Ergebnis 1 bis 45 von 45

Thema: Trainerlizenz

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    torwart.de-Team
    User des Jahres 2008
    Avatar von Stetti
    Registriert seit
    04.06.2006
    Ort
    Aachen
    Beiträge
    8.029

    Standard

    Zitat Zitat von zero Beitrag anzeigen
    Die Unterrichtsinhalte und Prüfungen sollten sich aber eigentlich geändert haben.
    Stimmt, da hat sich schon etwas verändert. Und das war auch nötig. Wir haben mal die alten Prüfungen für für den C-Schein gezeigt bekommen. Da musste man eine Trainingseinheit zum Punkt "Kopfballschulung mit Partner" machen. Tja, einer stellt sich hin, wirft dem anderen den Ball zu, der dann zurückgeköpft wird... was will man da auch anderes machen? Stattdessen gibt es jetzt Übungen wie "Ballorientiertes Abwehrverhalten" usw. - wesentlich besser

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von zero
    Registriert seit
    05.02.2006
    Beiträge
    940

    Standard

    @Steffen:

    Du hast da im ersten Punkt vollkommen Recht, ich wollte mit meinem Beitrag auch gar nichts anderes sagen. Es stand ja nur die Frage im Raum, ob sich nur die Namen der Lizenzen geändert haben oder eben auch die Inhalte und da wollte ich klar stellen, dass sich die Inhalte und dementsprechend Prüfungen auch geändert haben und nicht nur die Namen der Lizenzen.

    Ich bin im Übrigen auch kein großer Freund der Titelhörigkeit die es speziell in Deutschland und Österreich noch gibt, aber im Bezug auf Fussball und DFB halte ich es für nicht ganz verkehrt.

    Das Problem liegt denn auch weniger beim DFB als vielmehr bei den sehr starken Landesverbänden (ähnliches Problem wie in der Schulbildung), die weiterhin ungern Kompetenzen abgeben und somit ein bundesweit einheitliches System vor allem bei den Spezialisierungen wie Torhüterausbildung (da wird sich ja sogar um die Terminologie Torhüter vs Torwart vs Torspieler gestritten) unmöglich machen.

    Denn an für sich ist es mehr als sinnvoll, für den Fussballbereich spezialisierte Lizenzen anzubieten, von Beginn an. Die Breitensportlizenzen wurden unter dem Gedanken gestartet, möglichst allen Sportarten grundlegend ausgebildete Übungsleiter zukommen zu lassen und dies entsprechend zu subventionieren, damit die Ausbildung der Kinder von möglichst vielen gelernten Trainern, nach gewissen Standards und unter der Beachtung auch gesundheitlicher Aspekte, stattfinden kann.

    Aber im Fussball sind beim DFB und den Landesverbänden eindeutig mehr Kapazitäten finanzieller wie struktureller Art vorhanden, so dass es nur Sinn gemacht hat die Ausbildung komplett zu modernisieren und auf neueste Standards umzustellen. Das "neue" Nachwuchsförderungsprogramm halte ich auch für insgesamt schon sehr gelungen und die Inhalte der "neuen" DFB C-Lizenz sind, wie Stetti schon sagte, doch wesentlich näher an der fussballerischen Realität.

    Anderen Sportverbänden ist dies im entsprechenden Rahmen nicht möglich und da macht es durchaus Sinn, auch weiterhin eine breite Basisausbildung für Sport mit Kindern/Erwachsenen im Allgemeinen, gekoppelt mit gewissen Spezialisierungen, anzubieten.

    Worin ich dir aber völlig Recht gebe ist die mangelnde Akzeptanz bezüglich "Lizenzfremder" Engagements, also dem Besuch von Lehrgängen, der eigenen Fortbildung, etc.
    Leider wohl aber auch darin begründet, dass sich speziell im Bereich Torhüter (auch wenn mir mein eigener Chef einprügelt Torspieler zu sagen...) die Leute zu wenig auskennen und dann halt doch lieber nach Lizenz gehen, weil der Lizenzinhaber ordentlich mit Begriffen aus der Trainingslehre um sich schmeisst, beim erstne Training viele Hütchen aufstellt und den Keepern ordentlich Bälle um die Ohren haut und das gut aussieht. Da lassen sich viele halt blenden, weil sie nicht wissen, wie bedächtig und konzentriert man mit sehr jungen Keepern vor allem über Erklärungen, Vormachen und Wiederholung arbeiten muss, damit sich nicht von Beginn an Fehler einschleichen.

