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Thema: Post-Ischias-Schmerzen

  1. #1
    Blickfeld Avatar von McClane
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    Standard Post-Ischias-Schmerzen

    Ich habe mir letzten Samstag meinen Ischiasnerv eingeklemmt, ganze Muskulatur verkrampft, höllische Schmerzen, das volle Programm also. Die Ärztin gab mir so ein muskelentspannendes Tablettenzeug, danach war alles in Ordnung. Zwei Tage völlig schmerzfrei - dann fing's an: leichte Probleme beim Bücken, dann zieht's langsam in den Oberschenkel rein und mittlerweile bis in die Kniekehle.

    Habe den Termin beim Orthopäden am Montag, wollte aber wissen, ob irgendwer von euch da vielleicht Erfahrungen hat.

  2. #2
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Standard

    Ich hatte mal so etwas ähnliches, allerdings war das in der B-Jugend.
    Bin mir bis heute nicht sicher, ob der Arzt das richtig diagnostiziert hat.
    Er sagte nach einer Blutuntersuchung, dass es eine entzündliche Sache wäre, so ähnlich wie Rheuma. "Kann regelmäßig, unregelmäßig oder nie wieder kommen!" hat er gesagt. Ist nie wieder gekommen. Ich finde die Diagnose bis heute ... fragwürdig.

    Ich bin skeptisch, weil ich in der Zeit gerade stark gewachsen bin und daher auch gerne mal Rückschmerzen resultieren können.

    Dir alles Gute.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von das Tier im Tor
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    Standard

    Das klingt mir eher nach einer Blockade im Bereich des Iliosakralgelenks. Das wird gern mal unter dem Oberbegriff "Ischias" abgehakt. Geht mal zum Osteopathen, der kann Dir helfen!
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

  4. #4
    Blickfeld Avatar von McClane
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    Standard

    Sooo, um jedem die Geschichte zu ersparen, der ähnliche Beschwerden hat und das Ganze abzuschließen:

    Kurzfassung, ohne Info: Das Tier im Tor und Icewolf hatten beide Recht.

    Lange Fassung: Ich hatte mich bei meinem ersten Beitrag zu kurzgefasst. Ich war mit meinem Vater am selben Abend noch im Krankenhaus, in der Unfallabteilung, von wo aus ich an die Anmeldung verwiesen wurde, weil ich noch keine 18 Jahre alt bin. Die Anmeldung schickt mich auf die Kinderabteilung (!). Dort angekommen war sich die junge Assistenzärztin nicht sicher, was es sein könnte und wollte in der Orthopädie anrufen, als ihr Oberarzt hereinschneit und noch nicht mal ein "Grüß Gott" rausbringt.

    Er hebt also mein ausgestrecktes Bein hoch und ich schreie vor Schmerz auf und er meint: "Wirst du dich eben verrissen haben." Als Fußballer weiß ich allerdings schließlich, wie sich das anfühlt, also sage ich ihm, dass es das nicht ist, sehr freundlich, wohl gemerkt, trotz Schmerzen. Der Arzt wird auf diesen Hinweis hin jedenfalls zum richtigen Ekelpaket, meint "wer ist hier der Doktor?" und sagt seiner Assistenzärztin, sie solle mir Voltaren 100 aufschreiben und basta. Ich sage ihm, dass ich zuhause bereits ne Voltaren genommen habe, die aber nichts hilft und er will mich an den Voltarentropf hängen. Ich sage ihm, dass ich mich nicht wegen so ner Kleinigkeit für drei Tage (sein Vorschlag!) ins Krankenhaus lege und dass er mir doch bitte einfach die Spritze geben solle. Er brüllt mich an, dass das nicht möglich sei, woraufhin ich einfach mit den Worten "so auf keinen Fall" aufgestanden bin und gegangen bin.

