Doch, doch!
ES liegt im Atmen, im richtigen Atmen.
Beobachtet Euch doch selbst, wann Ihr wie Atmet.

Bei Angst, atmet Ihr flach, und oft stoßweise aber fast unhörbar. So wie Eurer Herz flieht, so ist Euer Atmen vor Angst kaum in der Lage, nur einen Laut von sich zu geben.
Ihr seit Nervös, schaut, Euer Atmen ist ruckhaft, zögerlich. Er kann sich nicht entscheiden, ob ruhig und tief, oder schnell und hektisch...
Ihr seit entspannt, lest ein Buch und Euer Geist ist bei den Helden, die gerade wieder einmal eine Situation gemeistert haben und sich daher im Sonnenlicht des Erfolges feiern lassen. Euer Atmen ist unhörbar, regelmäßig und tief
Ihr habbs eine Mord-Wut. Ihr könntet gerade einen T-Träger durchbeissen, oder wie ein wildes tier in Raserei verfallen. Euer Atmen ist tief, aber stoßweise. Wie ein Blasebalg das Feuer anfacht, so schürt Euer Atmen die Wut...
Ihr seit verliebt, ein leidenschaftliches Kuss... Euer Atmen ist tief, stoßweise und stockt sogar ab und an, um Euch im Gefühl nicht zu stören. Jeder Atmenzug ist ein Ringen nach mehr Leidenschaft, nach mehr Gefühl und jedes Ausatmen ist Gabe von Leidenschaft und Gefühl...

Merkt Ihr was? Atmen ist mehr als bloß Sauerstoffversorgung, Atmen ist wichtig, Atmen ist Gefühl, Atmen ist der Weg zu Euch... ES atmet!
Wenn Ihr im Training lauft, werdet Euch bewußt, daß Langstreckenläufer einen Atemrhythmus haben. Nur damit gelingt es. Drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen zum Beispiel.
Ihr müßt Euren ganz persönlichen Rhythmus finden.
Schaut, wie Ihr beim Laufen atmet.... Habt Ihr den Rhythmus gefunden, atmet bewußt nach diesem Rhythmus und konzentriert Euch darauf... langsam wird so mit jedem Üben, Laufen weniger schlimm und ES läuft wie von allein.
Ihr könmnt sogar für Gehen und Spurten eigene Atmenmuster benutzen und für Euch bereitlegen, es hilft ungemein.

Dies ist der erste mentale Schritt, den Kopf frei zu machen, von etwas notwendigem, aber eigentlich ungeliebtem eine Sache zu machen, die mehr ist als reine Ausdauer.

Der zweite Schritt ist, daß ihr Euch auch mal zurück zieht.
Setzt Euch bequem hin, legt ruhig die Füsse hoch, haltet aber den Rücken gerade. Ihr könnt Euch auch hinlegen, doch das Risiko einzuschlafen ist sehr groß, und Einschlafen ist kein Erfolg, sondern ein Problem.
Dann atmet... Bewußt konzentriert Ihr Euch nur auf den Atem. Zählt beim Einatmen langsam bis 9, beim Ausatmen auch. Haltet einen Moment inne, wenn der Atem in Euch ist, und wenn er Euch ganz verlassen hat.
Spürt die Spannung und den Druck der Luft, ebenso wie die Leere und der unbändige Moment, sofort wieder Atem holen zu wollen...
Es werden Bilder auftauchen, unvermeidlich. Beachtet diese nicht, sondern lenkt Eure Gedanken von den Bildern wieder auf den Atem.
Die Bilder sollen für Euch wie bunte, schillernde Luftballons sein, verfolgt keinen davon, hängt keinem nach. Schaut Ihnen eher insgesamt zu, wie diese erscheinen und verschwinden, wie Luftballons im Aufwind. Hängt Ihr zu lange an einem Ballon, brecht ab, und konzentriert Euch erneut auf den Atem...

Stellt Euch einen Wecker... Ca. 10 Minuten solltet Ihr so sitzend üben.. nicht länger, nicht weniger.
Erst wenn die Ballons Euch nicht mehr ablenken, könnt Ihr das länger tun....