Ich würde sie in derartigen Situationen komplett aus dem Programm streichen. Fatal und kontraproduktiv, man gibt die Kontrolle über die Situation ab. Wenn du vor dem Stürmer an den Ball kommen kannst, dann kriegst du diesen Ball erst recht mit dem Sprung und Händen voran. Sollte man aber versuchen, wenn der Stürmer eher den Ball erreichen wird, ala Tim Wiese 1:1 Situationen per Torwartgrätschen zu beseitigen, dann wird man öfters alt aussehen. Es mag sein, dass in manchen Situation, insbesonedere wenn der Stürmer unter Druck steht, das Ganze produktiv sein kann. Schauen wir uns aber mal die 1:1 Situationen mal an. Wie enden aber diese? Nur mit einem direkten Torabschluss? Bestimmt nicht. Die Grätsche setzt voraus, dass es zu einem Schuss kommt welchen ich als Torwart dadurch abblocken soll weil ich mich breit gemacht habe. Kommt es zum Lupfer liege ich schon auf dem Hintern und kann nur hinterherschauen, wenn ich nicht nah genug bin. Versucht der Gegner mich zu umkurven, dann kann ich den Ball nur noch aus dem Netz holen. Es kommt manchmal zu unübersichtlichen Situationen und der Ball kann unter Umständen woanders landen, und der andere schiebt ihn rein, obwohl ich ihn selbst hätte erreichen können. Aber ich liege auf dem Boden und verschenke kostbare Zeit. Auch wenn der Gegner ziemlich nah am mir vorbei dribbelt kann ich ihm dadurch nicht den Ball vor den Füssen spitzeln, denn ich liege halt, und habe keinen Einfluss mehr auf das Spiel. Manchmal drängt man der Gegner zur Seite ab, und wenn man nicht ohne Grund rumgelegen hätte, dann hätte man ihn noch an der Aussenlinie kassieren können und das Tor zu machen können. Aufgrund der Grätsche kann ich überhaupt nicht mehr reagieren. All diese Vorteile verliere ich, auf der anderen Seite gewinne ich unter Umständen nur etwas mehr Breite, und zwar nur wenn es wirklich sofort zu einem Schuss kommt. Die Torwartgrätsche will ich jetzt nicht verpönen, denn diese ergibt natürlich Sinn. Ich sehe sie aber nur als Ergänzung weiterer, wesentlich wichtigerer, Techniken. Daher soll diese in absoluten Ausnahmesituationen verwendet werden. Solche Situationen ergeben sich oft wenn ich als Torwart eigentlich so gut wie keine Chance habe das Tor zu verhindern, also funktioniert die Grätsche als Technik sich in den Schuss zu werfen, und zwar nur aus kürzester Distanz. Man hofft angeschossen zu werden, und wenn es gegen den Kopf ist, dann ist das natürlich klasse, denn die Kugel ist abgewehrt. Aber als Standardtechnik in 1:1 Situationen taugt sie überhaupt nicht.