    Da gibt es (und so kommen wir wieder zurück) vor allem bei den Trainerlehrgängen noch Nachholbedarf, denn die Keeper (so komm ich um die Torhüter/-Spielerfrage herum) werden immer noch allzu stiefmütterlich behandelt.
    Wenn ich da an meine Region denke: Bis vor kurzem gabs bei uns im Stützpunkt bis zur U14 keinen Torwarttrainer und in den Vereinen der Region scheint das Thema auch nicht interesant zu sein. Die Folge ist,dass die Regionalauswahl (!) keinen Torwart nominiert hat, weil kein einziger Junge in der Region die Standards dafür erfüllt.

    Du hast also auch Recht, wenn du forderst, dass es für die Torwarttrainerlehrgänge ebenso Aufnahmetests geben muss, wie für die normalen Trainerlehrgänge. Das würde zumindest schonmal dem vorbeugen, dass jede,r der zur Lizenzverlängerung nen Keeperlehrgang besucht, danach denkt er wisse sowieso schon alles über das Thema.
    Genauso wichtig wäre eine einheitliche Festlegung der Torwarttrainerausbildung. Da es dazu aber tendenziell eher nicht kommen wird, wäre es schon ein Anfang wenn man sich auf ein paar grundlegende Elemente einigen könnte, die dann ihren Eingang in ein zumindest vergleichbares System finden könnten, indem aber jeder Landesverband seine eigenen Schwerpunkte setzen kann. Ich finde auch das Schweizer Modell sehr gut, dort wird ja zwischen der Lizenz für Torwarttrainer Amateurfussball und Leistungsfussball unterschieden.

    Soviel erstmal. Falls ich irgendwo einen deiner Punkte falsch aufgefasst oder am Thema vorbei geschrieben habe, entschuldige bitte. Hänge seit 7 über den Büchern und lerne und bin schon langsam etwas wirr im Kopf. Aber das Thema ist mir irgendwie, durch persönliche Erfahrungen, doch zu ner wichtigen Angelegenheit geworden...

    Zitat Zitat von Stetti Beitrag anzeigen
    Stimmt, da hat sich schon etwas verändert. Und das war auch nötig. Wir haben mal die alten Prüfungen für für den C-Schein gezeigt bekommen. Da musste man eine Trainingseinheit zum Punkt "Kopfballschulung mit Partner" machen. Tja, einer stellt sich hin, wirft dem anderen den Ball zu, der dann zurückgeköpft wird... was will man da auch anderes machen? Stattdessen gibt es jetzt Übungen wie "Ballorientiertes Abwehrverhalten" usw. - wesentlich besser
    Für den Trainingsschwerpunkt "Kopfballschulung mit Partner" kann man schon einige Variationen einbauen, die dann auch koordinative Elementa, Ballanlaufen usw. bedienen, aber ich versteh deinen Punkt und weiss, dass du's überspitzt formuliert hast Die Änderungen waren auf jeden Fall notwendig. Viele meiner früheren Trainer (und auch einer meiner jetzigen) arbeiten noch mit der alten C-Lizenz, weil die ja immer noch gilt, und das ist schon hin und wieder haarsträubend nach welchen Mustern da die Einheiten aufgebaut sind.
    Geändert von Schnapper82 (03.02.2010 um 10:31 Uhr) Grund: bitte den editier Button verwenden!

