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Thema: Trainingsprobleme bzw. Tage, an denen man besser nicht zum Training gegangen wäre...

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Steffen
    Moin Paulianer,
    bevor ich nun eine Seite mit Tipps und Tricks schreibe, schließe ich mich mal meinen Vorrednern an, und sage: "Lass uns mal reden!" und dann kommen wir zusammen weiter, wirst sehen.

    Also, ich fasse mal zusammen: Du hattest Bock auf Training, und wolltest auch was zeigen.
    1. Frage: War da schon eine leichte Anspannung da, ein fest vorgenommenes ich will?

    Dann im Training läuft auch alles erst einmal, lockeres Warm machen.
    2. Frage: Erzähl doch mal, wie hat sich das angefühlt, und was war in deinem Kopf? An was hast Du gedacht, wo lag deine Konzentration?

    Plötzlich, der erste Tiefschlag. Training in der öden Sandwüste, hart und staubig. Du warst gleich mal ange[img]http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Smilies/zensiert.gif[img]...
    3. Frage: Was ging jetzt ab, im Kopf, vom Gefühl. Beschreibe deine Gedanken und dein Gefühl...

    Du hast Dich wieder motiviert, und dann die erste Gurke. Oh, Mann! So ein Ding. Du hast dich sicherlich furchtbar aufgeregt und Dich noch mehr angestachelt.
    4. Frage: Bin ich richtig in der Annahme, und wenn ja, was hast Du gedacht, und gefühlt?

    Doch es gab keinen Abriss, nein, es wurde schlimmer. Das üblich "Zucken" und dann passiert alles automatisch, z.B. um nach einem Ball zu hechten fehlte völlig, die Dinger sind nur so eingeschlagen... wenns mal Schlecht läuft, dann aber richtig...
    5. Frage: Hast Du Dich weiter angestachelt?Wenn ja, wie und wie waren die Gefühle?

    Nach dem Training, wirklich, der Trainer gibt das Signal, und eigentlich ist man nun fertig, Duschen und gut. Du gehst vom Platz.
    6. Frage: Was waren deine Gedanken, wie dein Gefühl

    Frisch geduscht, alles wunderbar.
    7. Frage: Wie waren deine Mitspieler, was haben diese gesagt und getan?
    8. Frage: und der Trainer?
    9. Deine Gedanken und Gefühle dabei und dann nach dem Duschen, als Du ganz allein mit Dir warst?

    Abschließend, blicke zurück... Erkennst Du vielleicht selbst einen Fehler?
    10 Frage: Wenn Du Dich zurückerinnerst, was sind deine Gedanken und Gefühle?

    Antworte mal, dann sehen wir weiter, ich glaube, ich habe eine Idee für Dich!
    Kopf hoch, das ist nicht schwerer als "Fliegen" lernen
    Okay, dann antworte ich dir mal

    1. Ein fest vorgenommenes "Ich will!" gab es vor dem Training nicht. Damit hatte ich früher ab und zu mal zu kämpfen und habe gemerkt, dass es meistens genau dann nicht klappt, wenn man sich etwas zu fest vornimmt.
    Ich hatte einfach Lust aufs Training, auf Abwechslung zur langweiligen Arbeit, als Vorbereitung für unser Topspiel am Ostermontag und weil ich zeigen wollte, dass meine gute Leistung vom Sonntag keine Eintagsfliege war.

    2. Beim Warmmachen habe ich eigentlich nicht viel nachgedacht. Ich war schon froh, dass ich überhaupt die Gelegenheit dazu hatte, denn meistens machen wir Torschuss-Übungen ohne vorheriges Warmmachen. Wie gesagt, alles lief recht gut, auch das Abwehren von platzierten Bällen in meine schwächere Ecke, die ich mir gewünscht hatte um mir selbst zu beweisen, dass ich Fortschritte gemacht habe in diesem Bereich.

