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Thema: Torwart-Trainer Lehrgang in Grünberg

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Torwart-Trainer Lehrgang in Grünberg

    Sicherlich habt Ihr alle davon gehört, auch hier im Forum die Diskussionen verfolgt! Die Landesverbände bieten Lehrgänge zur Lizenzverlängerung und Trainer Fortbildung im Bereich Torwarttraining an.
    Beim hessischen Fußball-Verband finden diese Torwarttrainer Seminare jedes Jahr seit nun 12 Jahren statt. Ins Leben gerufen wurde dies durch Volker Piekarski.


    Er wollte eigentlich Tw werden, kam dann doch ins Feld, doch hängt immer noch mit dem Herz an der Position des Torwarts, so daß er sich nun um diese Position besonders kümmert.
    Durch Zufall konnte er beim FSV Frankfurt in den Rängen Kurz Kowarz entdecken, der sofort seine Zusammenarbeit zusicherte, zusammen mit Rainer Berg von Unterhaching machen diese drei nun die Torwart Seminare im Stützpunkt der Fußballsportschule Grünberg.



    Kurt Kowarz tingelte lange Zeit durch die Ligen, wie Regionalliga, Oberliga und dann 2. Bundesliga, bis er über eine Anzeige im Kicker Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahre als Ersatzmann für Andreas Köpke in die erste Bundesliga zum 1. FC Nürnberg kam. Er absolvierte dabei über 100 Spiele für den 1. FCN, bevor er erneut wechselte und dann Torwarttrainer bei Bielefeld und zuletzt Augsburg war.
    Ein Mann mit Erfahrung und durch seine guten Kontakte zum NationalTorwarttrainer Andi Köpke auch auf aktuellem Stand.
    Rainer Berg ist Tw-Trainer der SpVgg Unterhaching, er konnte leider nicht kommen, so daß Kurt Kowarz zu Höchstform auflief, um einfach auch hier die Position von Rainer Berg mit zu ersetzen, und es war nach aller Aussage zwar Schade, daß er da war, dennoch einer der besten Lehrgänge der letzten 12 Jahre.
    Rainer Berg, wir haben Dich vermißt, Danke Kurt Kowarz für den phantastischen Einsatz.
    Danke Volker Piekarski für die Möglichkeit, und hoffentlich bald auf Teil 2

    So stand auf dem Programm neben der allgemeinen Therorie des Torwartspiels, oder Torspielers in der heutigen Zeit auch Praxis an.



    In der Theorie wurde die allgemeine Trainings und Techniklehre speziell für Torleute betrachtet, Statistiken über Torschüsse, gehaltene Bälle, Flankenläufe und auch Freistöße diskutiert und Möglichkeiten zur optimierten Abwehr vorgestellt. Auch Ernährung, Muskelaufbau, Trainingsaufbau und Intensität wurden tief eingreifend besprochen und gerade Kurt Kowarz war ein Feind des TwTraining, wo man früher innerhalb von 60 Minuten den Torhüter mit Medizinbällen, Bleiwesten, Hürden und hunderten von Bällen völlig auslauchte.
    Durch Marc Verstegens Core Programm sind heute sogar fast gänzlich Medizinbälle aus dem Training verschwunden, wenn man auch dennoch damit arbeiten kann und darf, denn letztendlich ist ab einer gewissen Leistungsstufe Sport selten wirklich gesund
    So wurden dann auch Core Übungen gemacht, wie



    Übungen für die Bauchmuskulatur in vielen Formen



    Oder für die Stützmuskulatur und so gezeigt, was die Nationalmannschaft zur Zeit von Jürgen Kliensmann neues lernen mußte, und welche Effekte diese Übungen auf die Gesamtaufbau der physischen Fitness des Spielers haben.
    Waren diese Übungen als "Turnübungen" verschrieen, gelten diese doch heute wieder gerade für die Kinder- und Jugendmannschaften als Pflichtprogramm und sollten regelmäßig durchgeführt werden. Ein solchermaßen trainierter Sportler läuft runder, effektiver und ist weniger Verletzungsanfällig, meinten die Referenten.


