Anadur, ja und nochmals ja...
Doch welcher erfolgsorientierte Trainer kümmert sich denn darum? Die meisten feiern doch die 15jährigen aus den Landesligen, wenn die ins Studio rennen, ja feuern diese sogar noch an.
Wenn ich die Belastungen sehe, die eine U15 zum Teil heute hat... 6 mal 18 Minuten Futsal in der Hallenrunde mit dem Willen der Qualifikation für die nächste Runde.
Volles Tempo, Fullstop, volles Tempo, Fullstop auf dem stumpfen Hallenbodem.
Freitags zuvor noch waren viele laufen gewesen, andere i. Studio man hätte Trainingsfrei... Und Sonntag dann Leistungsvergleich über zwei mal 35 Minuten gegen einen Landesligisten... Montags frei, aber Dienstag dann schon wieder Konditionseinheit, also 90 Minuten laufen, spurten und Beinkraft.
Herzlich willkommen in der Schmiede von Bänderrissen, Grünholzfrakturen und Muskelproblemen... Und die Trainer?
Die Leben nach dem Motto "Nur die Harten kommen in den Garten!"
Viele Torleute leiden unter Morbus Osgood Schlatter, wer aber nicht durchzieht, wird aussortiert. Andere Torleute haben aufgrund der Belastung, des freiwilligen Studio Teainings dann Rotatorenprobleme oder Leistenprobleme, bei anderen ist der Schleimbeutel schon in einer Art chronischer Entzündung...
Es merkt doch keiner... Und die meisten Trainer wollen es gar nicht wissen, achten auch nicht darauf...
Es ist merkwürdig, dass sich vor allem im Jugendbereich immer noch genügend Trainer finden lassen, die trotz aktueller Lizenz ein Training aufziehen, wie vor 25 Jahren üblich... Sicherlich, das kann man mal machen, doch warum denn immer?
Negativ Beispiel ist z.B. bei U15 Juniorinnen folgendes: Drei Runden warm laufen, 10 Minuten gegenüberstehend paarweise sich den Ball zukicken, 30 Minuten Toschuss, 30 Minuten Spiel.
Da lernst Du einfach mal gar nix, vor allem weil Torschuss kein Torwarttraining ist. Trotzdem wird die Torfrau auf einem Turnier als beste Torhüterin gekürt und am Ende redet der Verein davon, wann diese endlich für die Nationalmannschaft gesichtet wird.
Anders bei den Jungs, wie oben zu lesen. Die werden dann geknechtet, das die Schwarte kracht, und zwei Drittel rennen noch ins Studio, so von wegen man braucht endlich mal breite Schultern und dicke Oberarme.. Und dann wird mit Gewichten und Maschinen gebolzt.
Ich kenne Torleute, die sitzen nach einer total verkorksten Halbzeit auf der Bank und jammern rum, dass diese sich nicht "auszeichnen" konnten. Ja Himmel, möchte man die dann anbrüllen, wie wäre es mal mit einem halten?
Aber Auszeichnen heißt dann, dass man einen tollen Ball aus dem Kreuzeck fliegt, alles applaudiert, der Rest zählt nicht.
Dafür rennen diese dann zwei Mal in der Woche dann ins Studio, man muss ja zumindest was aussehen. Es kracht im Knie, der Rücken ist krumm, die Schultern knirschen - alles egal, dank Ibuprofen geht es weiter...
Da dreht sich mir der Magen rum!
Und wir haben diese Themen regelmäßig wieder - und ich bin immer allein damit, dass ich mahne und schreibe, dass man bitte sich einfach in der Winterpause oder Sommerpause einfach einen anderen Sport sucht. Einfach was anderes machen, nicht mit Ehrgeiz, aber mit eben Motivation und Einsatz, vor allem aber Spaß.
Muss nicht drei Wochen das gleiche sein, sondern darf durchaus wechseln.
User HannSchuach hier geht Winters Langlaufen und zum Eishockey, aber auch Wandern und Schwimmen.
Recht hat er, denn das Studio braucht er dank alternativer Sportarten so nicht...
Warum also will jeder im Winter dann immer einen Trainingsplan haben, vor allem, wenn man den Sportler nicht kennt und damit auch nicht raten kann, was er wie machen soll, damit es auch was bringt? Ein Trainingsplan per Gießkanne ist so unsinnig, wie ein Knabenchor aus Milchkühen. Passt vielleicht für alle, ist aber völlig sinnfrei.
Daher mein Appell immer und immer wieder: geht Schwimmen, geht mal Bouldern oder zum TopRoping, geht ins Judo Training oder zum Ringen.
Den Rest holt ihr Euch dann mit der Mannschaft zum allgemeinen Trainingsstart und es wird Euch nicht schwer fallen.
Übertreibt es nicht, gammelt auch mal wenn es zwickt und kneift... Und wenn das passiert, geht mal in die Sauna, entspannt Euch ganz bewusst.
Nicht mal die Profis rennen jede Woche 40 Stunden zum Leistungssport.