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    9.459
    Blog-Einträge
    167

    Standard

    Zitat Zitat von zero Beitrag anzeigen

    Du hast also auch Recht, wenn du forderst, dass es für die Torwarttrainerlehrgänge ebenso Aufnahmetests geben muss, wie für die normalen Trainerlehrgänge.
    *lachen* Wobei man sich um Aufnahmetests schon wieder streiten kann.
    Denn die Leistungstest für die Trainerlehrgänge sind zum Teil etwas, was ich nicht packen würde, mir daher ein C-Leistungsfussball aufgrund des Tests schon verschlossen bleibt. Die Anforderungen sind, gelinde gesagt, hoch.
    Münze ich das auf einen Torhüter um, müßte man vom Trainer erwarten, das er 8 von 10 Bällen über 80 Meter präzise zum Mitspieler schlägt.
    Ich mein, bei den Leistungstests, daß ist fast so, als würde man ein Probetraining für eine Leistungsmannschaft besuchen.
    Ich will aber nicht selbst spielen, sondern den Jungs was beibringen.
    So sieht es bei uns in Hessen aus....

    1. Überprüfung der sprachlichen Deutschkenntnisse

    Den Teilnehmern wird eine Frage aus dem Bereich Fußball gestellt, die sie schriftlich beantworten.

    2. Grundtechniken:

    • Dribbling beidfüßig
    • Jonglieren beidfüßig
    • An- und Mitnahme hoher Bälle ? rechts und links
    • Jonglieren mit dem Kopf
    • Kopfball nach einbeinigem Absprung ? rechts und links
    • Spielen langer Bälle
    • Drop-Kick ? rechts und links


    3. Überprüfen der Spielfähigkeit und des konditionellen Fitnesszustandes:

    Wettspiel 5 : 5, 6 : 6 je nach Teilnehmerzahl

    Also ich weiß, warum junge Trainer drei vier Wochen intensiv sich auf diesen Aufnahmetest vorbereiten. Nicht wegen Punkt 1 oder Punkt 3, sondern wegen der Beidfüssigkeit, der Jonglierei und des Dribblings.
    Ich finde den Aufnahmetest in Ordnung, aber ... ein Strassenfussballer, der wenig Ahnung vom Spiel hat, kommt hier eher durch, als ein mittelmäßiger Großfeldfussballer.
    Und ich persönlich habe da, aufgrund meiner Vergangenheit, sowieso verstärkte Probleme.
    Und wie und ob ich gut als Torwarttrainer bin, wenn dann z.B. gefordert würde:

    1. Überprüfung der sprachlichen Deutschkenntnisse:

    Den Teilnehmern wird eine Frage aus dem Bereich Fußball gestellt, die sie schriftlich beantworten.

    2. Grundtechniken:

    • Ballannahme und Zuspiel beidfüßig
    • Abschlag beidfüßig
    • Sichern und Fausten hoher Bälle nach einbeinigem Absprung ? rechts und links
    • Abwurf beidhändig
    • Sichern und Ablenken flacher und halbhoher Bälle ? rechts, links und zentral
    • Abstoß und Spielen langer Bälle
    • Drop-Kick ? rechts und links


    3. Überprüfen der Spielfähigkeit und des konditionellen Fitnesszustandes:

    Wettspiel 5 : 5, 6 : 6 je nach Teilnehmerzahl, mit verstärkter Wichtung auf Standards und mitspielendes Abwehrverhalten

    Denn letztendlich habe ich meine 120 Stunden voll, da ich eine DOSB Breitensport C-Lizenz habe, zudem habe ich nun insgesamt 60 Stunden Fortbildung Torwarttrainer, mit diesem Jahr werden es 100 Stunden, zusätzlich noch zu den anderen Angeboten, die ich besucht habe... Also ich werfe mir da nichts vor... aber ich würde beim Um- und Einstellen der DFB Lizenz aus und durch das Raster fallen.
    Meinen Feinden würde das sicherlich gefallen, die Frage aber ist: Wer prüft denn, wie gut ich jetzt bin?
    Denn immer wieder werden Lizenzen auch mal verliehen, aufgrund der Leistungen... aber scheinbar nicht, scheinbar bekommen es nur andere Leute "geschenkt"...
    Es ist nur schlimm, daß man in Deutschland nicht auf die Fähigkeit schaut, sondern auf die "Papers" und "Titles"... Wie das aussieht, kann man gerade wieder hier nachlesen....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von zero
    Registriert seit
    05.02.2006
    Beiträge
    940

    Standard

    Dein Link beinhaltet eine Menge Lesestoff, aber beim ersten Überfliegen siehts sehr interessant aus. Werd ich mir mal nach den Klausuren nächste Woche genauer anschauen.

