Hallo Steffen,
erstmal vielen Dank für deine Mühe.
Ich glaube, dass ich dich bzw. deinen Ansatz sehr gut verstehe und dass es sich bei mir wirklich um diesen inneren Konflikt mit dem "Es" handelt.
Manchmal halte ich Bälle, bei denen ich nichtmal ansatzweise damit gerechnet hätte, dass ich auch nur den Hauch einer Chance hätte. Ich halte diese Bälle ohne darüber nachzudenken, das "Es" steuert mich völlig automatisch. Es kennt mich perfekt, kennt meine Schwächen und meine Stärken. Es weiß deshalb genau welche Bewegungsabläufe ich machen muss, damit ich diese Bälle halten kann. Ich kann diese Bälle aber nur halten, weil ich nicht mit diesem ominösen "Es" in einen Konflikt gerate. Ich denke nicht darüber nach wie ich diesen Ball halten könnte, ich will keinen Einfluss darauf nehmen. Ich halte ihn einfach, das "Es" steuert mich förmlich.
Mir wird jetzt langsam bewusst, dass ich mich viel zu wenig auf dieses "Es" und auf meine Intuition verlasse. Ich probiere meinen Körper bewusst zu beeinflussen und habe bereits oft gemerkt, dass dies nicht wirklich möglich ist.
Doch wie soll ich meinen Ärger über eigene Leistung und äußere Einflüsse bei Seite drücken? Ich kann dies doch nicht einfach vergessen, damit das "Es" freie Bahn hat. Diese Blockade bleibt in meinem Kopf, sie macht mich verrückt. Wenn ich mir sagen würde "Vergiss' doch den Mist, besinne dich auf deine Stärken", würde das wohl nichts bringen. Wie kann ich über solche Dinge hinwegkommen, wie kann ich dem "Es" Spielraum zurückgeben?
Jedoch stellt sich mir dabei eine Frage: Es ist wohl unbestritten, dass interne und externe Motivation in einem bestimmten Maße auch förderlich sein kann. Wie ist dies möglich? Wie ist dies mit dem "Es" zu vereinbaren? Probiert man dadurch nicht auch Einfluss darauf zu nehmen? Ich spreche zum Beispiel von einer motivierenden Trainerrede oder von Musik. Wie ist dies möglich? Ist auch das "Es" motivierbar oder muss man einfach nur lernen diese Motivation selbst so aufzunehmen, dass das "Es" dadurch nicht die Kontrolle verliert?
Ich bin bereit, dein kleines "Geheimnis" zu erfahren. Du hast mich jetzt schon sehr neugierig gemacht und ich denke, dass mir bereits das Schreiben über dieses Problem geholfen hat.