Das erste Tor zu verhindern ist sauschwierig und es ist jedes Mal doppelt bescheiden, wenn einem so was passiert. Zuschauer und oft selbst Trainer erkennen nicht, dass man als Torwart dabei nur schlecht aussehen kann. Ich finde Dein Vorgehen sinnvoll und versuche es auf die gleiche Weise! Allerdings muss sich der Betrieb vor einem im Grenzen halten, damit ich als Torwart dazwischengehen kann. Und wenn einer kurz vor mir an den Ball kommt, dann sehe ich letztlich genau so dumm aus, wie wenn der Ball bis zum langen Pfosten durchfliegt. Die Passivität ist ekelhaft, so viel steht fest. Du wendest gewissermaßen eine "Neuer-Strategie" an, indem Du den "Fehler" in Kauf nimmst, weil Du darauf spekulierst, dass die Verhinderung eines Gegentores wahrscheinlicher ist, wenn Du offensiv agierst, als wenn Du Dich auf die Reaktion auf der Linie verlässt. Sinnvoll ist es auch deshalb, weil - seien wir ehrlich - ein jeder von uns sich 1.000 x fragt, ob es nciht doch eine Gelegenheit gegeben hätte, aktiv zum Ball zu gehen, statt passiv zu bleiben. Ich habe mir angewöhnt, mir Entschlossenheit zuzusprechen, indem ich einen Gedanken im Sinne von "Du gehst da raus, komme was wolle!" formuliere. Außerdem zwinge ich mich, weiter vor dem Tor zu stehen. Das kann in die Hose gehen, wenn der Ball extrem kurz kommt und ein Gegenspieler am Fünfer zum Ball geht oder wenn der Ball sehr lang wird und hoch Richtung langer Pfosten fliegt. Dafür bekomme ich weitaus mehr Bälle... Das ist eine der anspruchsvollsten Herausforderungen für einen Torwart.
Tor 2: Hart muss sich darauf verlassen können, dass die Mauer dicht hält. Ich finde, dass er danach nicht gut zum Ball geht. Trotzdem: Da darf der Keeper zu Recht den beiden den Kopf abreißen 95 % des Gegentores gehen zu Lasten der zwei in der Mauer.