Das ist eine sehr schwierige Frage. An Wobenzym scheiden sich die Geister. Daher wirst Du hier im Forum sicher auch keine zufriedenstellende Antwort bekommen. So hält zum Beispiel Steffen, von dem ich eine sehr hohe Meinung habe, reichlich wenig von dem Zeug, ich selber bin ein absoluter Verfechter. Darfst aber auch nicht vergessen, dass wir beide eine unterschiedliche sportmedizinische Grundlage - ich nenn es jetzt mal so - haben, wo sich jeder verständlicherweise das rausnimmt, was ihm am meisten gebracht hat. Soviel nur mal als Hintergrund, damit Du hinterher nicht verwirrt bist.
Jetzt zum konkreten Fall: Wobenzym hilft bei akuten Verletzungen, wenn Du es als Stosstherapie einsetzt, also die ersten drei Tage 3x10, die nächsten 2-3 Tage 3x5, dann geht Du runter auf 3x3 bis die Packung (normalerweise die 200er) aufgebraucht ist. Wobenzym wirkt sehr einfach erklärt von innen ähnlich wie ein Quarkwickel von aussen. Die Enzyme brechen Stoffwechselabfälle und Entzündungsprodukte auf, sodass diese schneller abtransportiert werden können. Über die tatsächliche Wirksamkeit, wie gesagt, scheiden sich die Geister.
Bei chronischen Problemen kann man die Enzyme auch permanent einnehmen, ich z.B. hab eine chronische Reizung im Sprunggelenk, der ich mit unterschiedlichen Methoden zu Leibe rücke. U.A. nehme ich 3x3 Wobenzym pro Tag, im Urlaub geh ich bisserl runter mit der Dosis (kaufe da allerdings immer die 800er Dose bei einer Internetapotheke, das ist weitaus günstiger). Das alles in Absprache mit dem Arzt, wobei ich allerdings auch von verschiedenen Kaderärzten und Physios darauf hingewiesen wurde, es erstmal so zu probieren, bevor man härtere Geschütze auffährt, also Cortisonbehandlung oder schlimmstenfalls OP.
Das Problem an Wobenzym ist, dass die Wirkung wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Die Erfahrung verschiedener Athleten, Mediziner, Physios, u.A. spricht aber durchaus für eine Einnahme.
Einnehmen sollte man es, und das ist ein weiteres Problem, möglichst nicht zeitnah an einer Mahlzeit. Sonst hat es nicht die gewünschte Wirkung. Also am besten spätestens eine halbe Stunde vor dem Essen, oder eineinhalb bis zwei Stunden danach. Darauf sollte man auch wirklich achten, sonst "hilft" es allenfalls bei der Verdauung. Ein kleiner Einfluss auf den Magen-Darm Trakt lässt sich ohnehin nicht vermeiden (Geruch!), ist aber letztendlich nicht schlimm. Worauf man eher noch achten sollte, ist die leicht gerinnungshemmende Wirkung. Also vor Operationen und vor allem vor Zahnarztbesuchen drei Tage vorher absetzen, sonst blutet es wie Sau und hört ewig nicht mehr auf.
Ob Dir in Deinem konkreten Fall mit Wobenzym zu helfen ist, kann ich so nicht sagen. Ich hatte Deinen Muskel nicht in der Hand und kann mir somit über den entsprechenden Zustand kein Urteil bilden. Mir erscheint es aber eher so, dass Du einige muskuläre Defizite aufzuweisen hast, die es in erster Linie zu beseitigen gilt. Schaden kannst Du Dir dabei mit Wobenzym sicher nicht, aber es ist definitiv kein Allheilmittel!
Ach ja, und Ibuprofen ist in erster Linie ein Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung, ähnlich wie Aspirin, aber mit anderen Nebenwirkungen. Und Schmerzmittel sind im Sport generell mit Vorsicht zu geniessen, weil sie eben ein wichtiges Warnsignal des Körpers - nämlich den Schmerz - unterdrücken und Du schlimmstenfalls eine gravierendere Verletzung in Kauf nimmst, weil Du sie nicht sofort bemerkst. Es gibt genug Sportler, die das billigend in Kauf nehmen, ich denke aber jeder sollte sich über das Risiko des Schmerzmittel"missbrauchs" im Sport im Klaren sein.
So, ich hoffe ich konnte Dir einigermassen helfen, hab versucht mich so neutral wie möglich zu fassen.
Eine Meinung dazu musst Du Dir selber bilden. Vielleicht kann Steffen seinen Standpunkt ja auch nochmal vertreten, dann kannst Du Dir ein recht gutes Bild machen
nix für ungut
dTiT