Auch in der kommenden Saison ist Uhlsport der meist vertretene Ausrüster unter den Stammtorhütern der Bundesliga. Uhlsport steht für Qualität und hat sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf auf dem deutschen Markt erarbeitet. International gehört Uhlsport ebenfalls zu den führenden Marken, konnte sich jedoch bei der EURO 2008 nicht den Platz an der Spitze sichern.
Wir haben für euch den Uhlsport Ergonomic Absolutgrip SF/X, eines der Topmodelle der aktuellen Kollektion, getestet.


Der Hauptfarben des Handschuhs sind Weiß, Schwarz und Rot. Goldene Einsätze setzen schöne Akzente. Das Design ist klassisch, wie bei jedem Ergonomic-Modell.

Die Oberhand des getesteten Modells besteht aus Absolutgrip. Dieser Haftschaum ist Uhlsports Topbelag und wird von uns im weiteren Verlauf dieses Testberichts noch genauer unter die Lupe genommen. Für Faustabwehren ist er aufgrund seiner Griffigkeit gut geeignet, sodass kein Ball aus Gründen die dem Material zuzuschreiben wären über die Oberhand rutscht. Der Tragekomfort kann durch die Verwendung des Absolutgrips ebenfalls überzeugen. Im Vergleich zum YCAP-TR-Materials, welches bei einigen Uhlsport-Modellen für die Oberhand verwendet wird, ist der Absolutgrip weicher und bietet eine weitaus bessere Aufpralldämpfung.

Der Außennahtschnitt des Ergonomic Absolutgrip SF/X ist im Vergleich zum Innennaht- oder Rollfingervariante sehr klassisch und findet unter den Torhütern einen großen Anklang. Er steht für eine große Fangfläche und eine gute Aufpralldämpfung.
Wie schon der Name verrät, verfügt der Ergonomic Absolutgrip SF/X über den so genannten Surround Ergonomic Cut. Diese ergonomische Schnittform ist an die natürliche Handhaltung angepasst und sorgt für einen angenehmen und luftigen Tragekomfort. Modelle der Ergonomic-Reihe sind recht breit geschnitten und ähneln somit Uhlsports Chimera-Modellen.

Das Verschlusssystem des getesteten Modells kommt mittlerweile immer häufiger bei Handschuhen von Uhlsport, unter anderem auch bei der Fangmaschine Absolutgrip, zum Einsatz und ist deshalb schon relativ bekannt. Anders als bei einem klassischen umlaufenden Klettverschluss, wird der Handschuh mithilfe einer elastischen Textillasche fixiert. Diese wird nicht einfach um das Handgelenk gewickelt, sondern an der Oberseite des Einstiegs durch eine Öffnung gezogen und gegenläufig befestigt. Dieses Verschlusssystem fixiert den Handschuh sehr gut und stabilisiert auch das Handgelenk, unterscheidet sich jedoch im Tragekomfort spürbar von einem umlaufenden Klettverschluss. Dieser kann das Handgelenk stärker stabilisieren und lässt sich individueller einstellen.
Obwohl der Verschluss des Ergonomic Absolutgrip SF/X keinen Grund zur Kritik liefert, kann man die Vorteile eines klassischen umlaufenden Klettverschlusses nicht von der Hand weisen, auch wenn diese im Endeffekt nur minimal sein mögen.

Über Sinn und Unsinn von Fingerschutztechnologien wird unter den Torhütern immer wieder diskutiert. Der Zusatz SF/X im Namen des getesteten Modells steht für Supportframe X-Change, also herausnehmbare Fingerschutzelemente. Uhlsports Supportframe ist im Vergleich zur Ortho-Tec-Technologie aus dem Hause Reusch und Pumas PFP-System relativ weich, bietet also mehr Bewegungsfreiraum und beschränkt die Bewegung der Finger nur minimal. Die Finger werden durch die Elemente stabilisiert und vor dem Umknicken geschützt. Allerdings ist dieser Schutz – wie schon erwähnt – nicht so stark wie bei den Reusch- oder Puma-Systemen, dafür aber wesentlich flexibler. An dieser Stelle muss sich jeder Torhüter die Frage stellen, was wichtiger ist: Starker Schutz und dafür eine vergleichsweise starke Einschränkung der Beweglichkeit der Finger, oder ein etwas weicherer Schutz und die damit verbundene geringere Beweglichkeitseinschränkung.
Sollte man kein Freund von Fingerschutzhandschuhen sein, lässt der Uhlsport Ergonomic Absolutgrip SF/X ein Herausnehmen der Elemente zu. Dies erfolgt mit Hilfe eines Reißverschlusses an der Oberhand. Dieser Reißverschluss ist eine Neuentwicklung aus dem Hause Uhlsport: Das „Zug-Element“ des Reißverschlusses ist abnehmbar und reduziert damit die Verletzungsgefahr, die bisher davon ausgehen konnte. Des Weiteren sorgt diese Feature für einen erhöhten Tragekomfort, da das „Zug-Element“ nun nicht mehr unangenehmen Druck auf der Oberseite der Hand verursachen kann.
Ebenfalls kann man aus dem Handschuh genommene Supportframe-Elemente individuell einstellen. Durch ein simples Klick-System kann man beispielsweise nur bestimmte Gelenke eines Fingers schützen lassen.

Über den Absolutgrip muss man wohl nicht mehr viel sagen: Seit mehreren Jahren gehört dieser Haftschaum zu den Besten auf dem Markt. Bei Trockenheit klebt der Ball förmlich in der Hand und selbst bei nassen Wetterverhältnissen ist man mit dem Absolutgrip stets Herr der Lage; auch wenn in diesem Falle Uhlsports Aquasoft-Belag verständlicherweise bessere Ergebnisse liefert.
Die Abnutzung des Haftschaums ist für solch hervorragende Gripeigenschaften im guten Bereich, sodass ein Handschuh mit Absolutgrip-Belag lange getragen werden kann.
Der einzige minimale Kritikpunkt ist wohl, dass Uhlsports Topbelag im Vergleich zu Haftschäumen wie dem Ultimate Grip von Puma oder dem Kontaktschaum von Nike einen recht dünnen Eindruck macht. Die Aufpralldämpfung fällt deshalb ein wenig schwächer aus.
Die Tatsache, dass der Haftschaum der Innenhand auch über den Verschluss läuft, sorgt für eine erhöhte Sicherheit beim Fangen und verhindert das Durchrutschen von Bällen in diesem Bereich.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Uhlsport mit dem Ergonomic Absolutgrip SF/X ein guter Wurf gelungen ist. Obwohl das Verschlusssystem sicherlich nicht schlecht ist, wird es an diesem Punkt wohl ein paar Kritiker geben. Doch der Rest des Handschuhs, angefangen bei der Passform bis hin zum Belag, kann vollends überzeugen. Das Supportframe verrichtet gute Dienste und kann bei Bedarf entfernt oder individuell eingestellt werden. Uhlsport lässt dem Kunden also offen, wie er seinen Handschuh tragen möchte.

Der Handschuh kostet 94,90 Euro und ist hier erhältlich.