    Auch das korrekte Dehnen wurde besprochen, als auch das Dehnen durchaus die Beweglichkeit der Muskulatur beim Torwart steigert und daher nicht unterlassen werden sollte. So wurden vielfältige Dehnungsübungen gezeigt und einstudiert, insbesondere für den Bereich ab Hüfte aufwärts...

    Man hatte das Aufwärmen theoretisch besprochen und nun ging in der Praxis Kurt Kowarz auch darauf ein.



    Später ging Kurt Kowarz dann auf die Koordinationsübungen ein, ließ dabei bewußt die Koordinationsleiter aus, mit einem Verweis darauf, daß man auch mit Stangen und Ringen arbeiten kann.



    Danach ging es auch sofort an das Techniktraining, den Kurt Kowarz wurde nicht müde zu erklären, daß eine korrekte, sauber ausgeführte Technik, die verinnerlicht, automatisiert abläuft über 80% des Torwartspiels ausmachen, wobei hier nicht nur Fangen, Fausten, Werfen, Hechten und so gemeint waren, sondern auch Ballannahme, Passspiel, Kopfball und die anderen Fertigkeiten des Fußballspiels und er betonte immer wieder, daß der Torhüter heute diese Fähigkeiten und Fertigkeiten vervollkommen muß und soll, was dann zusammen mit dem TwT oder der Mannschaft erfolgen kann.
    Er war und ist daher der Auffassung, daß ein gutes Torwarttraining heute daher sehr oft mit der Mannschaft zusammen stattfinden muß, und nur ein Tag wirklich allein die reinen Torwarttechniken geübt werden müssen, am Mannschaftstag dann die Fußballerischen Fertigkeiten geübt und trainiert werden, als auch Grundlagenausdauer und Stabilitätsübungen erfolgen, während am dritten Trainingstag dann Standards, wie Flanken, Eckstöße, Freistöße 1gg1 und ähnliches zusammen mit der Mannschaft trainiert werden sollten.

    So begann er mit dem Werfen, welches die Teilnehmer leidlich beherrschten um dann zum Tauchen überzugehen.
    Schon hier zeigten sich deutliche Unterschiede in der Technik.




    Er verweis darauf, wie wichtig diese Technik zur raschen und schnellen Ballsicherung war, ging dann auf das rasche Ausstehen (Torwart-Wippe) und die Einleitung des Gegenangriffs ein, bevor er nun zum Hechten kam, welches er als Grundlage für Sprungkraftübungen ansah.



    Hier ließ er nun fast alle mitmachenden Teilnehmer nach den Bällen hechten, korrigierte hier und da ein paar Kleinigkeiten.
    Er verwies dabei auf den korrekten Bewegungsablauf für eine optimale Dynamik und wies auf eine saubere Falltechnik hin.

    Danach kamen die hohen Bälle, wobei er hier Sprungbein und Schutzbein hervorhob, und auch beim Fausten auf die saubere Technikausführung hinwies.



    Ja, zum Lehrgangsende kam Ingolf Semmel, ein Physiotherapeut mit langer Erfahrung in der Langes und Oberliga dazu, der ein wenig auf Sportverletzungen einging und dann auch mal ein paar Grundgriffe zum Tapen zeigte und die Teilnehmer ausprobieren ließ.


    Das getapte Handgelenk eines Teilnehmers durch einen anderen Teilnehmer...

    Das professionell angelegte Tape Grundgerüst an einem Knöchel, welches nun vollständig abgetapt werden kann, wie es z.B. in den USA auch die Footballspieler vor jedem Spiel sich anlegen lassen.


    Alles in allem ein lehrreicher, interessanter Kurs, der sich gelohnt hat.



    Ein Dank an die Teilnehmer und insbesondere die Referenten.
    Auf einen schönen Kurs im Jahr 2009 und hoffentlich auf den Aufbaulehrgang im nächsten Jahr, der nun seit 6 Jahren mangels Interesse ausgefallen war.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Torwarttalent
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    Standard

    Hi ich habe diesen Lehrgang vor 4 Jahren auch gemacht und muss sagen war sehr interessant.

    Vorallem die Möglichleit sich mal mit Torleuten auszutauschen die Profierfahrenung haben. Da bei uns Reiner Berg nur fuer 1 Einheit da war, waren Marlene Wissink (Jahrelange 1te Torfrau des FFC Frankfurt) und ich die Versuchskaninchen um die Uebungen zu demonstrieren.