    3. Na ja, es ging halt auf das Tor ohne Rasen im Fünfer. Nur Sand, darauf hatte ich eigentlich eh keine Lust, da es ein wenig geregnet hatte und ich schon wusste, dass meine Hose nach wenigen Aktionen schwer wie ein Sack sein wird und meine Handschuhe wie mit Schmierseife eingerieben. So kam es dann auch, nach dem ersten Abstützen war der Grip schon vollkommen dahin, alles war voller Sand und meine Lust ließ nach. Ich fühlte mich absolut nicht wohl. Ich fragte mich warum mein Trainer nicht das tragbare Tor auf einem guten Rasenstück einsetzt und auch die ersten Selbstzweifel begannen. Ist das nur eine Ausrede, die ich suche um meine schlechte Leistung mir selbst zu erklären? Ich wollte es mir selbst beweisen, dass es nicht so ist und dass ich trotz der Umstände meine normale Leistung abrufen kann.

    4. Ja, absolut richtig. Fast nach jedem Schuss wuchs meine Frustration. Ich probierte mich neu zu motivieren, dachte mir "Du machst das hier nur für dich!" und es wurde trotzdem nicht besser. Einige Bälle folgten, die ich hätte halten können. Meine Unlust wandelte sich zu leichtem Frust, Unzufriedenheit mit den Bedingungen, Unzufriedenheit mit mir selbst. Selbstzweifel...
    Am schlimmsten ist das Gefühl bei Bällen, die man aufgrund einer schlechten Technik nicht hält, obwohl man diese seit lange trainiert und eigentlich auch schon gut beherrscht.

    5. Wieder richtig. Ich wurde überlupft, konnte den Ball aber überhaupt nicht halten. Trotzdem wuchs der Frust in mir, wandelte sich langsam in Aggression um. Ich wollte das Training nicht so beenden, wollte einige gute Bälle halten, damit ich wieder bei "Null" ankomme. Doch es war wie verhext. Ich schaute den Bällen hinterher und regte mich direkt danach auf, dass ich nicht gesprungen bin. Teilweise war mir echt zum Heulen zu Mute, so frustriert war ich.

    6. Das war ein ******gefühl. Ich hatte gehofft, dass der Trainer noch ein paar Minuten im Abschlussspiel dranhängt, um zumindest noch einen Ball sehr gut zu halten und mein Gewissen zu befriedigen. Als das Training dann wirklich vorbei war, hätte ich mir am liebsten noch zwei Spieler geholt die mir noch ein paar Bälle aufs Tor jagen. Wie sehr hätte ich mir noch eine starke Parade gewünscht...

    7. Meine Mitspieler waren eigentlich wie immer. Ich sprach einen an und sagte ihm, dass das Training irgendwie merkwürdig war und dass heute das "Feuer" bei allen Leuten fehlte. Er erklärte dies dadurch, dass wir wohl viele schwere Spiele hatten in letzter Zeit und alle Leute irgendwie platt sind.

    8. Der Trainer hat nichts Besonderes gesagt oder getan. Er sagte mir direkt nach dem Training, dass meine Leistung "okay" war (was ich nicht ganz Ernst nehme, er wollte mich wohl nur aufbauen) und dass der sandige Torraum eine Katastrophe ist.

    9. Ich war nach dem Training anders als sonst. Irgendwie war ich unzufrieden und in mich gekehrt. Ich saß erstmal eine zeitlang rum und mein Kopf war leer. Normalerweise scherze ich nach dem Training gerne mit den Mitspielern, aber diesmal war es nicht so. Auf dem Weg nach Hause fing dann schon das übliche Nachdenken an. Ich ging im Kopf nochmal einige Szenen durch und ärgerte mich darüber. Auch zu Hause ließen mir die Erinnerungen keine Ruhe und ich ärgerte mich fast durchgehend. Selbstzweifel, Gedanken darüber die Handschuhe an den Nagel zu hängen und so weiter.