    Bezüglich der Einstiegstests: Wohl wahr, schwierige Sache. Irgendwo muss man natürlich anfangen, vielleicht kann man sich auch die Tests schenken und dann stattdessen bei der Ausbildung an sich die Praxisteile stärker bewerten, im Sinne einer vernünftigen Abschlussprüfung. Oder eine Lizenz auf Zeit ausstellen, die dann nach einem gewissen Zeitraum praxisnah überprüft wird. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn es ist ein zweischneidiges Schwert, wie dein persönlichs Beispiel schon zeigt. Und noch dazu zwar ein Feld, das mich interessiert, das ich aber theoretisch jetzt auch nicht voll durchdacht habe. Was aber auf keinen Fall förderlich ist, ist die gänge Praxis, die es (zumindest hier in Bayern) jedem Trainer erlaubt den Lehrgang durchzuziehen und ohne Probleme zu absolvieren. Das ist bei einigen sicher eine gute Sache, weil sie eben was Positives mitnehmen, ihren Horizont erweitern und davon alle im Verein, vor allem aber die Keeper profitieren. Leider machen das auch viele, kommen zurück und sind von da an der Überzeugung, sie hätten jetzt in zwei einwöchigen Kursen alles gelernt, was es über Keeper zu wissen gibt und reden einem dann ins Handwerk. Oder dulden keine Zweitmeinung mehr. Daran setzt meine Kritik eigentlich an.
    Dagegen müsste sich eine Lösung finden lassen.

    Worum geht es dir eigentlich in der Lizenzgeschichte persönlich? Strebst du irgend eine weitere Lizenz an? Oder geht es dir lediglich um offizielle Anerkennung deines Status, den du dir über Jahre durch entsprechende Arbeit auf dem Platz und Fortbildung bei Lehrgängen erarbeitet hast? Oder ist es mehr ein genereller Kampf gegen das Lizenzdenken, den du führst?

    Die Sache mit den Lizenzen ist halt wie alle Arten von Abschlüssen einfach eine Frage der Vergleichbarkeit. Nur ist es da auch wie mit dem Abitur: Solange es keine bundesweite Vergleichbarkeit gibt, ist es sinnlos einen allgemeingültigen Richtwert wie eine Lizenz überhaupt einzuführen, bzw. danach beurteilend jemanden einzustellen. Eine Torwarttrainerausbildung in Bayern ist nunmal kaum mit einer in Württemberg zu vergleichen und andere Länder haben überhaupt keine. Ich bin übrigens auch kein Freund der Leistungstests vor den normalen Trainerlizenzen, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Dass ein Trainer zumindest einen geraden Ball spielen können sollte, sehe ich ein. Sonst wird er ganz schnell zur Lachnummer. Aber abgesehen davon, sehe ich auch nicht warum er den Ball eine bestimmte Zeit hochhalten können muss oder konditioniell fit sein. Ich habe noch nie einen Trainer erlebt, der irgendwem etwas beigebracht hätte, weil er den Ball auf dem Kopf jonglieren konnte. Aber mein bester Jugendtrainer war konditionell wie technisch eine Niete, dafür überragend wenns ans Erklären, die Taktik und die Motivation ging und er hat sich selber immer wieder für das Spiel an sich und die Arbeit mit uns begeistert, das war einfach ansteckend. Würde mehr Sinn machen, die angehenden Coaches auf ihre geistig/sprachlichen Fähigkeiten eingehender zu testen als auf die fussballerischen. Und natürlich die Vorhergehende Praxiserfahrung miteinzubeziehen.

