Zitat Zitat von Steffen
Aber wir können lernen ES zu beeinflussen, indem wir lernen, abzuschalten. Paulianer, Du sagst es genau richtig, wenn etwas doofes passiert, man sich aufregt, kann man nicht einfach abschalten, aber das müßte man....
Einige Torleute können es, die regen sich dann halt in der Kabine zur Halbzeit oder nach dem Spiel auf Die können also abschalten.
Warum wir nicht?

Wir können es auch!

Hi,
ich kann sehr gut abschalten. Allerdings kreide ich mir fast jedes Tor an. Z.B. habe ich letztens in einer 1 vs. 1 Situation einen Ball in den Winkel bekommen. Ich bin ca. 1-2 Meter vor dem Gegenspieler stehen geblieben. Wäre ich doch nur entschlossener rausgekommen, war sofort mein Gedanke.

Aber dann, Tor abgehakt, weiter gehts. Nach außen hin bin ich sowieso ruhig. Man merkte mir nichts an und ich machte mir auch gar keine Gedanken darüber.

Allerdings ist es nach dem Spiel so, dass ich zwar weiterhin ruhig bleibe, in meinem Kopf dagegen tobt die Wut, Enttäuschung, Selbstkritik, usw.

Und mein Problem ist es, dass das mind. bis zum nächsten Training anhält.

Wenn ein Ball aus 20 Meter, wunderbar geschossen, sich oben in den Winkel senken will, ich aber gehe einen Schritt zur Seite, springe dem Ball entgegen und kann ihn noch ins Aus lenken, die wenigen Zuschauer klatschen, der ein oder andere Spieler kommt zu mir und klatscht ab.

Ich empfinde dabei aber....nichts. Keine Bestätigung, keine Genugtuung, ich bekomme dadurch nicht mehr Selbstvertrauen.

Ich komme mir manchmal vor, wie eine Maschine, die alles halten MUSS, darauf ist sie programmiert.

Ich habe kaum noch Selbstvertrauen, ich spüre diesen Automatismus nicht mehr, dieses ES.

Wahrscheinlich ist bei mir die Anspannung zu groß. Nach außen zeige ich sie nie, aber in mir drin, lege ich mir selber wahrscheinlich einen so großen Druck auf, dass ES mich nicht mehr steuert, sondern nur noch mein Wille, alles zu halten.

Stetti