    10. Heute sehe ich die Sache schon wieder gelassener. Ich weiß selbst, dass ich mir die meisten Probleme selbst mache, weil ich einen übertriebenen Ehrgeiz habe und fast nie mit mir selbst zufrieden bin. Auch wenn ich mal gut halte, ich finde immer etwas worüber ich mich aufregen kann. Ich möchte alles perfekt machen. Ich weiß, dass ich mir damit keinen Gefallen tue. Solche schlechten Erlebnisse wie dieses Training lassen mir lange keine Ruhe.
    Diese "innere Wut", die bei Unzufriedenheit entsteht und immer stärker wird, bewirkt eher das Gegenteil von dem was ich möchte.


    Ich bin mal gespannt was du mir nun sagen kannst. Irgendwie fühle ich mich wie beim Psychologen
    Geändert von Paulianer (04.04.2007 um 11:59 Uhr)
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  2. #2
    Torwarttalent Avatar von derMArk
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    Ich habe im Prinzip das gleich Problem, allerdings ist es bei mir mit ein bisschen Schreien dann schneller wieder weg. Wenn es nach dem Training immer noch da ist, dann renne ich mich so dolle kaputt, dass ich kaum noch Luft bekomme. Wenn es dann net hilft, fahre ich zu meiner Freundin und anschließend ist alles wieder gut. Allerdings habe ich dann auch mehr den Hang dazu aus Aggression und Wut besser zu sein als ohne. Du bist halt aggressiver und dein Adrenalinspiegel ist weit aus höher. Boxer schlagen sich vor dem Kampf, damit sie diese Level erreichen.

    Du solltest dich nicht über den Rassen oder die Unebenheiten aufregen, das kannst du net ändern. Denk daran, wenn du auf schlechtem Untergrund gut hälst, dann hälst du auf gutem Untergrund erst recht!

    Lehmann hat ja selbst gesagt, dass er hinter dem ersten Elfer net hinter springt, erst danach sammelt er alle Kräfte!
    Das Runde muss in das Eckige...
    ... aber erstmal muss das Runde an mir vorbei!

  3. #3
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    kenn das problem natürlich auch, aber muss dazu sagen, das ich glaube das man einige zeit und erfahrung braucht um das so hinzubekommen ist, das man nicht gleich denkt man sollte aufhören.

    zudem sollte man sich nicht in der motivation von den platzverhältnissen stören lassen, denn am WE kann man die meistens auch nicht beeinflussen.
    als wir noch keinen kunstrasen hatten und es im herbst dann immer auf asche ging, habe ich mir auch oft gedacht so ein mist, wieder regen und vor dem tor eine riesige pfütze, das muss nicht sein.

    aber dann hab ich mir klar gemacht, das ich deswegen meine motivation nicht verlieren darf. irgendwie hat man ja auch er gesamten mannschaft gegenüber eine verantwortung, soll heissen, dass man sich dann nicht einfach hinstellen darf und nichts tun und die einfachsten bälle kassieren kann.

    hat man erst einmal in der pfütze gelegen ist es eh egal ob man noch 2 oder 25 mal drin landet.

    bei richtig dicken patzenr im spiel habe ich damals mein komplettes spiel schlagartig verändert, habe auf dem platz nix mehr gesagt, weil ich mit mir selbst genug zu tun hatte.
    das kommt heute zwar auch noch ab und an mal vor, aber dann fange ich mich viel schneller als früher.besonders wenn dann noch sprüche vom gegner oder den zuschauern kommen. da muss man dann halt durch. klar ist aber auch das es normal ist nach einer schlechten leistung nicht so gut drauf sein kann wie wenn man ein super spiel gemacht hat.

    gibt da glaube ich kein patentrezept für jeden, aber ein paar dinge wie z.B. nen tritt gegen den pfosten oder ein lauter schrei können da schon evtl. helfen.

