Franz Beckenbauer warnt in der Berliner Zeitung «Tagesspiegel» vor Investoren im Fußball und beklagt die wachsende Macht der Spieler: «Es sollte Auflagen geben, vor allem wenn Investoren in den Fußball einsteigen.»
«Ein Club darf nicht zum Spekulationsobjekt werden», sagte Beckenbauer dem Blatt. Spekulanten müssten «draussen bleiben». Beckenbauer forderte mehr Transparenz im Profigeschäft. «Wenn ich höre, dass bei manchen Clubs Trainer und Manager an Transfers mitverdienen sollen, macht mich das fassungslos. Das ist Betrug am Arbeitgeber, wenn ein Trainer einen Profi verpflichtet und vorher extra den Preis hochtreibt, damit er selbst mehr abbekommt», wird er zitiert.
Gleichzeitig beklagte Beckenbauer die Macht der Profis und der Spielervermittler. «Verträge zählen kaum noch etwas, die Macht der Spieler, ihrer Berater und Agenten ist zu groß geworden, das ist fatal», sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Bayern München. Zur Verpflichtung von Jürgen Klinsmann als Bayern-Trainer in der neuen Saison bemerkte er: «Man ist beim FC Bayern sicherlich ein Risiko eingegangen mit dem Jürgen. Man weiß ja, dass er einer ist, der seine Vorstellungen durchsetzen möchte. Also muss man sich fragen: Geht man seinen Weg? Wenn man das tun will, muss man alles so vorbereiten und zur Verfügung stellen, wie er das will.»
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ERSTER ZOFF UM HOFFENHEIM
Konkurrenten werfen dem Aufsteiger vor, dass er mit viel Geld Jugendspieler abwirbt.
Denn Hoffenheim wirbt, so der Vorwurf anderer Klubs, im großen Stil Jugendspieler anderer Vereine ab.
Bei Kaiserslautern, Frankfurt und Mainz ist man deshalb richtig sauer! Lauterns Nachwuchszentrums-Leiter Helmut Zahn: „Von uns wechseln dieses Jahr fünf Spieler zwischen 12 und 16 Jahren nach Hoffenheim. Das ist sehr ärgerlich! Ich habe kein Problem, wenn ein Spieler mit 17 oder 18 zu den Bayern will – aber wenn ein Zwölfjähriger sagt, er will nach Hoffenheim, ist das was ganz anderes.
Frankfurts Jugend-Manager Armin Kraaz: „Das in Kaiserslautern hat schon etwas mit Leichenfledderei zu tun!“ Was er meint: Als Hoffenheim die Talente verpflichtete, stand Lautern in der 2. Liga auf einem Abstiegsplatz. Und Kraaz sagt weiter: „Hoffenheim wildert! Von uns wollten sie zwei 14-Jährige verpflichten. Selbst Profi-Trainer Ralf Rangnick hat bei denen angerufen.“
Die Vereine im Südwesten sind deshalb angefressen, weil man verabredete, gegenseitig keine Spieler abzuwerben. Zahn: „Hoffenheims Scouts waren im letzten Jahr immer wieder bei uns auf der Vereins-Anlage. Aber Hoffenheim ist ja erst ein Jahr im Profi-Fußball. Vielleicht hat es die Regularien noch nicht so verinnerlicht...“
Oder die überzeugenderen finanziellen Argumente. Angeblich sollen Jugendspieler in Hoffenheim bis zu 2000 Euro pro Monat kassieren. Trainer Rangnick: „Man kann diskutieren, dass manche Jugendspieler Gehälter von Oberligaspielern bekommen – das sind aber die Zeichen der Zeit.“
Und Manager Jan Schindelmeiser erklärt: „Das Agreement, dass man keine Spieler von anderen Profi-Klubs abwirbt, gibt es schon lange nicht mehr. Ich erwarte von meiner Jugend-Abteilung sogar, dass sie versucht, die besten Spieler zu holen. Außerdem: Warum kommen denn die Spieler alle zu uns? Weil sie sehen, dass wir nicht nur sagen, dass die Jugend eine Chance bekommt. Sie bekommt sie hier auch.“
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