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Thema: Mentales Training: ES hilft!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo Believer, sorry for my delay... aber es braucht eine Menge Zeit, denn mit dem Punkt Visialisierung nehmen wir nun wirklich auch tiefen Einfluss auf das ES und natürlich eine Art virtuelles Training.

    Daher wußte ich nicht so unbedingt, wie ich das am Besten hier in Worte zu fassen habe, aber ich versuche mal es entsprechend passend zu machen.

    Also Grundlage ist, daß Du deine Gedanken gelernt hast, zu steuern und doch treiben zu lassen, also ein einen Zustand kommst, der wach ist, aber eher für aussenstehende wie Schlafen wirkt.
    Da Du ja meinst, diesen Zustand erreicht zu haben, können wir nun wie von Dir gewünscht, neue Werkzeuge in deine "Kiste" packen. Das mit den "Knöpfen" ist Dir ja auch schon eigen geworden, also schauen wir mal, wie nun diese Sache klappt.

    Also zunächst: Nur was Du körperlich beherrschst, kann man mit Visualisieren auch verbessern. Also solltest Du nochmals aus den Platz gehen und versuchen, deine Techniken, die Du sicher beherrschst und recht fehlerfrei sind. Mach diese langsam, konzentriere Dich dabei auf, was Du spürst und fühlst, wie Du Dich bewegst. Achte dabei darauf, daß Du wirklich genau weißt, wann und wo sich was im Körper tut und es sich wo und wie anfühlt.
    Daher nicht schnell die Technik ausführen, sondern langsam und bewußt, gezielt und kontrolliert bewußt.
    Wenn Du das hast, dann kann es, wenn nun das weitere Problematisch ist, nützlich sein, so eine Aktion mal als kurzen Video Clips aufzunehmen und sich anzusehen.
    Einfach so wie es ist, damit Du Dich selbst sehen kannst.
    Ich hatte Glück, ich habe das nicht gebraucht.

    So und nun geht es los.
    Wir beginnen wie weiter Oben damit, uns zu konzentrieren und in den Dämmerzustand überzu gehen, wo nur der Atmen zählt. Haben wir das erreicht, nehmen wir nun Einfluss und kramen eine der Techniken heraus. Welche ist egal.
    Nun focusieren wir auf die Bewegung. Du musst also eigentlich die Ausführung der Technik träumen, dabei darf es sogar so weit gehen, daß unbewußt Muskeln angespannt werden. Es kommt also ähnlich im Schlaf zu minimalen Bewegungen, zu Zuckungen und leichten Anspannungen.
    Man beginnt langsam damit, daß die Bewegung in der Vorstellungskraft ausgeführt wird. So bald fremde Gedanken stören, muss man von vorn beginnen... also wieder erst einmal in den Zustand der geistigen Neutralstellung kommen. Von dort aus beginnt man wieder ganz von vorn.
    Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Bewegung gezielt und langsam in Gedanken, also wie im Traum präzise aufrufen und steuern läßt, bis eben der Ablauf der Technik beim Aufruf aus der Neutralstellung sich anfühlt und vor dem geistigen Auge so aussieht, wie man dies vorher praktisch befunden hat.
    Nicht aufgeben, dies ist der erste Schritt und der dauert.