    Danach haben wir bei unserer Hausärztin angerufen, die eben das Muskelrelaxans empfohlen hat. Dann - wie gesagt - war alles in Ordnung. Zwei Tage völlig schmerzfrei - dann ging's los mit den Problemen beim Bücken, dem Ziehen in den Oberschenkel und die Kniekehle. Dazu kam dann noch Kribbeln in der Wade, in der Ferse und zwischen den ersten beiden Zehen. Dann habe ich auf Anraten eines anderen Arztes im Krankenhaus 4 Wochen lang Voltaren (weil die ja so gesund sind!) + das Muskelrelaxans ("Musaril", wem's was sagt) gefuttert - mit mäßigem Erfolg.

    Mein Trainer tat das Ganze als ne Kleinigkeit ab und auch ich dachte mir nach 8 Wochen Pause (4 noch von einer fehldiagnostizierten Knieverletzung + 4 Wochen Ischias) könnte ich mal wieder nen Versuch starten. Nach 70 Minuten Quälerei (vor allem Abschläge waren schlimm, also Bein durchstrecken) hab ich mich auswechseln lassen, weil wir eh 3:0 vorne lagen.

    Danach habe ich meinem Trainer gesagt, es geht so nicht. Dann hat die Ersatzkeeperin, die in Salzburg wohnt, immer gespielt. Als die nicht konnte, habe ich mich sogar einmal fitspritzen lassen. Die schmerzstillende Wirkung hielt ganze fünf Tage, danach kam der Schmerz wieder. Ich wollte nochmal fünf schmerzfreie Tage, meine Ärztin gab das Okay, aber schon Spritze Nummer 2 hatte nicht mehr den gewünschten Effekt - die Schmerzen waren also schlimmer geworden. Die Hausärztin schickt mich zu einem Privat-Orthopäden hier, der Einzige, dem man hier vertrauen kann, ihrer Meinung nach.

    Der glaubt erstmal "Bandscheibenvorfall" (ich bin 17!) schickt mich zum MRT - Lendenwirbelsäule. Da ist nichts. Also verschreibt er mir erstmal Tramadol-Tabletten (also Opiate, allerdings "nur" - Zitat Orthopäde - mit der 0,1-fachen Wirkungskraft wie Morphium), die ich nehmen sollte. Auf die Dinger habe ich dann noch schlechter geschlafen wie vorher, habe geschwitzt ohne Ende und hatte keinen Appetit mehr (normale Nebenwirkungen).

    Ich gehe wieder zum Orthopäden, nun ordnet er ein MRT der rechten Pobacke und des oberen Teils des Oberschenkels an. Dazu noch eine Sonografie des kleinen Beckens, um einen Tumor (sagte der so locker) auszuschließen. Wieder nichts zu sehen.

    Dann weitere vier Wochen Schmerzen, mittlerweile hatte ich 2 Physiotherapeutinnen, eine Masseurin und 5 Ärzte ratlos gemacht - also nach 10-Mal Heilgymnastik, Akupunktur, Akupunktur des vegatativen Nervensystems (Stichwort Schmerzgedächtnis), Triggerpunktbehandlung und ISG zwei Mal die Woche einrenken (jedes Mal wieder draußen, gute Diagnose, @ das Tier im Tor), war auch ich völlig am Ende. Dann, vorletzten Freitag, den 24. Oktober, nach knapp 15 Wochen Schmerzen (und auch immer wieder mal einem Versuch, trotzdem zu spielen), der nächste Arzt.

    Der weiß auch nicht, was los ist und verschreibt mir einfach mal so Massagen und Stromtherapie. Mir hat's dann dermaßen gereicht und wir mussten eh nach Deutschland wegen meiner Oma (zieht um), also beschloss ich, einen Termin bei meinem ehemaligen Hausarzt in Deutschland (kennt mich, seit ich 3 bin) zu machen. Montag, 27. Oktober - ich habe nen Termin bei ihm und er schaut sich das alles an. Fragt mich, welche Bewegungen am meisten wehtun, renkt das ISG wieder ein und nickt dann, während ich mich wieder halbwegs vom Boden aufrappele. Ich schaue ihn an und er nickt nur lächelnd. Folgender Dialog:

    Ich: Sagen Sie nicht, dass Sie wissen, was das ist.
    Arzt: Doch. (grinst) Du hast Wachstumsschmerzen.
    Ich: Ich habe was?
    Arzt: Wachstumsschmerzen.
    Ich: Ich bin 17 und knappe 1,70m groß.
    Arzt: Deine Eltern sind noch größer. [mein Vater 1,80 m, meine Mutter 1,74 m] Und du hast 1. Im Moment schlimme Akne am Rücken, bedeutet Wachstumshormone [jaaa] und 2. Bist immer verdammt spät gewachsen, im Vergleich zu den anderen in deinem Alter. Und... Was glaubst du, warum es das rechte Bein ist?
    Ich: 50/50-Chance?
    Arzt: Dein Schussbein. Stärkere Muskulatur, der Knochen wächst zuerst, die Muskulatur kommt nicht hinterher. Du hast da im Grunde genommen eine natürliche Dauerzerrung drin. Wenn du weitermachst, reißt irgendwann was. Du hast eh Glück, dass noch nichts passiert ist, über den Schmerz darf man einfach nicht rausgehen. Wahrscheinlich hast du dich jedes Mal [3x versucht] beim Spielen wieder um 2 Wochen nach hinten katapultiert. Die Muskulatur braucht Ruhe.
    Ich: Und wieso ist es dann nach dem Streichen passiert?
    Arzt: Wieder die rechte Seite überbeansprucht.
    Ich: Und das ISG?
    Arzt: Die Muskulatur ist rechts zu stark, die zieht das ISG immer in eine falsche Position.

    So ging das noch ne Weile und er verschrieb mir zu allererst Teufelskralle, dass das ISG (welches also ein Symptom ist, nicht die Ursache) an sich keine Beschwerden verursacht. Dazu noch Lebertrankapseln (ja, ich weiß - ihhhh), damit Vitamin A- und E-Haushalt aufgefüllt ist. Noch ein hochdosiertes Magnesium und 3 Mal am Tag 3 Minuten lang Übungen zur Beweglichkeit und er meinte, ich solle in vier Wochen anrufen, wenn's immer noch wehtun sollte.

    Fazit: Icewolf lag sehr gut. Mein Trainer spinnt, dass er mich mit Schmerzen aufgestellt hat. 80% aller Ärzte haben keinen Plan, von was sie reden und diagnostizieren mit einem Lächeln auf dem Gesicht Bandscheibenvorfälle und Tumore am Ischiasnerv bei 17-Jährigen. Spiele niemals verletzt, irgendwann bereust du's. Mir stinkt es jetzt schon, dass ich mich nicht durchsetzen konnte und gespielt habe - ich hatte ja Schmerzen, aber die sollte man einfach auch berücksichtigen. Es ist ein Alarmsignal des Körpers, das bedeutet: Gib mir Ruhe. Ich weiß, Moralpredigt, aber ohne Rücken läuft halt nichts. Jeder, der schonmal Rückenschmerzen hatte, weiß, wie sehr einen das lahmlegt.

    Gruß,
    McClane

  5. #5
    Finsinga
    Gast

    Standard

    Hey, und schon hab ich meine Doktorarbeit in Medizin...
    Spaß bei Seite, harter Beitrag. Aber immerhin gehts nach einer genauen Diagnose wenigstens bergauf!!
    Wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben habe, ist es immer schlechter, mit größeren Schmerzen zu spielen. Da tut man sich einfach nix gutes...

    Dir weiterhin gute Besserung und gut wachs!

  6. #6
    Blickfeld Avatar von McClane
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    Standard

    @Finsinga:

    Aber immerhin gehts nach einer genauen Diagnose wenigstens bergauf!!
    Allerdings - es treibt einen nur leider in den Wahnsinn, wenn man es nicht weiß.

    Dir weiterhin gute Besserung und gut wachs!
    Ich bedanke mich einfach mal ganz herzlich, auch bei das Tier im Tor und Icewolf für die doch recht zutreffenden Vermutungen!

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