Zitat Zitat von Knutte
Rensings Strafraumbeherrschung wird bestimmt nicht viel besser werden als die von Kahn,aber eine Flanke im Spiel runterzupflücken ist was ganz anderes als im Training.Im Spiel ist die Anspannung viel zu hoch,sich einfach an einen Flankenball ran zu wagen,welchem man sonst im Training locker entgegengehüpft ist.Deswegen denke ich,kommt man ohne Spielerfahrung im Flankenabgreifen besser einmal zu wenig raus ,als einmal zu viel.
Wenn man den Ball nicht richtig berechnet,noch ein Gegner dazwischenspringt oder das Spielgerät einfach durch die Hände rutscht.
Denn dann steht es 0:1 und das Geschrei ist noch größer.
Zitat Zitat von Casillas171193
Ich stimme dir voll und ganz zu!
Und ich bin absoluter Gegner von diesen Aussagen, für mich sind sie typische Angsthasenfußballansichten. Wenn ich mir die Erfahrung unter Anspannung eine Flanke runter zu holen nicht im Spiel hole, wo soll ich sie mir dann holen?
Im Kinder- und Jugendbereich höre ich oft: "wenn dir nicht sicher bist im Spiel bleib auf der Linie, dann kannst nichts falsch machen" oder "einfach mal lieber fausten als mal fangen, wenn nicht sicher bist". Wie soll man denn als Kind ein richtig guter Flankenfänger und Strafraumtorwart werden, wenn man nicht auchmal Fehler im Spiel machen darf? Wie soll ich mich da weiterbilden und Selbstbewußtsein für den Seniorenbereich schaffen, wenn nicht am Anfang in den Spielen? Dieses Linienspiel geht für einen für mich gut, der klein ist aber schaut euch doch den Lehmann an: der hat damals gegen Österreich so verkackt beim Flankenfangen, aber sein Strafraumspiel hat er trotzdem seit Jahren nicht umgestellt, weil es eben eines seiner (wenigen) Stärken ist.
Wenn ich mir schon in den ersten Spielen denke: na da bleib ich sicherheitshalber mal bei den ersten Flanken drinnen um keinen Fehler zu machen, dann wird er IMHO auch in seiner restlichen Karriere nie rausgehen,weil er Schiss hat... oder weil er einfach kein Talent dazu hat. Und in meinen Augen hätte man bei Rensing richtig gut dran arbeiten können. Aber der hatte halt IMHO mit Maier den falschen Trainer. In Training kann man zwar nicht die Angespanntheit eines Spieles trainieren, aber die Flankensituation mit vielen Varianten an sich selber schon, aber die muß man im Spiel dann halt auch umsetzen.

Zitat Zitat von KielerKeeper
ganz ehrlich...vor einem Olli Kahn hatte auch nicht jeder Respekt in seiner ersten Saison und seine Art war garantiert auch noch ein bisschen anders.
Sorry, dann hast du Kahns erste Spiele und seine erste Saison wohl nicht so genau beobachtet. Sicherlich wird er von der Weltelite - die ihn damals noch nicht kannte - kein Respekt bekommen haben, aber innerhalb der Bundesliga hat er sich schon nach den ersten Spielen durch seine schon damals agressive, abgeklärte Art und unbändingen Willen Respekt verschafft. Famulla war sicherlich kein Übertorwart, aber immerhin mit einigen über 100 1. und 2. Ligaspiele eine etablierter, erfahrener Bundesligatorwart. Und in der in der Saison wo Kahns Stunde schlug hatte er regelrecht "Schiss". Und frag mal die Herren Kollegen in der Amateurklasse, die damals gegen ihn spielten oder frag mal seinen Bruder. Kahn war schon von anfang an agressiv und man konnte da schon seinen unbändigen Willen spüren. Schon damals umzog ihn diese agressive Aura. Und Kahn war auch mit dem Maul damals schon so aktiv wie wir ihn heute kennen, eher sogar noch frecher. Er hat halt auch - im Gegensatz zum momentanen Rensing - Taten folgen lassen.

Meine Meinung zu Rensing: von den Fähigkeiten hat er sicherlich das Zeugs bei den Bayern zu spielen, nur leider hatte er in meinen Augen mit Sepp Maier den falschen Trainer. So eine Niete kann Rensing garnicht sein, sonst hätte er bei Bayern sicherlich nicht die Möglichkeit gehabt soweit zu kommen. Sicherlich kann man bei Rummenigge, Hoeness oder Klinsmann nicht unbedingt erwarten, daß sie DIE Torwartexperten sind, aber die Jungendtrainer werden schon wissen, wen sie da aufgezogen haben.
Aber mit einem Rensing kann man kein gleiches Torwarttraining durchführen wie mit Kahn. Kahns Stärken sind seine Explosivität, Reaktionsfähigkeit auf der Linie, seine Agressivität bei 1:1 Situationen. Aber ein Flankenfänger und richtig gut mitspielender Torwart war Kahn nie und ist es auch nie geworden. Ob er nicht das Zeug dazu hatte oder eben lieber seine Stärken lieber zu verstärken als an seinen Schwächen zu arbeiten, entbindet sich meiner Kenntnis.
Einen ähnlichen Fehler wie Rensing beim 3:3 gegen Bochum hatte Kahn auch schon bei seiner KSC Zeit gemacht (wenn ich mich recht entsinne war das gegen den FC Köln) wo er an einer Flanke komplett vorbeigesegelt war. Auf der einen Seite hat er aber schon damals halt auch schon mal die "Unhaltbaren" gehalten und dann sah man - zu der damaligen Zeit so und anders - davon ab. Ein Linientorwart ist halt in Deutschland noch immer das nonplusultra, leider.
Wenn Rensing bei Bayern scheitert, dann in meinen Augen lediglich, weil die (vielfach künstlich) "aufgepuschte"Aura um Kahn zu groß war. Ich respektiere Kahns Willen sich aus einem talantfreien Torwart zu einem Welttorwart entwickelt zu haben, aber sein Torwartspiel - bis auf das Linienspiel und die Agressivität bei 1:1 Situationen - hat mir nie sonderlich gefallen. Für mich hat sich Rensing zu sehr von Maier verblenden lassen. Maier ist für mich ein typisches Beispiel, daß ein großartiger Weltklassetorwart nicht unbedingt auch ein guter Torwarttrainer ist. Rensing hätte es in meinen Augen nicht geschadet, wenn er mal eine "andere" Luft geschnuppert hätte. Aber er wollte es nunmal so, also muß er jetzt auch damit klarkommen, da habe ich jetzt wirklich kein Mitleid mit ihm. Lange genug ist er bei Bayern um zu wissen, daß da schneller draufgedroschen wird. Ein Kahn kann er vom Wesen her nicht werden, würde er jetzt im Spiel richtig agressiv den Macker machen wäre das nur gekünstelt.
Fazit: von den Fähigkeiten ist er für mich bayerntauglich, vom Wesen her ist er es (noch lange) nicht und ich weiß nicht ob er es wird.