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Thema: Rufen, wenn man zum Ball geht ("Torwart!")

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Anadur
    Natürlich kann "Torwart" genau wie jedes andere Wort abgepfiffen werden. Die Regel sagt ja ziemlich klar:

    Verwarnung für unsportliches Betragen
    Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
    - einen Gegner während des Spiels oder davor verbal ablenkt
    Jau, dann ist "Leo" ebenso verboten wie "Bratwurst", ein lautes "gib Pass" oder "Lang" wäre gleichermaßen untersagt. Keine Frage, die Regel läßt sich so auslegen.
    Frage man jedoch einen Schiedsrichter, so ist das laute Rufen von "Aus" oder "Weg da" eher als Ablenken zu werten, als "Lang" oder "Torwart", schlimmer sind noch die Rufe dann von wegen "Der kann nichts" "Hau Ihn um" oder ähnliches....
    Das kann man schön mit den Schiedsrichtern dikutieren und sorgt immer für schöne Diskussionen im Schiedsrichterkreis.
    Den auch die Rückpassregel läßt sich so oder so auslegen....
    Bleiben wir doch einfach beim Konsenz, das Schweigen zwar Gold ist, aber nicht angebracht ist. Und das Torwart bestimmt nicht 'ablenkend' ist, und damit regelkonform, hingegen "Weg" und "Aus" schon....
    Daher dürfte "Torwart" nicht abgepfiffen werden, sonst alles Rufen auf dem Platz verboten, weil nicht regelkonform





    Am besten wäre es, wenn man garnichts rufen muß. Wenn man sich "blind" versteht. Das funktioniert ....
    .....Aber das Rufen oder eben das Schweigen soll niemals dazu dienen sich selber oder andere aus der Verantwortung für das Spielgeschehen zu nehmen. Es soll helfen, weil der Mensch nunmal hinten keine Augen hat.
    Wahre Worte. Nur nicht immer sinnvoll.
    Denn das Rufen hat sich schließlich bis in die höchsten Spielklassen etabliert, und die Befehle, oder Codes wie Thomas Jack sie nennt, sind Standard einer guten und hochklassigen Torwartausbildung.
    Denn das weiß man:
    Auch ein Heer kann nur dann gut funktionieren, wenn neben visuellen Befehlen auch aktustische Befehle vorhanden sind.
    So ist ein Heer nur unter visuellen Befehlen schwerer zu führen, als wenn diese Befehle kurz und knapp auch akustisch erfolgen. Denn visuell ist nur ein Fokus gesetzt und in vielen Spielsituationen sind die visuellen Reize und Informationen schon so groß, daß ein zusätzlicher visueller abgleich der Mannschaftsoperationn einfach unmöglich ist. Hier ist der akustische Hinweis, der akustische Reiz etwas, was ankommt und hilft.
    Das belegen Studien, und so ist Rufen z.B. beim Volleyball, aber auch Handball typisch.
    Auch beim American Football, wo ein Spielzug eigentlich zu Anfang feststeht und dann nur die Option gerufen wird, zeigt dies.
    Das "Blind verstehen" ist ein hehres Ziel, doch schlicht unmöglich umzusetzen.
    So bleibt es dabei, daß man im Gefecht, und das Spiel ist ein solches, kurze und knappe Kommados für das Koordinieren des Miteinanders benutzen muß.
    Es steigert die Schlagkraft der Truppe signifikant.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Standard

    Zitat Zitat von Steffen
    Jau, dann ist "Leo" ebenso verboten wie "Bratwurst", ein lautes "gib Pass" oder "Lang" wäre gleichermaßen untersagt. Keine Frage, die Regel läßt sich so auslegen.
    Frage man jedoch einen Schiedsrichter, so ist das laute Rufen von "Aus" oder "Weg da" eher als Ablenken zu werten, als "Lang" oder "Torwart", schlimmer sind noch die Rufe dann von wegen "Der kann nichts" "Hau Ihn um" oder ähnliches....
    Das kann man schön mit den Schiedsrichtern dikutieren und sorgt immer für schöne Diskussionen im Schiedsrichterkreis.
    Den auch die Rückpassregel läßt sich so oder so auslegen....
    Bleiben wir doch einfach beim Konsenz, das Schweigen zwar Gold ist, aber nicht angebracht ist. Und das Torwart bestimmt nicht 'ablenkend' ist, und damit regelkonform, hingegen "Weg" und "Aus" schon....
    Daher dürfte "Torwart" nicht abgepfiffen werden, sonst alles Rufen auf dem Platz verboten, weil nicht regelkonform
    Da unterscheidet sich dann halt letztendlich der gute Schiri von einem schlechten. Ein Guter wird auch das "Lass" oder "Weg" richtig einschätzen können und im Zweifelsfall lieber das ganze laufen lassen und in einem ruhigen Moment mal beim Torhüter vorbeischauen und in darauf hinweisen es zu unterlassen und anschließend dann gegebenenfalls einen Freistoß pfeifen.