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    9.459
    Blog-Einträge
    167

    Standard

    Zitat Zitat von zero Beitrag anzeigen
    Leider machen das auch viele, kommen zurück und sind von da an der Überzeugung, sie hätten jetzt in zwei einwöchigen Kursen alles gelernt, was es über Keeper zu wissen gibt und reden einem dann ins Handwerk. Oder dulden keine Zweitmeinung mehr. Daran setzt meine Kritik eigentlich an.
    Dagegen müsste sich eine Lösung finden lassen.
    Du, es ist doch kein Thema. Im Moment wird es gehandhabt, nunja, wie eine Elite Schule. Entweder Du bestehst den Eaton Aufnahme Test, oder Du bist, naja...
    Ich würde einfach mal mir wünschen, wenn man sich ansieht, wie die Leute Torwarttraining machen.
    Denn wenn jemand eine B-Lizenz hat und sich dann über Torwarttraining informieren will, sind die 20 LE schon recht umfangreich. Gereicht einem Trainer zur Ehre.
    Für einen angehenden TwT ist es zu wenig. Deutlich.
    Ich würde mir daher wünschen, wenn ein TwT auch mal auf eine Mannschaft losgelassen würde. Er bekommt also eine Art Prüfung oder Aufgabe gestellt.
    z.B. ist Sichtungsturnier in KirRoyal. Die Gruppe der TwT geht mit dem Fussballlehrer des Verbandes dorthin, und jeder bekommt nun die Torleute der teilnehmenden Mannschaften zugeteilt, für ein 30 bis 45 Minütiges kleines DEmoTraining zu einer bestimmten Aufgabe.
    Z.B. Sprungkraft, oder 1 gegen 1, aber auch Flanken oder Fausten.
    Dazu hat der Trainer eine schriftliche Ausarbeitung zu machen und dann die Einheit vorzustellen, wozu er sich den Torleuten bedienen kann, damit man klar sehen kann, wie funktioniert dies und wie agieren nun die Torleute damit. Dann wird er vom Trainer der Mannschaft, von den Torleuten und vor allem vom Fussballlehrer bewertet.
    Letztendlich also wird er geprüft. So bekommt er zu seinem Training Kritiken und natürlich auch zur Durch und Ausführung.
    Auch kann man nun dabei erkennen, ob er sich dafür eignet oder nicht, denn dies erklären einem schon die Torleute.
    So kann man ggf. ein paar dieser Kontrollen immer mal wieder machen, und behält so die Sache ein wenig im Auge.

    Denn ich habe schon von Fussball B-Lizenzinhabern Torwarttraining gesehen, an Stützpunkten, da rollten sich mir die Fussnägel hoch.
    Sagste was, biste nur der C-Lizenzler, der keine Ahnung hat...

    Worum geht es dir eigentlich in der Lizenzgeschichte persönlich? Strebst du irgend eine weitere Lizenz an? Oder geht es dir lediglich um offizielle Anerkennung deines Status, den du dir über Jahre durch entsprechende Arbeit auf dem Platz und Fortbildung bei Lehrgängen erarbeitet hast?
    Oh, mir würde schon reichen, wenn in meiner Lizenz ein Stempel wäre:
    Profilerweiterung Torwarttrainer Fussball

    Also Anerkenung des Status und Motiviation, diesen zu erhalten


    Oder ist es mehr ein genereller Kampf gegen das Lizenzdenken, den du führst?
    Nein. In gewisser Hinsicht ist das Lizenzdenken, du führst es auch an, der Sache dienlich, nämlich das sauber und entsprechend korrekt trainiert wird.
    Daher ist ein gewisses Lizenzdenken da der Sache schon dienlich und logisch auch, daß ein Bundeskadertrainer vielleicht eine bessere Lizenz haben sollte, als ein Amateur Trainer. Denn der eine macht es fast beruflich, der andere 2 mal die Woche als Hobby.
    Und schon daher darf in dem einen Fall die Ausbildung höher und anspruchsvoller sein, begrüßen würde ich aber, wenn die Verbände auch Vorschläge der Vereine annehmen würden, um Leute zu entsenden.
    Also C-Lizenz Trainer wird von Arm/Geld Bank 01 nach Honeff empfohlen, weil er für den Verein in Zukunft tragendere Rollen spielen soll. Der Verein ist damit Bürge für diesen Menschen, der somit vom Verein die Aufgabe bekommt, für seine angedachte Aufgaben zukünftig, sich das Wissen anzueignen.