    Klappt das gut, steigert man die Geschwindigkeit. Also die Ausführung soll schneller werden, also geistige Neutralstellung - Aufruf der Bewegung - geistige Neutralstellung - Aufruf der Bewegung usw.
    Klappt auch dies sehr gut, kommt die vollständige Visualisierung.
    Nehmen wir das Werfen, also seitliche Bälle flach neben den Torhüter.
    Jetzt müssen Vollständige Muster vorhanden und aufrufbar sein, damit wir verketten können. Also nicht bloß das sich Werfen, sondern auch das Aufstehen, z.B. über die Torwarthocke, müssen vorhanden sein.
    So gehen wir nun in die geistige Neutralstellung und halten den Zustand nach belieben. Langsam lassen wir dann ein wundervolles und für uns perfektes Trainingsgelände erscheinen. Wir stehen dort und atmen. Alles ist ruhig und perfekt. Perfektes Wetter, Perfektes Licht, perfekter Boden... alles ist angenehm und fühlt sich super gut an.
    Jetzt kommt ein Ball. Wir sehen diesen und beachten ihn nicht, wie er neben uns einschlägt.... sondern wir beobachten dies nur.
    Wenn wir uns bereit fühlen, und spüren, daß diese Bälle die perfekten Bälle sind, um mit dem Werfen gehalten zu werden, dann rufen wir die Bewegung auf. Dabei ist der Ball in der perfekten Geschwindigkeit zu unserer Bewegung, nicht umgekehrt. Wir führen die Bewegung aus, und halten den Ball in Perfekter Lage.
    Ggf. kann es hier nötig sein, abzubrechen, und aus der Neutralstellung zu beginnen, ebenso, wenn wir zu ungeduldig werden und zu hudeln beginnen. Es muss förmlich von selbst passieren und nicht nun geträumt werden, denn es muss sich anfühlen, wie in der Praxis...
    Klappt auch dies reibungslos, fühlt sich perfekt und gut an, ja ist sogar nach dem "Aufwachen" noch deutlich feststellbar, daß wir gearbeitet haben, ist es perfekt.
    Dann gehen wir über zur Verkettung:
    Geistige Neutralstellung, Aufkommen zum perfekten Trainingsplatz, perfekte Umgebung... die perfekten Schüsse und nun agieren wir, wenn es passt zum Ball mit der Technik. Doch wir brechen nicht ab, sondern stehen einfach auf. So bald wir stehen, geht es in die Geistige Neutralstellung zurück, perfekter Platz, perfekte Umgebung, perfekter Schuss und perfekte Ausführung des Technik, bis zum Ausstehen.
    Klappt auch dies prima, dann bleibt alles so wie oben, doch wir blitzen nur kurz in die geistige Neutralstellung. Das ist schon schwer genug. Aber wir bekommen so hin, daß wir nach dem Aufstehen z.B. den Ball in den Händen 'vergessen' können und mit einem neuen Ball beginnen.
    Wenn das klappt sind nun Serien von vier bis sechs Bällen hintereinander möglich, und wir werden so auch lernen, Geschwindigkeit und Wiederholungstempo zu steigern....

    Klappt das gut, nun, dann suchen wir uns eine neue Technik heraus...
    Geht auch diese, kann man z.B. kombinieren, also Ball tief, andere Seite Ball hoch ....

    Ja, und wenn wir also nun schon ein Torwarttraining visualisieren können, bedenke Dir Pausen in der Neutralstellung zu gönnen und Du solltest insgesamt nicht länger als 60 Minuten visualisieren, dann geht es letztendlich an Spielsituationen.
    Ein Freistoß zum Beispiel.
    Geistige Neutralstellung, perfekter Platz, perfekte Umgebung, perfekte Gegenspieler, perfekte Abwehr... die Mauer ist perfekt gestellt, alles ist perfekt und Du weißt, der Schütze wird den Ball perfekt über die Mauer heben und unter die Latte nach dem Kreuzeck perfekt für Dich platzieren.
    Sein Anlauf ist perfekt, als der perfekte Ton erklingt, daß der Ball geschossen wurde, beginnt der Ball seine absolut perfekte, wunderbare Flugbahn und ein Glücksgefühl in Dir wird ausgelöst. Denn auch Du bist bereit und perfekt vorbereitet, deine Bewegung setzt ein, perfekt ist dein Stemmschritt und der Absprung und perfekt gelingt das Übergreifen. Spüre die Berührung des Balles, die einen Schauer von Glück durch den Körper rasen läßt, komme auf, spüre wie Du dein Gewicht vollständig, leicht und anmutig abfängst und Du dich perfekt abfängst und abrollst.
    Genieße den Moment einen Augenblick und spüre deinen Atem der dich zur Geistigen Neutralstellung zurück bringt....

    Die vollständige und recht mühelose Visualisierung ist eine schwere Aufgabe, denn es ist gezieltes Trainieren von ES und den Automatismen, ein Fehler hat deutliche und recht schwerwiegende Folgen für die eigene Technik... sie ist daher ein Risiko, wenn man sich der eigenen praktischen Fertigkeiten nicht bewußt, nicht nicht über die praktischen Fertigkeiten so verfügt.
    Ist das aber alles gegeben, ist das Visualisieren eines der mächtigsten Werkzeuge, die man nur haben kann.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Freizeitkeeper Avatar von Moritz M.
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    Super Beitrag, Steffen, wirklich!
    Ich kann jedem nur empfehlen, der mental an sich arbeiten will, kauft euch das Buch von Oliver Kahn - Ich, Erfolg kommt von innen...Es ist wirklich sehr hilfreich und hilft zum Beispiel bei mangelnder Konzentration
    Ich kann es nur empfehlen, das Buch ist im Torwart.de Shop vorhanden..
    You can´t win the game, if you don´t play it.
    (Sergej Chruschtschow)

  3. #3
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    So, mal ein kleines Update von mir:

    Ich bin mittlerweile dazu übergangen zweimal pro Tag für 10 Minuten "zu trainieren". An das Visualisieren der Techniken habe ich mich bisher noch nicht gewagt. Ich wollte es nicht machen, bis ich nicht sicher bin, dass es der richtige Zeitpunkt ist.
    Bisher konzentriere ich mich eben nur auf meinen Atem (ich zähle immer mit - irgendwie hilft es - ist das denn günstig?) und rufe mir dann Momente, die ich erlebt und verinnerlicht habe - die "Knopfdruckmomente" - ins Gedächtnis. Möglichst detailgetreu. Also Gefühle natürlich, die Handlungen, Worte...
    Das hilft deutlich spürbar. Nach dem "Aufwachen" fühlt man sich einfach besser, positiv, gestärkt.
    Interessant ist es auch, dass ich ein Gefühl dafür entwickelt habe, wann ich wie selbst wieder aus diesem Zustand "aufwachen" muss. Meistens geschieht das dann immer ein paar Atemzüge, bevor mein Handywecker klingelt.
    Außerdem merkt man auch deutlich, wenn man eine längere Pause im "Trainingsplan" eingelegt hat, denn dann fällt es viel schwerer, diesen Dämmerzustand zu erreichen bzw ihn zu halten. Oftmals ist es mir dann passiert, dass ich geistig eingeschlafen bin. Körperlich nicht, denn irgendwie war ich ja noch da, aber ich bin irgendwann wie hochgeschreckt und wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen ist. Das ist ja nicht das Ziel der Übung.
    "Bangerang"

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  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Believer, vielleicht haben wir am Camp ja Zeit, den Punkt Visualisierung mal genauer zu beleuchten.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
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    Hoffentlich.

    Noch mal kurz zurück auf die eine Frage: Ist es denn günstig den Atem mitzuzählen? Mir hilft es oft die Sekunden mitzuzählen und mich somit zu konzentrieren... So kann ich dann am besten meinen Atem bewusst kontrollieren.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
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  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Believer,
    das ist Dir überlassen. wenn es Dich nicht stört, ja sogar hilft, warum dann davon abkommen? Gut ist, was passt und sich gut anfühlt...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
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    Ich wäre gerne dabei Habe mich bereits mehrmals an dieses Thema heran gewagt, habe jedoch immer abrupte Pausen und Fehler in meinen Visualisierungen.
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  8. #8
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo,
    na das liegt doch an Euch! So etwas ist ja immer etwas, wo ich nicht die Glocke läute und dann einlade, sondern einfach die Sache so sehe: Ihr möchtet etwas, also kommt auf mich zu.

    Denn ich teile die Bananen nicht aus, Ihr wisst, wo die wachsen, also holen müßt Ihr die Euch schon allein...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  9. #9
    torwart.de-Team
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    Ich bringe dir Bier mit, dann klappt das schon
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  10. #10
    Welttorhüter
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    Also als "exzessiv" würde ich es jetzt nicht beschreiben. Gerade weil dieses Adjektiv meist im Zusammenhang mit Drogenkonsum steht.
    Aber das ist doch vollkommen okay, Luke. Jeder muss für sich selbst die richtige Methode finden. Ich erinnere da nur an striglettis Methode, sich in einen inneren Ruhezustand zurück zu holen.

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Hallo,
    na das liegt doch an Euch! So etwas ist ja immer etwas, wo ich nicht die Glocke läute und dann einlade, sondern einfach die Sache so sehe: Ihr möchtet etwas, also kommt auf mich zu.
    Na klar. Im letzten Camp haben wir ja letztendlich doch am Ende gefragt. So zwischen Tür und Angel nach dem Samstagstraining...
    Diesmal melden wir uns schon früher. Verlass dich drauf.

    Zitat Zitat von Paulianer Beitrag anzeigen
    Ich wäre gerne dabei Habe mich bereits mehrmals an dieses Thema heran gewagt, habe jedoch immer abrupte Pausen und Fehler in meinen Visualisierungen.
    Das geht mir zum Glück bei den Momenten nicht so. Aber an die Techniken habe ich mich ja noch nicht heran gewagt.
    Trotzdem merke ich, dass, wenn ich gegen Ende des "Trainings" unterbrochen werde (wie eben von meiner Schwester, die ungefragt ins Zimmer stürmte), ich das Training auch gleich abbrechen kann. Ich habe dann meist nicht mehr das - wie drücke ich das jetzt aus? - vielleicht Durchhaltevermögen, um mich nach dieser abrupten Unterbrechung, wenn ich eigentlich schon ziemlich weit war, noch einmal in diesen Zustand wieder so tief einzuklinken. Deswegen habe ich heute 2 Minuten früher abgebrochen. Aber eines habe ich auch gelernt: Erzwingen bringt nichts.
    Als ich angefangen habe, gab es viele Tage, wo ich mittendrin aufgehört habe, weil ich gemerkt habe, dass ich mich nicht auf die Übungen konzentrieren, also nicht aktiv entspannen konnte. Manchmal unter Zeitdruck, manchmal, weil mich ein Erlebnis so beschäftigt hat.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
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