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo Paulianer,
    keine Frage, eine Folge von Übermotivation. Es war zuviel ich will dabei. Dann klapppt gar nichts. Ein Torwart muß sich auf etwas verlassen, was er nicht bewußt fassen kann. Es ist keine Sache, die man mit Intelligenz erfassen oder mit Nachdenken oder Konzentration erfassen kann.

    Nimm mal folgendes Beispiel:

    Freistoß, die Mauer steht wie eine 1, der Schuß kommt, ein leichtes Flopp und der Ball kommt im langen Bogen über die Mauer geschwebt.
    ES übernimmt die Kontrolle
    Es macht, daß ich einen raschen Sidestep mache, gefolgt von einem Stemmschritt, ES wuchtet mich in die Höhe, direkt zum Ball. ES lenkt meine Hand direkt hinter den Ball, ich spüre kurz die Berührung, dann übernimmt ES erneut die Kontrolle. Es dreht meinen Körper und behält die Bogenspannung bei, ES macht,, daß meine Hände den Boden berühren und mein Körper wie eine Sprungfeder sich abfängt und ES läßt diese Bewegung ins Abrollen übergehen. Ich blicke mich rasch um, wo ist der Ball?

    Kennst Du das? Ich glaube, es (das Beispiel)/ES (diese Ding was uns Kontrolliert) kennt jeder.
    Was ist ES?
    Wie kann ich es forcieren? Mit Sichehrheit nicht mir purem Willen, denn ES steht darauf gar nicht.
    Warum läuft es dann mal gut und mal schlecht? Ganz Einfach:
    ES will volle Kontrolle haben, ES will Vertrauen von uns haben.

    Motivieren wir uns, dann hat ES keine Chance. Unser Kopf und unsere Gedanken, ja der Willen, will kein Stück Kontrolle abgeben. Null, nichts, denn die Technik MUSS endlich klappen. Somit kann ES immer weniger Kontrolle bekommen, und anstelle das es mit mehr motivation besser wird, wird es umso schlimmer.
    Denke mal an ein Gegentor!!! Kennst du daß, wenn der Ball riengeht und du es nicht abhaken kannst, weil Du vielleicht nicht gerade glücklich dabei ausgesehen hast oder sogar einen Fehler gemacht hast?
    Na? Was war danach? Richtig, meist hat auch hier ES an Boden und Kontrolle verloren und wir hatten vielleicht Glück und uns wieder gefangen, aber oft passiert dann gerade an so einem Tag, daß wir nicht damit fertig werden und ES die Kontrolle nicht überlassen wollen, was alles nur noch verschlimmert.

    Bei Dir, Paulianer beginnt es langsam. Du hast Bock auf Training, doch Du wolltest etwas bewiesen, es ist also so, daß hier schon Wille da ist, und auch unterbewußt ein ich will/ich muss... kein guter Nährboden für ES.
    Im Training dann ist Aufwärmen, Es gewinnt die Kontrolle und daher ES/Es fühlt sich gut an!

    Dann der Rückschlag, ab in die Sandkiste. Du baggerst Dich hoch, doch im Kopf bleibt diese Blockade, die Gedanken an Handschuhe, Hose und den miesen boden und die Entschiedung des Trainers.... wie sollte ES Kontrolle bekommen, wenn andere Dinge mehr Priorität in deinem Geiste hatten?
    Und dann? Ja, dann kommt dieser Wille dazu, der Wille, es doch noch zu machen und damit stellt man den Interlekt, als Ausdruck allen Willens und Denkens in den Vordergrund, das helle wache Bewußtsein ist vollkommen, wie soll ES Kontrolle erlangen, wenn Du nicht bereit bist, 2 cm davon abzurücken?

    Kein Wunder, daß dann dein Kopf leer war. Überlege, welche Eindrück dein Gehirn aufnehmen mußte und verarbeiten mußte, wo ist da Platz für anderes?
    Heute ist das 'verarbeitet', dein Gehirn su tklar und arbeitet normal, ES hat daher immer Mal wieder die Chance einzugreifen... denn Du läßt es zu.