    Eine Torwarttrainerausbildung in Bayern ist nunmal kaum mit einer in Württemberg zu vergleichen und andere Länder haben überhaupt keine.
    Ich persönlich finde das nicht schlimm. Begrüßen würde ich, wenn Fortbildungen auch Trainer anderer Landesverbände beinhalten würde.
    Ich finde daher in Hessen toll, und das meine ich ehrlich und völlig ohne Hintergedanken, daß es Kurt Kowarz macht (der U21 EM National TwT), also jemand der direkt vom DFB kommt, und Rainer Berg, der ja nun TwT aus Bayern und damit einem anderen Landesverband ist.
    Auch Christian Lasch aus dem Fussballverband Niederrhein war schon dabei und ich denke, daß sind interessante Einblicke auch in andere Verbände und deren Ideen zu diesem Thema.
    Ich denke daher schon: In gewisser Hinsicht ist es vergleichbar, nur in den Inhalten vielleicht unterschiedlich.
    Das sehe ich persönlich nicht als Thema an.


    Den Rest lass ich von Dir mal unkommentiert... muss ja nicht sein, aber Du weißt, was ich darüber denke.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von zero
    Registriert seit
    05.02.2006
    Beiträge
    940

    Standard

    Danke für die ausführlichen Antworten.
    So meinte ich das mit der praxisnahen Überprüfung und die Idee mit der "Entsendung" von einzelnen Trainern zu den Lehrgängen ist gar nicht schlecht. Alles weitere ist dann auch gesagt

    Muss an dieser Stelle einfach auch mal wieder betonen, was für eine Bereicherung dieses Forum ist. Ich bin selber erst seit 4 Jahren (mit einem Jahr Pause) aktiv Trainer und fühle mich immer noch in der Lernphase, daher ist es für mich persönlich immer wieder eine große Freude, wenn man die Chance hat Meinungen und Ideen von jemandem zu lesen/hören, der sich schon länger und auch sehr intensiv mit der Materie auseinandersetzt. Denn auch wenn man diese Meinungen vielleicht nicht immer teilt (oder vielleicht auch gerade deswegen), ist der Erkenntnisgewinn über die Jahre doch enorm und darum geht es ja letztlich.

    Ich hoffe das bleibt auch noch eine Weile so, denn es ist wirklich schwer solche Plattformen zu finden...

  7. #7
    Blickfeld Avatar von La_Chat
    Registriert seit
    20.08.2008
    Ort
    Bochum
    Beiträge
    739
    Blog-Einträge
    5

    Standard

    Bei uns in Westfalen gibt es auch das mehrstufige Lizenzsystem.
    Es besteht aus einer Vorstufe in 4 Varianten und 4 Lizenzstufen. Die Vorstufen heißen "Teamleiter Kinder", "Teamleiter Jugend", "Teamleiter Erwachsene" und "Teamleiter Breiten- und Freizeitsport". Alle vier Lizenzvorstufen enthalten andere Schwerpunkte. Vom Kindertraining bis hin zum Vereinsmanagement. Darauf folgt dann die erste Lizenzstufe, welche unterteilt ist in "C-Trainer" und "C-Trainer Breitenfußball". Dann kommen B-Trainer, A-Trainer und Fußballlehrer.
    Für die Vorstufen sind keine Vorkenntnisse nötig. Für die C-Lizenzen muß man eine Sichtung durchlaufen, sowie polizeil. Führungszeugnis und 1te Hilfe Kurs vorweisen. Die anderen Stufen gehen immer nur mit abgeschlossener Vorstufe, während die C-Lizenz ohne Vorstufe erreichbar ist.

    Nun aber b.t.T.
    Ich halte eine Lizenz für Trainer grundsätzlich für Sinnvoll. Trainer im Jugendbereich sollten zumindest den Teamleiterlehrgang absolviert habe, wenn sie dauerhaft eine Jugendmannschaft trainieren wollen. Schon allein um eine gewissen soziale Kompetenz vorrauszusetzen / zu schaffen und einen Einblick in Traingsformen zu bekommen. Wenn ich mir manchmal ansehe, was für Vollpfosten da auf die Kiddies losgelassen werden, bekomm ich das K...
    Eine C-Lizenz halte ich wiederum im Bereich der unteren Ligen nicht für unbedingt erforderlich. Schaden, kann sie natürlich nicht.
    Ich selbst werde (wenn der Verein zahlt) bald meinen "Teamleiter-Erwachsene" machen und nächste Saison die HS an den Nagel hängen und mit in den Trainerstab rücken.

