Dein Link beinhaltet eine Menge Lesestoff, aber beim ersten Überfliegen siehts sehr interessant aus. Werd ich mir mal nach den Klausuren nächste Woche genauer anschauen.
Bezüglich der Einstiegstests: Wohl wahr, schwierige Sache. Irgendwo muss man natürlich anfangen, vielleicht kann man sich auch die Tests schenken und dann stattdessen bei der Ausbildung an sich die Praxisteile stärker bewerten, im Sinne einer vernünftigen Abschlussprüfung. Oder eine Lizenz auf Zeit ausstellen, die dann nach einem gewissen Zeitraum praxisnah überprüft wird. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn es ist ein zweischneidiges Schwert, wie dein persönlichs Beispiel schon zeigt. Und noch dazu zwar ein Feld, das mich interessiert, das ich aber theoretisch jetzt auch nicht voll durchdacht habe. Was aber auf keinen Fall förderlich ist, ist die gänge Praxis, die es (zumindest hier in Bayern) jedem Trainer erlaubt den Lehrgang durchzuziehen und ohne Probleme zu absolvieren. Das ist bei einigen sicher eine gute Sache, weil sie eben was Positives mitnehmen, ihren Horizont erweitern und davon alle im Verein, vor allem aber die Keeper profitieren. Leider machen das auch viele, kommen zurück und sind von da an der Überzeugung, sie hätten jetzt in zwei einwöchigen Kursen alles gelernt, was es über Keeper zu wissen gibt und reden einem dann ins Handwerk. Oder dulden keine Zweitmeinung mehr. Daran setzt meine Kritik eigentlich an.
Dagegen müsste sich eine Lösung finden lassen.
Worum geht es dir eigentlich in der Lizenzgeschichte persönlich? Strebst du irgend eine weitere Lizenz an? Oder geht es dir lediglich um offizielle Anerkennung deines Status, den du dir über Jahre durch entsprechende Arbeit auf dem Platz und Fortbildung bei Lehrgängen erarbeitet hast? Oder ist es mehr ein genereller Kampf gegen das Lizenzdenken, den du führst?
Die Sache mit den Lizenzen ist halt wie alle Arten von Abschlüssen einfach eine Frage der Vergleichbarkeit. Nur ist es da auch wie mit dem Abitur: Solange es keine bundesweite Vergleichbarkeit gibt, ist es sinnlos einen allgemeingültigen Richtwert wie eine Lizenz überhaupt einzuführen, bzw. danach beurteilend jemanden einzustellen. Eine Torwarttrainerausbildung in Bayern ist nunmal kaum mit einer in Württemberg zu vergleichen und andere Länder haben überhaupt keine. Ich bin übrigens auch kein Freund der Leistungstests vor den normalen Trainerlizenzen, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Dass ein Trainer zumindest einen geraden Ball spielen können sollte, sehe ich ein. Sonst wird er ganz schnell zur Lachnummer. Aber abgesehen davon, sehe ich auch nicht warum er den Ball eine bestimmte Zeit hochhalten können muss oder konditioniell fit sein. Ich habe noch nie einen Trainer erlebt, der irgendwem etwas beigebracht hätte, weil er den Ball auf dem Kopf jonglieren konnte. Aber mein bester Jugendtrainer war konditionell wie technisch eine Niete, dafür überragend wenns ans Erklären, die Taktik und die Motivation ging und er hat sich selber immer wieder für das Spiel an sich und die Arbeit mit uns begeistert, das war einfach ansteckend. Würde mehr Sinn machen, die angehenden Coaches auf ihre geistig/sprachlichen Fähigkeiten eingehender zu testen als auf die fussballerischen. Und natürlich die Vorhergehende Praxiserfahrung miteinzubeziehen.