    Paulianer, sage mir, ob ich Recht habe, und ich helfe Dir, ES zu erfahren und dir zu helfen, damit ES immer mal wieder Kontrolle bekommt.
    Das geht nicht wie bei einem Schalter, Klick an, Klick aus, es dauert, aber ich kann Dir den Weg zeigen, der vielen meiner Torleute geholfen hat.

    Wie Du siehst, man braucht dafür keinen Thread, extra, es kommt alles von allein, wenn man es nur zuläßt

    Also, liege ich richtig, dann kann und werde ich Dir einiges erzählen können, was du ausprobieren kannst.
    Liege ich falsch, dann kann ich es nicht
    Aber es geht um Dich, um deine Gefühle, ich kann daher auch irren, jedoch denke ich fast: Ich kenne es und kann helfen, und Dir damit ein kleines feines Geheimnis verraten. Naja, wenn ich es hier hinschreibe, probieren es viele aus, dann ist es kein Geheimnis mehr, aber: Es ist auch nicht wirklich eines, nur so steht es in keinem Buch
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
    Internationale Klasse Avatar von dennis d
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    Hi, beim mir funktioniert auch manchmal das ES nicht! Ich will auch das Geheimnis erfahren!

    Mfg dennis
    Saison 06/07 Aufstieg in die Bezirksliga
    Saison 07/08 Aufstieg in die Bezirksklasse

  6. #6
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    Hallo Steffen,

    erstmal vielen Dank für deine Mühe.
    Ich glaube, dass ich dich bzw. deinen Ansatz sehr gut verstehe und dass es sich bei mir wirklich um diesen inneren Konflikt mit dem "Es" handelt.
    Manchmal halte ich Bälle, bei denen ich nichtmal ansatzweise damit gerechnet hätte, dass ich auch nur den Hauch einer Chance hätte. Ich halte diese Bälle ohne darüber nachzudenken, das "Es" steuert mich völlig automatisch. Es kennt mich perfekt, kennt meine Schwächen und meine Stärken. Es weiß deshalb genau welche Bewegungsabläufe ich machen muss, damit ich diese Bälle halten kann. Ich kann diese Bälle aber nur halten, weil ich nicht mit diesem ominösen "Es" in einen Konflikt gerate. Ich denke nicht darüber nach wie ich diesen Ball halten könnte, ich will keinen Einfluss darauf nehmen. Ich halte ihn einfach, das "Es" steuert mich förmlich.

    Mir wird jetzt langsam bewusst, dass ich mich viel zu wenig auf dieses "Es" und auf meine Intuition verlasse. Ich probiere meinen Körper bewusst zu beeinflussen und habe bereits oft gemerkt, dass dies nicht wirklich möglich ist.

    Doch wie soll ich meinen Ärger über eigene Leistung und äußere Einflüsse bei Seite drücken? Ich kann dies doch nicht einfach vergessen, damit das "Es" freie Bahn hat. Diese Blockade bleibt in meinem Kopf, sie macht mich verrückt. Wenn ich mir sagen würde "Vergiss' doch den Mist, besinne dich auf deine Stärken", würde das wohl nichts bringen. Wie kann ich über solche Dinge hinwegkommen, wie kann ich dem "Es" Spielraum zurückgeben?

    Jedoch stellt sich mir dabei eine Frage: Es ist wohl unbestritten, dass interne und externe Motivation in einem bestimmten Maße auch förderlich sein kann. Wie ist dies möglich? Wie ist dies mit dem "Es" zu vereinbaren? Probiert man dadurch nicht auch Einfluss darauf zu nehmen? Ich spreche zum Beispiel von einer motivierenden Trainerrede oder von Musik. Wie ist dies möglich? Ist auch das "Es" motivierbar oder muss man einfach nur lernen diese Motivation selbst so aufzunehmen, dass das "Es" dadurch nicht die Kontrolle verliert?