    Soviel zu dem, ob ich eine Lizenz für nötig halte, oder nicht. Nun müssen wir aber auch mal die Kehrseite betrachten!
    So eine Lizenz, und sei es nur die Vorstufe, kostet vor allem zwei Dinge: Geld und Zeit! Das schafft neue Probleme. Die Vereine haben zumeist nicht die Mittel um diese Fortbildungen zu bezahlen (und sei es, weil die alten Herren alles versüppeln) und privat gibt es nur wenige die bereit sind das zu zahlen. Und Zeit? Ja, man muß ein wenig Freizeit opfern um die Kurse zu machen. Auch hierzu ist nicht jeder ohne weiteres bereit. Und sind wir doch mal ehrlich: Wir haben so schon einen akuten Mangel an Menschen, die eine Jugendmannschaft trainieren/betreuen wollen.
    Sollte nun jeder Trainer eine Lizenz dafür benötigen, haben wir bald 50% weniger Trainer für die Kids. Das ist traurig, aber Fakt. Also müssen wir hoffen, daß sich möglichst viele freiwillig zu einer Qualifizierung entscheiden. Besser ist es nun mal mit...
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  8. #8
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    9.459
    Blog-Einträge
    167

    Standard

    Zero,
    es sei mal gesagt, daß hier bei Tw.de viele Trainer mitlesen, die meisten nur keinen Bock oder keine Zeit haben, aktiv mitzumachen. Schade wie ich finde, andererseits es leider auch Trainer gibt, die meinen, alles besser wissen zu müssen.
    Dabei ist doch nicht die Diskussion, ob nun Ebbo Trautner der bessere Torwarttrainer ist oder Toni Schumacher. Die Diskussion ist oft um Technik, und hier haben die Trainer oft Favoriten und viele, viele Dogmas.
    5 gerade sein zu lassen, es geht bei vielen gar nicht.
    Ein DFB Stützpunkttrainer z.B. hat viele Torleute. Bei keinem jedoch achtet er auf das schräge nach vorn fallen. Seine Schützlinge kommen ins Trainingslager, der Trainer achtet darauf und macht die Schützlinge darauf aufmerksam... der DFB Stützpunkttrainer ändert seine Methode trotzdem nicht.
    Rainer Berg sagt: "Der Torwart darf sich nie dem Tor zu wenden!"
    Hans Leitert greift das Beispiel der Doppelballübung auf und meint: "Wenn der Torwart damit erfolgreich ist, nicht die Orientierung verliert und im Spiel keine Nachteile erwachsen, warum ändern?"
    Ebbo Trautner meint: "Beim Abfangen hoher Bälle muss sich der Torwart ggf. zum Tor zuwenden, um seinen Körper zwischen Gegenspieler und Ball zu bekommen!"

    Wer hat nun Recht? Es ist oft so situationsbezogen, daß einfach viele Dogmen allein nicht fruchtbar sind. Trotzdem:
    Mein Torwart ist oft bei strammen flachen Schüssen in die Ecke getaucht, der Schwung muss wohin und er ist nun über die Schulter gerollt. Sieht man oft genug in der Bundesliga... man liegt mit Gesäss zum Spielfeld, entweder man hat den Ball, oder er kullert gerade noch im Sichtfeld gegen den Fangzaun...
    Sein neuer Torwarttrainer hält es für falsch, kann aber die Alternative weder sauber begründen, noch vor machen. Torwartwippe wird zum Dogma...
    Das stört eine hormonische Ausbildung, dabei, und das war das Credo von Ebbo Trautner in Stuttgart:
    Man sollte sich öfters zusammen setzen und diskutieren. Es bringt so viel, unterschiedliche Ansichten zu akzeptieren, zu respektieren und gegenseitig sich zu helfen.

    Und so sehe ich das... daher wehre ich mich ein wenig gegen strikte Vorgaben und Dogmen im Torwartspiel.
    Das mag Rainer Berg gar nicht gern, wenn ich ab und an auf dem TwT Lehrgang in Grünberg "Aber..." sage....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •