Adrenalin erklärt es für die eher wissenschaftlich denkenden. Adrenalin allein setzt aber nicht Gefühl und Focus. Und voll unter Adrenalin stehen heißt, danach gar nicht mehr reagieren können.Zitat von Stetti
Beispiel aus eigener Erfahrung:
Drei Jungs wollten mich in der S-Bahn-Station ausnehmen. Habich nicht zugelassen und mich gewehrt, auch gewonnen.
Problem danach: Voller Adrenalinschub. Zittrige Hände, keine Schmerzen, Nase geschwollen, Augen blau und wacklige Beine.
ich habe nicht mal die nette junge Dame wahrgenommen, die mir ein Taschentuch reichte, damit ich mir Gesicht und Hände etwas abwischen konnte...
Danach im Training war nichts los. Ich habe förmlich über reagiert. Viel zu Hektisch, viel zu wild. Es war unkontrollierbar.... Ich bin dann 5 km Laufen gegangen, um erst einmal wieder 'runter' zu kommen, danach ging es ein wenig, aber immer noch viel zu aufgedreht.... DAS ist voll unter ADRENALIN!
Anders ist es z.B. im Training bei Muto Dori.. man setzt seinen Focus und alles um einen geht wie bei Stetti in Vergessenheit, geht an den Rand des Bewußtseins... nichts ist wie es war, und der Augenblick allein zählt.
Die Bewegung kommt spontan, und genau richtig, es gibt keinen Timing Fehler, keinen Bewegungsfehler, alles passiert korrekt und völlig intuitiv...
Das gleiche erlebt man bei einer Parade. Der Focus ist gesetzt, das Geräusch des satten Flop des Schusses der Auslöser, wie eine Initialzündung ist ab dann alles abgeschaltet und alles passiert von allein. ich muß nicht denken, nehme nichts war.
ich spüre vielleicht kurz, wie sich meine Finger um den Ball legen und ich diesen an mich heranziehe, doch 'wach' werde ich erst nach dem Abrollen.
Ich atme lang aus, und tiefe innere Ruhe durchströmt mich. Es ist ein Moment tiefer, tiefer Stille und ein Bruchteil einer Ruhe, die ich nirgendwo finde. Manchmal rieche ich dann sogar das Gummi des Balls, den Geruch des Lehmbodes im Rasen, ich höre vielleicht von Fern her Murmelnde Stimmen und ganz entfernt das Schreien eines Trainers oder Spielers.
aber ich bin für mich, in einem Hort der Ruhe. Beim ausatmen spüre ich, wie mich Entspannung durchströmt. Alles, was eben verkrampft war, geht heraus, es wird locker und die Ruhe löst meine Muskulatur. Ich habe abgeschlossen...
Ruckartig atme ich ein, und kehre zurück. Es gibt keinen Focus und mein Kopf nimmt wieder normal war, ich höre daher die Spieler rufen, sehe die Situation und spüre, daß man auf mich wartet, so daß ich mich erheben kann.
Es dauerte für mich Minuten, doch in Wirklichkeit sind es Sekundenbruchteile... Nein, viel Adrenalin ist nicht dabei, es ist bereits jetzt verflogen und ich bin ruhig, sehr, sehr ruhig. Völlig gelassen mache ich meinen Abwurf, und atme auch dabei bewußt aus. Ich genieße das Gefühl, und spüre, daß ich mich auf einer Art Reise befinde... aus dem Fenster blickend, sehe ich jede Sitaution des Spiels neu, weiß aber, daß diese gleich wieder verflogen sein wird.
Und es macht mir Spaß, immer wieder neues zu erleben und zu sehen.
Somit Stetti, was dir widerfahren ist ist sehr, sehr gut. Der Atem ist der Schlüssel dieser oft sehr merkwürdigen Kraft.
Und wenn du aufmerksam bist, es wird dir immer wieder mal auffallen, daß es vergleichbare Situationen gibt, einige davon sind angespannt, weil es z.B. eine Notsituation ist, getrieben von Angst und Unbehagen, oder von Wut und Aggression.
Andere sind entspannt und locker, irgendwie passiert es einfach und es gibt keinen Grund zur Besorgnis, der Motor des Ganzen ist Spaß, Freude; Liebe und auch Ekstase....
Wir müssen nach dem Zweiten streben, und müssen einen Weg finden, Unbehagen, Angst und Aggression zu kanalisieren und abzuleiten, damit die Aktionen locker und entspannt verlaufen und nicht wild und unkontrolliert...
Hier hilft uns, daß wir lernen uns aktiv zu entspannen, aktiv und bewußt zu atmen, aktiv und bewußt fühlen und vieles was passiert, auch einfach zulassen, ohne es wirklich zu beachten...
Nichts, was eben so einfach beginnt, oder einfach in 5 Minuten erlernt werden kann, es ist mehr.... und dauert daher.
Paulianer,
das mit dem Ei stimmt, doch wie oben geschrieben, wir müssen lernen, auch dann gut zu halten und es zu schaffen, daß positive Strömen in uns zu fühlen, auch wenn so ein Ding passiert ist.
Schwer, aber es geht... denn nicht immer bekommt man die Chance auf eine tolle Parade am Anfang, um das nötige Sicherheitsgefühl und das nötige Selbstbewußtsein zu bekommen.
Daher soll die Sache mit dem Konzentrieren, ja fast Meditieren, dem Atmen und bewußt spüren uns helfen, die Sache zu erkennen, zu erfahren und damit zu nutzen.




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