    Ich bin bereit, dein kleines "Geheimnis" zu erfahren. Du hast mich jetzt schon sehr neugierig gemacht und ich denke, dass mir bereits das Schreiben über dieses Problem geholfen hat.
    Geändert von Paulianer (04.04.2007 um 15:23 Uhr)
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  7. #7
    Amateurtorwart Avatar von Beck
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    Wow, jetzt wirds interessant.

    Dieses Es kenne ich auch, aber leider habe ich es bisher nur ein par mal erlebt. Das liegt wohl daran, dass ich immer versuche, die Bälle technisch perfekt zu halten. Ich habe das Problem, dass ich immer die Technik im Kopf habe und denke: "Ah, jetzt muss ich das machen und dann dass...". Ich bin noch nicht lange dabei, weshalb ich mich immer unter Erfolgsdruck stelle. Dies passiert auch unterbewusst. Ist es das, was mich und Es trennt?

    Also ich würde auch gerne den Pfad der Erleuchtung gehen (Sorry, aber ich liebe solche Phrasen und muss mich echt beherrschen, aber diesmal musste es sein.).

  8. #8
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    Ja dieses ominöse "ES" kenne ich auch, allerdings kann ich es im Spiel oder im Training bei Fehlern gut verdrängen und meine Aktionen ob positiv wie negativ kann ich ganz gut ausblenden, sprich wenn ich sehr gute halte, posaune ich es nicht noch heraus und wenn ich Mist baue, habe ich es meist im nächsten Spiel vergessen bzw. verdrängt.

    "Das Leben steckt in jedem Atemzug... in jeder Tasse Tee... in jedem Leben was wir auslöschen"
    (Last Samurai)

  9. #9
    Internationale Klasse Avatar von Knutte
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    Zitat Zitat von Steffen
    Hallo Paulianer,
    keine Frage, eine Folge von Übermotivation. Es war zuviel ich will dabei. Dann klapppt gar nichts. Ein Torwart muß sich auf etwas verlassen, was er nicht bewußt fassen kann. Es ist keine Sache, die man mit Intelligenz erfassen oder mit Nachdenken oder Konzentration erfassen kann.

    Nimm mal folgendes Beispiel:

    Freistoß, die Mauer steht wie eine 1, der Schuß kommt, ein leichtes Flopp und der Ball kommt im langen Bogen über die Mauer geschwebt.
    ES übernimmt die Kontrolle
    Es macht, daß ich einen raschen Sidestep mache, gefolgt von einem Stemmschritt, ES wuchtet mich in die Höhe, direkt zum Ball. ES lenkt meine Hand direkt hinter den Ball, ich spüre kurz die Berührung, dann übernimmt ES erneut die Kontrolle. Es dreht meinen Körper und behält die Bogenspannung bei, ES macht,, daß meine Hände den Boden berühren und mein Körper wie eine Sprungfeder sich abfängt und ES läßt diese Bewegung ins Abrollen übergehen. Ich blicke mich rasch um, wo ist der Ball?

    Kennst Du das? Ich glaube, es (das Beispiel)/ES (diese Ding was uns Kontrolliert) kennt jeder.
    Was ist ES?
    Wie kann ich es forcieren? Mit Sichehrheit nicht mir purem Willen, denn ES steht darauf gar nicht.
    Warum läuft es dann mal gut und mal schlecht? Ganz Einfach:
    ES will volle Kontrolle haben, ES will Vertrauen von uns haben.

    Motivieren wir uns, dann hat ES keine Chance. Unser Kopf und unsere Gedanken, ja der Willen, will kein Stück Kontrolle abgeben. Null, nichts, denn die Technik MUSS endlich klappen. Somit kann ES immer weniger Kontrolle bekommen, und anstelle das es mit mehr motivation besser wird, wird es umso schlimmer.
    Denke mal an ein Gegentor!!! Kennst du daß, wenn der Ball riengeht und du es nicht abhaken kannst, weil Du vielleicht nicht gerade glücklich dabei ausgesehen hast oder sogar einen Fehler gemacht hast?
    Na? Was war danach? Richtig, meist hat auch hier ES an Boden und Kontrolle verloren und wir hatten vielleicht Glück und uns wieder gefangen, aber oft passiert dann gerade an so einem Tag, daß wir nicht damit fertig werden und ES die Kontrolle nicht überlassen wollen, was alles nur noch verschlimmert.

