Ich kann Kuckkuck nur zustimmen!
Wichtig ist in der C-Jugend das man die Grundtechniken, also Werfen, Tiefer Umarmungsgriff, Sprung zu hohen Bällen, Korbgriff und Umarmungsgriff einfach verfeinert. Dann sollte man auch das Werfen so strukturieren, um halbhohe Bälle neben den Torhüter damit sichern zu können, und man kann spielerisch bereits die Vorarbeit für das Hechten einfließen lassen, indem man die Fallschule dafür beginnt zu erlernen.
Folgendes ist für mich Programm in der c-Jugend:
- Werfen - heißt sichern flacher Bälle seitlich des Torhüters
- Fangen hoher und halbhoher Bälle im Korbgriff (Ansaugen)
- Sichern von flachen und tiefen Bällen im tiefen und normalen Umarmungsgriff
- Erlernen der korrekten Technik des Beihändigen und einhändigen Faustens
- Korrektur der Sprungbeinseitigkeit
- Erlernen der Technik des schnellen Tauchens
- Erlernen der Grundlagen des Hechtens und Ablenkens, hier Fallschule und Handhaltung
Im 1 gegen 1 versuche ich dann die Technik des Werfens und des Tauchens aus dem Lauf heraus die Torleute ausüben zu lassen und animiere diese auch, gezielt im Training solche Aktionen auszuführen und gezielt solche Aktionen zu suchen, einfach um die Erfahrung zu gewinnen.
Denn ein Torwart muß heute öfters diese Situationen bewältigen und daher vermehrt vor dem Tor eine Ballsicherung machen, als im Tor stehend darauf warten was passiert...
Daher spielt auch die Torverkleinerung und das Stellungsspiel eine große Rolle, was ich bereits ab der E-Jugend immer mal wieder einfließen lassen würde, einfach, damit die Kinder schon Stellungsspiel und saubere Positionierung lernen und durch sammeln von Erfahrung instinktiver anwenden, wenn diese dann in der C-Jugend sind. So muß dann nur noch eine Feinkorrektur erfolgen, was aufwendig genug ist.
Auch muß die Technik vervollkommnet werden, denn man muß weiterhin darauf achten, daß die Torleute nicht rückwärts springen, sondern dem Ball entgegen gehen...
Das Training ohne Handschuhe ist nun kein Allheilmittel oder speziell für die C-Jugend gedacht, sondern sollte immer mal wieder in allen Altersklassen gemacht werden, um einfach das Gefühl für die Technik und den Ball zu bekommen und zu erhalten. Es gibt genug Torleute, die würden am Liebsten mit einem Kissen vor den Händen spielen, wundern sich aber dann, warum diese keinen Ball mehr festhalten können - sie verlassen sich zu sehr auf Belag und Handschuh, als Vertrauen und Sicherheit aus ihrer Technik zu schöpfen.
In der C-Jugend würde ich Torleute mit komplexen Übungen "quälen", einfach damit diese nie vergessen, geistig hellwach zu sein und die Koordinationsfähigkeit gerade an der Schwelle von Kind zu Jugendlicher im Körperlichen Wachstum zu erhalten und zu schulen. So verhindert man, daß die Feinmotorik einschläft... Man spielt auch mit der Rivalität und läßt sich bewußt darauf ein, wobei man dies durch Partnerübungen abpuffert, wo einfach dann auch wieder der Teamgeist gefördert werden muß, damit die Torleute einerseits lernen sich im Tor zu behaupten und auch Dominanz ausbilden, doch auch die Teamfähigkeit muß erhalten und gefördert werden, damit man eben einen Teil der Mannschaft erschafft und eingliedert, der heute umso wichtiger ist.
Gezielt würde ich daher auch Kräftigungsübungen machen, und gerade hier sind dann Tage z.B. an einer Kletterwand nahezu ideal für diese Torleute.... Sie müssen lernen, einander zu vertrauen, sich zu helfen, und trotzdem den Ehrgeiz haben, bestimmte Dinge zu probieren und zu sehen, ob der Andere nachzieht oder sogar noch vorlegt.
Dabei schult die Kletterwand die Koordination aller vier Gliedmaßen und ist, weil langsam, ein Krafttraining für Arme und Beine par excellence.
Kennt man einen Übungsleiter sehr gut, kann man z.b. in einer Hall auch mal mit den Torleuten Übungen zu Balance und Orientierungsfähigkeit machen, so daß was eigentlich für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht ist, für Torleute mit eingefahrenen Mustern der Bewegung zu einer Herausforderung wird.
Gerade alle Formen des Klettern, an Seilen und Stangen, Sprossenwänden und Leitern ist Schulung der Greifkraft und Training für Kraft, so daß es keine Gewichte braucht, die Torleute stemmen müssen.
Man muß sich nur die Zeit nehmen.
Kennt man einen Schwimmtrainer, packt man im Winter die Badesachen, schickt die Jungs ins Wasser und der Schwimmtrainer nimmt sich diese mal vor... danach schön in die Sauna und die Jungs werden schlafen wie Baby, obwohl man eigentlich nichts gemacht hat....
Oder man geht in die Halle, wo eine Judomatte liegt, drei vier Anzüge kann man sich rasch organisieren und dann sollen diese mal raufen...
Gerade im Winter, wo kein Torwart gern auf den harten Platz geht, kann man so etwas, sofern der Verein es mitträgt, und man die entsprechende Anzahl von Torleuten hat, immer mal wieder tun, und erreicht so ein Training, welches Torleuten diesen besonderen Pfiff und die gute Laune gibt...
Edit
Bitte, nicht das ihr meint, meinen Torleuten geht es so gut... das Gegenteil ist der Fall.
Meine Torleute bekommen zumeist weniger Training, als diesen eigentlich gut tun würde und solche Aktionen, wie Schwimmbad (meine Frau könnte, als Schwimmtrainerin, das mühelos übernehmen) oder Kletterwand (haben wir in Frankfurt 4 mal!) oder auch mal Judo Training finden eigentlich nicht statt.
Doch sehe ich es als meine Pflicht an, einfach die Trainer und Torleute hier zu so etwas zu animieren, weil es effektiv mehr bringt, als 30 Minuten Aufwärmen, 2 Übungen und dann 30 Minuten auf die Hütte-Gebolze und 30 Minuten Abschlußspiel...
Ich weiß selbst, aus eigener Erfahrung, daß sich weder Vorstand noch Trainer für solche Aktionen begeistern lassen, da diese augenscheinlich nichts mit Fußball zu tun haben, und daher abgelehnt werden...
Trotzdem möchte ich dieses Gedankengut immer und immer wieder hier angebracht wissen, vielleicht bringt es Euch und Euren Trainern etwas, was mir und meinen Torleuten verwehrt geblieben ist.