Zero,
die Unterrichtsinhalte und Prüfungen sind doch sowieso unterschiedlich.
Denn beim "Breitensport" ist ein ganz anderes Profil gefragt, als beim Leistungssport.
Trotzdem, und da beißt die Maus kein Faden ab: C-Lizenz ist C-Lizenz.
Sprich ein DFB C-Lizenz Trainer ist nichts besseres als ein C-Lizenz Inhaber Breitensport.
Das wird durch den DOSB und die angeschlossenen Verbände, so auch DFB, schon geregelt, die für das Lizenz System verantwortlich sind.
Man hat hier dem DFB mit seiner Breitensport/Leistungssport Splittung und der Stufe Lehrer zwei nette Zugeständnisse gemacht, die es so in anderen Verbänden nur bedingt oder gar nicht gibt.
Fakt ist: Wer Breitensport macht, erhält ein breiter gefächertes Wissen vermittelt, bleibt ein wenig anderen Sportarten offnen, als jemand, der sportspezifisch die Lizenz macht, denn der bekommt ausschließlich auf die Sportart zugeschnittenes Fachwissen vermittelt.
Daher ist es schwer, Breitensport auch in eine "B-Lizenz" zu erheben, das geht zwar, stellt aber für einen reinen Breitensportler die höchste Stufe dar, die er erreichen kann.
Eine A-Lizenz Breitensport gibt es nicht.
Problematisch ist immer noch der Quereinstieg! Zwar sollen die Lizenzstufen harmonisiert sein, sprich C ist C und nicht eine Fast-C oder beinahe C, doch viele Fachverbände sehen die C-Breitensport immer noch als eine Nicht-Gleichwertig-C an, was immer wieder zu Streitereien der Verbände untereinander und mit dem DOSB führt.
Denn eigentlich sollte ein C-Inhaber Breitensport der Quereinstieg zu B-Lizenz Fachbezogen erleichtert werden. Das sieht insbesondere der DFB (und einige andere auch) als unmöglich an. Begründungen sind vielfältig.
Über die Torwarttrainer Lizenz redet man in Honeff auch seit Jahren schon, kann sich aber da nicht unbedingt einigen, denn wie will man dies harmonisieren?
Denn ein DFB B-Lizenzinhaber ist dann wieder was anderes, als der B-Lizenz Torwarttrainer. Zudem: Nach welchen Kriterien bildet man aus, welches Prinzip verfolgt man? Man müßte die Inhalte harmonisieren und dies erscheint im Hinblick auf den Torwart schon recht schwer.
Die Verbände halten sich hier zum Glück recht bedeckt, dann man muss überlegen was dies bedeuten kann: Ein sehr erfolgreicher Torwarttrainer, der vielleicht im Moment eine C-Lizenz hat, regelmäßig aber Vorbildungen und Weiterbildungen besucht hat, wird nun auf einmal von einem B-LizenzTorwarttrainer angegriffen. Deutschland ist so, weil hier Titel oft mehr wiegt als Fähigkeit... So gibt man der ein oder anderen völligen Flachzange genug Grund und Boden, nun als Torwarttrainer zu "arbeiten", obwohl er das gar nicht kann. Der erfolgreiche und sehr gute C-Lizenz Inhaber, der als Torwarttrainer bisher seinen Job übertreffend erfüllt, guggt wegen der Titelschieberei in die Röhre.
Beispiel:
In Hessen ist es so, daß hier jeder den Torwarttrainer Lehrgang besuchen kann. Kein Mensch guggt, ob der Mensch befähigt ist und wie er sich als Torwarttrainer anstellt.
Er darf das machen.... und er wird dann sogar, wenn er eine DFB Lizenz hat, angesprochen, ob er nicht vielleicht den DFB Stützpunkt UnterOberNeuAltdorf als Stützpunkt Torwarttrainer unterstützen möchte.
Holladrijo, damit kann jeder, z.B. B-Lizenz Inhaber, als Torwarttrainer völlige Flachzange - weil er nicht versteht worum es geht, noch es vormachen könnte und absolut ahnungslos ist - Stützpunkt Torwarttrainer werden. Nachwuchsarbeit mal anders.
Ich sehe dies sehr kritisch an.
Daher ist diese Lizenz innerhalb des DFB eine tolle Idee. Probleme sind aber die Harmonisierung der Trainingsinhalte, und das man ggf. Besucher der Fortbildungen, die eine Lizenz haben, den Quereinstieg verbaut oder dies erschwert, obwohl diese eine überdeutliche Fachspezifische Qualifikation haben, weil diese nicht abgefragt oder ermittelt wird.
Man pflegt also hier den Klüngel, auch innerhalb der Landesverbände.
Zudem halte ich das Prinzip nicht für sinnvoll.
Ich erachte eher die Profilerweiterung als sinnvolles Mittel, so etwas zu stemmen. Also ein Lizenzinhaber kann sich Fortbilden. Da er ja schon die Grundlagen kennt und versteht, muss er nun in einer Fortbildung, z.B. 40 Stunden oder 80 Stunden seine Lizenz erweitern, im Profil.
Das ist nach DOSB möglich und erwünscht, weil so ein Lizenzinhaber neben Leistungsturnen auch im Leistungsringen für einen großen Verein als kompetenter Übungsleiter und Trainer eingesetzt werden kann, oder mit einer Profilerweiterung Mutter/Kind Turnen eine wichtige Breitensportsparte mit ausfüllen kann. Ruhm und ansehen für Verein und Ehrenamt.
So kann ein DFB B-Lizenzinhaber sich einfach so auch zum Torwarttrainer fortbilden, indem er die Fortbildung besucht, ebenso wie der C-Lizenzinhaber.
Das StufenSystem bleibt erhalten und letztendlich auch die Leistungsbezogenheit. Aber Torwarttrainer sind beide, wobei nun der Verein nicht nur auf die Lizenzstufe schauen muss oder kann, sondern da beide sich gleichwertig fortgebildet haben, auch nachsehen kann, wer es besser vermitteln kann, besser also passt.
Nur denke ich, diesen Weg wird der DFB, der immer etwas absonderlich war, nicht gehen. Auch die Unterverbände wären so, die zum Teil ja Torwarttrainer Lizenzen schon ausgebildet und vergeben haben, nicht vor den Kopf gestoßen, sondern könnten die alten Lizenzen belassen, diese würden nur nach Verlängerung 'umgeschrieben'...
Doch diesbezüglich wird der DFB sicherlich auch wenig Rücksicht nehmen und damit wahrscheinlich bisherige Lizenzinhaber 'kalt stellen' oder völlig unbeachtet lassen. Man hat sich Ausbilden lassen, sich fort gebildet und wird dann vom Lizenzsystem trotzdem bloßgestellt oder ist plötzlich gleich zu jemand ohne Lizenz oder Ausbildung.
Das wird also noch für viel Stoff, vor allem Zündstoff sorgen... und ich beäuge es mit Sorge, denn ich bin davon voll betroffen, vor allem weil mein Landesverband hier keinerlei Rückendeckung verspricht oder einem verschafft...