Puma ist der King! Bereits vierzig Lenze zählt die beliebte, königliche Modellreihe in diesem Jahr. Findige Beobachter werden es bereits gemerkt haben: Der Zusatz XL im Namen steht nicht etwa für Extra Large, sondern ist das lateinische Zahlzeichen der Zahl 40.
Nicht ganz so lange gibt es die gleichnamigen Handschuhmodelle, dennoch zählen sie schon zu den Klassikern. Besonders ist, dass es davon gleich drei verschiedene Ausführungen gibt. Sie sind optisch identisch, verfügen jedoch über verschiedene Schnitte.
Wir haben für euch die Innennaht-Variante, den Puma King XL IC, getestet!
Die Optik hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell sichtbar verändert: Ein schlichtes Weiß und schwarze Elemente verleihen dem Handschuh eine edle Optik, die durch goldene Applikationen und die goldene Raubkatze auf der Oberhand nochmals verstärkt wird. Das Design wirkt sehr klassisch und soll wohl passend zum vierzigsten Geburtstag die an die alten Zeiten erinnern.
Die Oberhand des Puma King XL IC besteht aus geprägtem Latex und atmungsaktivem Polyester. Sie eignet sich dadurch ohne Einschränkung zum Fausten und ermöglicht eine gute Ballkontrolle. Das atmungsaktive Material, welches auch schon beim Vorgängermodell zum Einsatz kommt, befindet sich auf der gesamten Oberhand und sorgt vor allem an den nicht mit Latex überzogenen Stellen für die Belüftung der Hände. Diese bleiben dadurch länger trocken und kühl. Im Vergleich zu einem atmungsaktiven Mesh, wie es beispielsweise beim Puma v1.08 verwendet wird, ist das Polyester jedoch weniger luftdurchlässig. Dies kann im Winter ein Vorteil sein, lässt die Hände im Sommer jedoch verhältnismäßig schneller erwärmen.
Erste kleinere Abweichungen zum Puma King IC 2007 lassen sich bei der Schnittform feststellen. Während die Ober- und Innenhand des Vorgängermodells noch aus einem Stück bestanden, erfolgt beim Puma King XL IC eine Trennung dieser Bereiche. Dennoch sorgt das so genannte Palm Overlap System dafür, dass der Belag der Innenhand um die Kleinfingerseite herumgeschlagen ist. Dies sorgt für ein nahtloses Tragegefühl und erhöht die Fangsicherheit, da immer maximaler Haftschaumkontakt gewährleistet ist. Im Praxistest zeigt sich, dass diese Neuerung einen Vorteil im Vergleich zum Vorgängermodell mit sich bringt. Der Belag der Innenhand wölbt sich beim Schließen der Hand nicht mehr so stark.
Eine Besonderheit ist der Puma King XL IC alleine deshalb, weil er über den Innennaht-Schnitt verfügt. Bei diesem im Profibereich sehr beliebten Schnitt befindet sich die Naht an den Fingern auf der Innenseite. Dadurch ergibt sich eine enge Passform, die einen sehr intensiven Kontakt zum Ball ermöglicht. Dies ermöglicht ebenfalls eine sehr gute Ballkontrolle, da sich zwischen Handfläche und Haftschaum vergleichsweise wenig Luft befindet. Der Handschuh sitzt dadurch wie eine zweite Haut.
Das getestete Modell verfügt außerdem über Schichtel, das sind die Bereiche zwischen der Innen- und Oberhand, aus Haftschaum, wodurch sich die Fangsicherheit erhöhen kann und kleinere technische Mängel ausgeglichen werden können. Die Tatsache, dass die Handschuhe einiger Profitorhüter keine Haftschaum-Schichtel besitzen, zeigt allerdings auch, dass diese nicht zwingen notwendig sind für ein gutes Handschuhmodell. In diesem Zusammenhang muss ebenfalls angemerkt werden, dass Innennaht-Handschuhe gerade im Bereich der Haftschaum-Schichtel einen erhöhten Abrieb aufweisen.
Der Daumen ist außen genäht und beidseitig von Belag umschlossen. Die so genannte Twin Wrap Technologie stabilisiert den Daumen und vergrößert gleichzeitig die Fangfläche. Bälle können somit beim Fangen nicht so einfach über den Daumen rutschen.
Verschluss und Einstieg bestehen aus einem umlaufenden Klettverschluss und einer Bandage. Diese klassische Kombination erweist einen sehr guten Dienst. Der Handschuh lässt sich gut und individuell fixieren und gleichzeitig bietet der Anatomic Support Klettverschluss einen guten Schutz für das Handgelenk. Auffällig ist, dass der Klettverschluss länger ist als beim Vorgängermodell. Da dieser jedoch ausreichend lang war, wäre diese Änderung nicht nötig gewesen.
Pumas vier Millimeter dicker Speed Response Latex gehört zu den Topbelägen auf dem Markt. Der Grip ist bei Trockenheit und auch bei Nässe sehr zu empfehlen, liegt allerdings knapp hinter dem des Ultimate Latex. Der Unterschied liegt allerdings nur bei Nuancen und sollte kein Grund sein, sich nicht für diesen Handschuh zu entscheiden. Denn auch die Aufpralldämpfung kann sich sehen lassen und lässt auch Topbeläge wie den Absolutgrip von Uhlsport spürbar hinter sich. In Sachen Abrieb liegt der Speed Response Latex vor dem Ultimate Grip und hält in Relation zu seinen guten Gripeigenschaften zufrieden stellend lange.
Puma zeigt mit dem King XL IC ganz klar, wie die Zukunft guter Torwarthandschuhe aussieht. Ein überragender Tragekomfort, gemischt mit einem tollen Belag, einem empfehlenswerten Verschluss und einer super Verarbeitung. Ernsthafte Kritikpunkte gibt es nicht wirklich und deshalb können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
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