    Wahre Worte. Nur nicht immer sinnvoll.
    Denn das Rufen hat sich schließlich bis in die höchsten Spielklassen etabliert, und die Befehle, oder Codes wie Thomas Jack sie nennt, sind Standard einer guten und hochklassigen Torwartausbildung.

    Das "Blind verstehen" ist ein hehres Ziel, doch schlicht unmöglich umzusetzen.
    So bleibt es dabei, daß man im Gefecht, und das Spiel ist ein solches, kurze und knappe Kommados für das Koordinieren des Miteinanders benutzen muß.
    Es steigert die Schlagkraft der Truppe signifikant.
    Nie was anderes sagen wollen. Nur die Kommandos müßen eben sinnvoll sein und vorallem Präzise. "Hinten rechts ist einer frei" oder "lang aufpassen" ist zwar ne nette Info für die Mitspieler, aber es fühlt sich höchstwahrscheinlich niemand angesprochen. "Steffen lang" oder "Steffen, rechts hinter dir" hingegen sind eindeutig, sind Hilfestellung und eben mehr als reine Information. Sie nimmt eine Person in die Verantwortung ohne alle anderen aus der Verantwortung zu entlassen. Deshalb ist es ja auch immer so problematisch, wenn irgendjemand anders als der Torhüter "Torwart" ruft. Damit werden alle außer dem Torhüter aus der Verantwortung genommen und man hat ein Problem.

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Und da sind wir wieder beim "Blind Verstehen"...
    Der Torwart ist nicht der Typ, der einen anderen Spieler zwingend stellen sollte, also z.B. "Meier, deck die 14!" "Achtung, Schulz, die drei kommt, bleib dran!"
    Das empfinde ich nun nicht so.
    Ein Kommando sollte und kurz und knapp sein und die Mannschaft sollte selnst in der Lage sein, was Sie nicht sieht, nach akustischer Information aufzufassen und zu re-/agieren....
    Wen also der Torwart "lang aufpassen" ruft, muß der Torwart damit nicht schauen WER hinter Ihm nun frei ist und jemand direkt dazustellen.
    Sondern er muß sich darauf verlassen können, daß die Mannschaft den Code aufnimmt und entsprechend handelt, also ein freier Mann sich an den langen Pfosten orientiert und damit ein Eindringen eines Gegenspielers in den Rücken des Torwarts möglichst vermieden wird. Alle anderen wissen mit dem Code, daß der Torwart kurz ist und daher die Verteidigung auf einen Querpass und eine Flanke 100%ig deren Aufgabe ist.

    Wie man aber sieht, daß ist Kommunikationsarbeit und ich denke, jeder gute Verein hat hier seine eigenen Kommandos/Kommunikationsformen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Na ja das ist dann aber eine Frage der Philosophie. Ich seh den Torhüter halt als Abwehrorganisator. Wer, wenn nicht der Torhüter, soll den die Abwehr stellen und verschieben? Niemand anders hat einen so guten Blick auf das Geschehen. Niemand kann so genau die Laufwege der Stürmer sehen und dabei noch den Ball-Führenden beobachten.

    Klar mit klassischem Ausputzer noch hinter der Abwehr brauch man das meistens nicht, da hat man ja dann den freien Mann der sich um sowas kümmern kann.
    Mit einem offensiven Libero, der gerne auf gleicher Höhe mit seinen Verteidigern steht oder gar noch vor seiner Abwehr, oder gar einer Viererkette, die im Zentrum oftmals Mann gegen Mann spielt und steht muß man da einfach anders spielen.

    In der Situation, die du beschreibst, hat man eigentlich schon längst gepennt. Also wenn da wirklich jemand noch frei steht. Da noch zu rufen bringt doch nix mehr. Bis sich da ein Abwehrspieler angesprochen fühlt, sich in den Raum und zum Gegenspieler orientiert hat, ist die Situation doch längst beendet. Sowas kann man nur verhindern, wenn man vorher seine Abwehr organisiert und für klare Zuordnungen sorgt. Dann kann sich auch kein Stürmer hinter einem Freilaufen. Und wenn ich weiß, das mein Abwehrspieler meiner Zuweisung folge leistet, dann kann ich auch ganz anders vorne auf die Situation reagieren.

  5. #5
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Wollt nochmal auf Steffens "blind verstehen" eingehen:
    Ich habe diesen Thread ja auch nach der Erfahrung aufgemacht, dass die Feldspieler auch "Torwart!" hören wollen, selbst wenn es völlig klar ist, dass der Torwart zum Ball geht.
    Ich finde das ein bisschen merkwürdig, aber wenn es ihnen hilft...
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

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