Ball ins Gesicht bekommen

[Britta]

Vor zwei Jahren is mir in der Halle das gleiche auch passiert, hab aus 2 Metern den Ball stockvoll ins Gesicht bekommen. Danach war mein Kiefer durch und ich hatte ne Gehirnerschütterung (aber die hatte ich weil ich im Spiel davor mit dem Kopf voll auf den Boden geknallt bin - bei dem Turnier hatten sies irgendwie auf mich abgesehen ). Aber seitdem is mein Kiefer instabil, ich hatte seither 4 Kieferbrüche...

[simsalabim]

Wie haste das denn geschafft?Ich hatte nur einmal den Kieer gestaucht, das tat ja schon voll weh.

[Britta]

Nya, beim ersten mal hab ichs ja schon beschrieben. Dann war er instabil und ich hatte 6 wochen Sportverbot. Und dann hab ich 8 woche später im Training wieder nen Ball drauf bekommen. Das war das zweite Mal. Da hab ich dann länger Pause gemacht. Aber die 10 Wochen pause haben nichts genützt, ich hab im Training beim Torschuss wieder ne Ball drauf bekommen und da war er das dritte mal durch. Seitdem muss ich mit nem speziell angefertigten Kieferschutz spielen (auch wenn ich den hin und wieder vergess ). Beim vierten Mal hat der allerdings auch nicht geholfen, da hab ich nen Ball auf Bauchhöhe gefangen und wollte ihn sichern und bin mit dem Kopf runter und meine verrückte Gegenspielerin zieht voll durch und tritt mir mit Vollspann an die linke Backe. Ergebniss: Schwere Gehirnerschütterung und der vierte Kieferbruch. Die sind übel stressig, weil man kann zwei - drei Wochen nur Suppe und Brei essen und man kriegt den Mund (also innen den Ober- und unterkiefer) zusammengebunden damit alles wieder glatt zusammenwächst. Außerdem tuts böse weh!

[Steffen]

Leute, schön ruhig bleiben.
Undertaker ist bekannt für seine spitzen Kommentare und nicht immer 100%ig ernst zu nehmenden Beiträge.
Denn ich bin ein Kind der 70er und kenne daher die 80er ganz genau. Noch heute bin ich Technohörer und unterscheide mich von den HipHop und Rap Leuten, wie der Popper von den Rockern... damals war ich mit meinem Musikgeschmack Angehöriger eine Randgruppe.. ich bin damals auch mit ein paar Kumpels um die Häuser gezogen, bin Ende der 80er dann in erst nach 23 Uhr in die 'Zappelschuppen' gegangen, wie das "Gray" oder "Omen".... ich habe aber auch die Herzblattabende im "Aladin" genossen und versucht, mit dmeTischtelefon eine Begleitung für später zu erreichen, oder habe mir im "SkyFantasy" wie es mal hieß, in über 300 Meter Höhe mit Blick über Frankfurt zu Thorsten Fenslau Rhythmen eine Cuba Libre gegönnt....

Und trotzdem, auch wenn ich all das erlebt habe, was Undertaker beschreibt, und bestätigen kann, daß es im Großen und Ganzen so war, möchte ich nicht sagen, daß es für die Jugend heute anders ist. Null Bock schmierte man zu meiner Zeit an die Wand, oder No Future, denn letztendlich bestimmten Filme wie "The Day After" unser Verständnis von Politik der Welt und viele meiner Generation haben sich nicht für Kinder entscheiden können, weil diese mit Null Bock und No future in die Zukunft lebten...
Und heute? Das hat sich kaum verändert, wenn auch nicht mehr Atomwaffen und Kernkraftwerke die Bedrohung sind, ist es heute die Erderwärmung und die Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen und Nahrungsmittel...
Also, viel hat sich nicht geändert.... die Postkarte hat nur ein anderes Motiv, wo no future als Gruß drunter steht

Trotzdem: Ich kam oft vom Fußball nach Hause und mußte am nächsten Tag meinen Orthopäden besuchen. Meine Krankenakte dort war so dick wie ein heutiger Harry Potter Roman, und die Sprechstundenhilfen (die noch rattenscharf ausgesehen haben ) kannten mich mit Vorname! Sicher, ich bin nicht wegen Husten oder einer Schürfwunde dorthin, aber wenn der Fuß dick und blau war, wenn am nächsten Morgen die Schwellung und die Schmerzen noch da waren, bin ich zum Arzt.
Nasenbluten kenne ich nicht, aber deshlab sind wir meist nicht zum Arzt, wir haben uns erklären lassen, woher es kommt und was man tun kann, und dann echt weiter gemacht, doch wenn einer vom Ball getroffen wurde, Ihm schwindelig war, Kopfschmerzen hatte und dann gekübelt hat, wie aus Eimern, haben auch wir schnell vom Kiosk aus mal die 112 angerufen und den Kerl abholen lassen, denn es war uns unheimlich. Und wie glücklich waren wir um das Kiosk mit Telefon, den Handy gab es nicht....
Die Notaufnahme der großen Krankenhäuser kannten wir recht gut, meist auch drei vier Ärzte von dort, denn wir waren oft da, z.B. wenn wir mal wieder ohne Licht mit dem Fahrrad durch die Eisenbahnunterführung gerast sind, und dann den verdrehten Gullydeckel nicht gesehen haben und in einer eleganten Flugeinlage über den Lenker abgestiegen sind... Dann haben uns die Kumpels aufgeholfen, einer die Tasche, einer das Fahrrad, und der letzte einen selbst halb getragen halb geschleift, die Notaufnahme war ja da... schnell geröntgt und Mama angerufen, Mecker bekommen, aber trotzdem, wir waren beim Arzt, auch ohne 10 Euro....

[The Transporter]

Steffen, dein schöner Beitrag gleicht einer kleinen Zeitreise.