    Bei Dir, Paulianer beginnt es langsam. Du hast Bock auf Training, doch Du wolltest etwas bewiesen, es ist also so, daß hier schon Wille da ist, und auch unterbewußt ein ich will/ich muss... kein guter Nährboden für ES.
    Im Training dann ist Aufwärmen, Es gewinnt die Kontrolle und daher ES/Es fühlt sich gut an!

    Dann der Rückschlag, ab in die Sandkiste. Du baggerst Dich hoch, doch im Kopf bleibt diese Blockade, die Gedanken an Handschuhe, Hose und den miesen boden und die Entschiedung des Trainers.... wie sollte ES Kontrolle bekommen, wenn andere Dinge mehr Priorität in deinem Geiste hatten?
    Und dann? Ja, dann kommt dieser Wille dazu, der Wille, es doch noch zu machen und damit stellt man den Interlekt, als Ausdruck allen Willens und Denkens in den Vordergrund, das helle wache Bewußtsein ist vollkommen, wie soll ES Kontrolle erlangen, wenn Du nicht bereit bist, 2 cm davon abzurücken?

    Kein Wunder, daß dann dein Kopf leer war. Überlege, welche Eindrück dein Gehirn aufnehmen mußte und verarbeiten mußte, wo ist da Platz für anderes?
    Heute ist das 'verarbeitet', dein Gehirn su tklar und arbeitet normal, ES hat daher immer Mal wieder die Chance einzugreifen... denn Du läßt es zu.

    Paulianer, sage mir, ob ich Recht habe, und ich helfe Dir, ES zu erfahren und dir zu helfen, damit ES immer mal wieder Kontrolle bekommt.
    Das geht nicht wie bei einem Schalter, Klick an, Klick aus, es dauert, aber ich kann Dir den Weg zeigen, der vielen meiner Torleute geholfen hat.

    Wie Du siehst, man braucht dafür keinen Thread, extra, es kommt alles von allein, wenn man es nur zuläßt

    Also, liege ich richtig, dann kann und werde ich Dir einiges erzählen können, was du ausprobieren kannst.
    Liege ich falsch, dann kann ich es nicht
    Aber es geht um Dich, um deine Gefühle, ich kann daher auch irren, jedoch denke ich fast: Ich kenne es und kann helfen, und Dir damit ein kleines feines Geheimnis verraten. Naja, wenn ich es hier hinschreibe, probieren es viele aus, dann ist es kein Geheimnis mehr, aber: Es ist auch nicht wirklich eines, nur so steht es in keinem Buch
    Das meint Becks-Keeper bestimmt.Für mich ein Interessantes und seit einiger Zeit das wichtigste Thema

    Ich befinde mich szs auf der Suche nach dem ES^^
    Geändert von Knutte (02.08.2008 um 07:33 Uhr)
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.

  10. #10
    Torwarttalent Avatar von Becks-Keeper
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    richtig, genau da meine ich
    Fussball ist die schoenste Nebensache der Welt!

  11. #11
    Newcomer des Jahres 2008
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    Ich glaube es ist der erste "Gedankenreflex". Also das was einem zu allererst sagt sagt ob man den Ball erreicht oder nicht.
    ...



  12. #12
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    Dieser Reflex fehlt mir derzeit. Obwohl ich es mir immer fest vornehme, springe ich nicht zu jedem Ball. Egal ob ich ihn erreichen kann oder nicht, springen möchte ich auf jeden Fall. Aber irgendwie ist derzeit der Wurm drin...
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