Trainingsübungen, in denen die Spieler von der Grundlinie den Pass nach Innen bringen müssen. Da muss ich nur dazu auffordern, den Abschluss als zu trainierende Option mit einzubinden. Hat man eine Baustelle einigermaßen abgearbeitet, kommen gleich drei neue dazu

  8. #8
    Amateurtorwart
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    Ich sehe das genau wie Steffen, der TW muss hier durch immer wiederkehrendes spielsituationsnahes Training lernen die richtigen Entscheidungen für sich zu treffen...

    Aber nochmal kurz zurück zu meiner Frage:
    Seht Ihr das genauso, dass es besser ist den Pass anzugehen, diesen aber eventuell nur ganz knapp zu erwischen und somit nicht richtig und sicher klären zu können als auf der Linie darauf zu warten was passiert? Eben weil man so den vermutlich einschussbereiten Stürmer auf jeden Fall irritiert, auch wenn man den Ball nur sehr unzureichend klärt...
    Oder meint Ihr, genau wie mein Trainer, man darf nur den Pass versuchen abzufangen, wenn man ihn zu 100% auch sicher klären kann?

  9. #9
    Blickfeld
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    Das sehe ich anders. Wenn mehrere Abnehmer da sind und einer davon ist am langen Pfosten, dann sollte man den Querpass schon sicher können.
    Ist aber nur ein Abnehmer da, dann reichts es auch schon den Querpass abzufälschen, weil wenn der Ball stramm reingepasst wird, dann hat der Stürmer bei einem abgefälschten Ball auch nicht mehr die Zeit zu reagieren um ihn richtig zu treffen.

    Am besten ist es trotzdem wenn man den Ball sichern kann.
    Der Pfosten ist der beste Freund des Torwarts, auf den er sich nicht immer verlassen kann!
    Der Torwart geht mit dem Kopf dahin wo die Feldspieler ihren Fuß wegziehen!

  10. #10
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Bob Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders. Wenn mehrere Abnehmer da sind und einer davon ist am langen Pfosten, dann sollte man den Querpass schon sicher können.
    Kann man das wirklich? Ich würde sagen, dass man von der schlechten Ausführung des Passes abhängig ist, um den Ball direkt zu erreichen. In meinen Augen ist das der Grund, sich die Bewegungsabläufe aus dem VfB-Training zum Maßstab zu machen. Dann folgt der Torwart dem Ballverlauf und versucht quasi, 1gegen1-Situationen zu entwickeln, da das die größere Erfolgswahrscheinlichkeit bietet im Vergleich zum Versuch, den Pass zu erreichen. Bekommt man den nicht, ist das Thema gegessen.

    Und um noch anzufügen: Für den Kopf ist es m.E. viel einfacher, sich nur auf den Ball zu konzentrieren und bei Bedarf, sprich dem Querpass, dem Verlauf des Balles zu folgen.
    Geändert von nik1904 (25.01.2011 um 15:18 Uhr)

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