    Leider is Volker Pikarski der Leiter und iich war und bin ihm gegenueber etwas voreingenommen. er war Stuetzpunkttrainer meiner Schwestern und meiner Freundin und ich mag seine Art einfach nicht.

    Man kann ihm aber den Schaverstand nicht absprechen, vorallem Bewegungswissenschaftlich hat er einiges drauf.

    Steffen, falls der 2er Kurs endlich mal angeboten wird und ich mal wieder versäume auf der Seite des HFV nachzusehen, kannts du mich bitte kontaktieren, wuerde ihn dehr gerne mach um mich witerzubilden

    Gruss Fabian

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo Fabian,
    Kurt Kowarz zog sich diesmal die Versuchskanninchen aus den vielen Freiwilligen und eigentlich hat die Gruppe immer gern und recht viel mitgemacht.
    Es war daher oft so, daß man Übungen zum Fausten sogar in zwei Gruppen aufteilen mußte, weil einfach zu viele Spaß daran hatten, mal eben 'zu gehen' und es auch gern taten.
    Schwer taten sich viele meist dann, wenn ein Tw-Trainer gefragt war, damit Kurt etwas vormachen konnte.

    Fabian, ich habe auch meine Vorbehalte gegen Volker Piekarski, denn einige Dinge haben sicherlich noch Klärungsbedarf, nur so etwas macht man nicht öffentlich. Allein das er es tut, sich dafür einsetzt und auch die Sache vorantreibt, ist sehr sehr löblich und was er nun tut, so Ballgewöhnung, der deutlich stärker gewordene Fußballerische Aspekt im Torwartspiel und auch die Funktionsgymnastik und Trainerlehre ist sicherlich völlig in Ordnung und für alles andere war Kurt Kowarz da, und der hatte, was Torwarttaktik, Torwartspiel, Standardsituationen und auch die eigentliche Torwarttechnik anging völlig freie Bahn, und ging von 0 auf 100 in unter 2 Sekunden!

    Viel ist vom Team her abhängig. Da ich oftmals selbst Referent sein darf, weiß ich, wie das ist der Kasper auf der Bühne zu sein. Haste ein Team, was mitgeht, was einfach von sich aus die Ruder in die Hand nimmt und den Schlag vorgibt, und Dich damit und dein Konzept trägt, ist es einfach und dann ist es für beide Seiten nicht nur optimal, daß ist einfach dann pure Symbiose und mehr geht nicht! Euphorie pur....
    Am schlimmstne ist, wenn das Team sich uneins ist, du nur kontra bekommst und das Team nur dann ein wenig zusammen hält, wenn es gegen Dich und dein Konzept geht, aber selbst weder Alternativen hat, noch konstruktiv was vorbringen kann und sich dann auch noch in allen Ansätzen völlig uneins ist. Dann ist dein Konzept torpediert, dein Programm für'n ABC und der Lehrgang ein Leergang für alle....
    Und dazwischen bewegt sich so etwas....

    Es ist daher als Teilnehmer einfach immer gut, wenn man dann zurück steckt und einfach mal versucht, mitzumachen und mitzunehmen was geht. Man muß nicht alles so sehen und mitmachen, wie die Referenten es sehen, darf berechtigte Kritik nicht aussen vor lassen, muß diese aber anzubringen wissen, Respekt und Toleranz gleichermaßen achten und erbringen.
    Und wenn man so, also recht offen, in ein Seminar geht, wird es meist erfolgreicher....

    Ob ich es nicht auch vergessen, auf die Seite zu schauen, kann ich Dir nicht sagen. Wenn aber, versuche ich an Dich zu denken....
    Denn es ist anders, als wenn ich Referent wäre...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von das Tier im Tor
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    Ich hab vor ein paar Jahren den TW Lehrgang beim Bayer. Fussball-Verband gemacht und fand ihn ausgesprochengut. Abderdas was Du hier schilderst, hört sich noch viel besser an. Werd mal schaun, ob ich den vielleicht mal zeitlich irgendwo unterbring, das klingt alles schon sehr verlockend. Und dann schätz ich fahr ich doch mal nach Haching runter und schau den Torleuten dort beim Training zu...
    Danke für den ausgiebigen Bericht, macht echt Laune!!!
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

  5. #5
    Torwarttalent
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    Hi Steffen,

    ich wollte damit auch in keinster Weise den Lehrgang an sich negativ bewerten und was Herr Pikarski da auf die bEine gestellt hat (Kowarz und Berg) ist beachtlich und auch einfach richtig gut geplant.

    Wahrscheinlich hast du auch recht das es der falsche Rahmen ist um sich ueber Herrn Pikarski zu beschweren, weil es wirklich SEIN Lehrgang ist und er viel fuer tut.

    Es gibt vorallem einen Aspekt der fuer mich während des LEhrgangs sehr wichtig war und das ist das ich danach noch motivierter war mich mit dem Torwartspiel zu beschäftigen und auch begonnen habe andere Torleute und TRainer zu bewerten.

    Aber zurueck zum Thema.
    Ich wuerde einfach jedem empfehlen der die Möglichkeit hat so einen Lehrgang zu machen, nicht nur wegen des gelehrnten selber, sondern auch weil man den Austausch mit anderen Trainern, Keepern und Interessierten finden kann und so andere Sichtweisen (wie hier im Forum) kennenlernen kann. Auf jeden Fall ist es eine gute Möglichkeit um sich als Torwarttrainer und auch als Torwart weiter zu entwickeln.

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Fabian,
    so hatte ich das auch nicht gemeint.
    Problem ist, daß der HFV und damit auch Hr. Piekarski deutlich sich nach Angebot und Nachfrage richten muß.
    Wenn also ein Volker Piekarski einen Aufbaukurs anbieten möchte, sich dann aber nur 11 Leute melden, ist das alles andere als kostendeckend und damit findet es nicht statt.
    Auch haben viele Leute meiner Meinung nach den Kurs besucht, um die Lizenz zu verlängern, doch sich bis dato kaum Gedanken um Torwart oder Torspieler gemacht und waren dann auch mit dem Training desselben einfach überfordert.
    Da man nun auch den Bereich Jugend einbauen und einbringen muß, denn es gibt nur einen Lehrgang, ist es ein großer Kessel buntes, der nie wirklich alle Aspekte abfangen kann.
    Es wäre daher toll, wenn das eher anderes gestaffelt wäre, so einmal
    • Torhütertrainings Seminar - Kinder und Jugendliche
    • Torhütertrainings Seminar - Aktive
    • Torhütertrainings Seminar - 2. Stufe Leistungssport
    • Torhütertrainings Seminar - 2. Stufe weiterführende Trainingsinhalte


    Das ist schwer zu realisieren, denn der Torspieler ist der Spieler der 11 köpfigen Truppe, der nun einmal das umfassendste Training braucht und den größten Bedarf daran hat. Doch welcher Trainer macht schon Funktionsgymnastik ?
    Würde der HFV es feiner staffeln und damit weniger Konzentrieren, wäre der Kurs besser, würde aber sicher mangels Interesse und Teilnehmern eingestellt werden müssen.
    Also ist wenig besser wie gar nichts....

    Sicher liegt es auch daran, daß man einen Gasttrainer aus dem Süden verpflichtet hast, der die Bereitschaft hat es zu tun, und damit die Kurse, in Zeiten wo kaum ein Verein oder Trainer mehr Geld hat oder ausgeben mag, den Kurs etwas teurer macht, als gewöhnlich.
    Würde man sich vielleicht mehr auf regionale Trainer stemmen, würde es wahrscheinlich einfacher und weniger kostenintensiv, doch oft vermisse ich gerade hier im Bereich höherer Ligen die Bereitschaft der TwT....

    Daher ist es wichtig, daß es dies gibt, und man unter seinesgleichen einfach mal direkt sich trifft und austauschen kann. Alles andere würde dann besser werden, wenn endlich das Tw-Training in allen Spielklassen mehr an Bedeutung gewinnen würde und die Verantwortlichen in den Vereinen dies auch forcieren würde.... doch bis dahin, dauert es noch, es gibt Verbände, die bieten mangels Teilnahme nicht mal so etwas an....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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