Also zunächst einmal an alle ein nettes Hallo....
Bleiben wir doch erst einmal bei den Dingen, die hier aufgefallen sind:
Training in einem "Profi" Club ist anders, die Auswahl in einem "Profi" Club ist anders.
Doch halten wir auch fest: Es wird immer unterschiedliche Meinungen und Empfindungen nach so einem Training geben.
Meine Erfahrungen sind, daß es einige Vereine gibt, die auf die Jugend bauen und auch versuchen, mit einer Jugendarbeit also eigenen Nachwuchs vom Vereinseintritt bis in den Kader der 1. Mannschaft hoch zu fördern und auch auszubilden.
Leider ist der Gedanke, egal wo, noch nicht überall angekommen.
Doch nun mal zu meinen Erfahrungen mit einigen Teams, die eben mit der 1. Mannschaft hochklassig spielen.
Oft ist es hier so, daß die Eltern hier hinter den Kindern stehen. Die Kinder gehen nicht zum "Profi" Club, weil die da die Kinder hinwollen, sondern weil die Eltern dann mit dem tollen "Profi" Club Logo rumlaufen können und rumprotzen, daß Ihr Kind beim "Profi" Club kickt, auch wenn die Jugend ebenso in der Klasse spielt, wo der Haus- und Hofverein um die Ecke kickt...
Auch muss das Training nicht gleich besser sein, nur weil es ein "Profi" Club ist.
Fakt ist aber auch, daß der Zulauf zu den "Profi" Vereinen wesentlich höher ist, so daß es sich diese Vereine leisten können, Kinder und Jugendliche auch barsch abzuweisen, weil einfach für die Position 5 bis 15 Bewerber Schlange stehen, wenn nicht mehr.
Da kann es sich der Verein schon leisten, sich den Besten rauszusuchen, der einfach für die Zukunft am meisten verspricht, und falls nicht, dann stehen immer noch genug Bewerber auf der Warteliste...
Völlig legitim also, was die Vereine machen.
Es ist oft nicht leicht für die Kinder, weil in vielen Vereinen schon da der Erfolgsdruck sehr hoch ist und hereingetragen wird. Man will einfach Gewinnen und Erfolg haben. Oft wird das eher von den Eltern hereingetragen als von den Trainern, schlimm. Der Erfolgsdruck der so auf die Kinder einwirkt ist gigantisch und zum Teil völlig unnötig.
Jetzt mal wieder zurück zur Jugend: Viele Spieler in einem solchen "Profi" Club sind heiß. Sie sehen ihre Chance und wollen die auch nutzen. Wer will sich da nicht präsentieren, denn eines ist klar: Wer da nicht ranklotzt, der ist ebenso schnell wieder raus wie es drinn war...
Es gibt oft einen festen Kader, aber viele Positionen sind so gut besetzt, daß ein Spieler rasch auf die Ersatzbank gleitet, als wieder ins Team zu kommen, denn jeder nutzt seine Chance.
Zu den Mannschaften: Man kann so oder so die Sache beobachten. Es gibt Mannschaften, die hält nur der Egoismus der einzelnen Spieler zusammen, andere haben wirklich Teamgeist. Und das krasse daran ist: Jeder empfindet es anders.
Der eine kommt also in ein Team und fühlt einen tollen Teamgeist, der andere im gleichen Team empfindet sich nur in einer Gruppe Egozentriker...
Man kann und darf es nicht verallgemeinern.
Jetzt zu den Eindrücken: Ich empfand es als wichtig, die Eindrücke von -21- zu erhalten. Es sind seine persönlichen und privaten Eindrücke, die er hier zur Verfügung stellt und es stellt seine eigene Erfahrung da.
Es ist daher toll, dass Christian Lasch eine Gegendarstellung abfasst, denn so ist gegeben, daß man beide Seiten gehört hat und damit auch eine Diskussion auf fruchtbaren Boden trifft.
Denn die Erfahrungen sind nun einmal sehr speziell und subjektiv, also persönlich. Hr. Lasch wird sicherlich aus dem Bericht von -21- auch etwas mitnehmen, ebenso wird -21- auch sicherlich aus dem Training etwas gewonnen haben.
Fakt ist aber, daß ein hoher und harter Leistungsgedanke in solchen Teams vorhanden ist. Diesem muss man sich stellen.
Einigen Leuten fällt das leicht, anderen gelingt es gar nicht. Jeder Spieler versucht sein Bestes zu geben und es kann dann für die Spieler ärgerlich sein, wenn ein "Neuer" nun eben diesen Anspruch und die Erwartung nicht erfüllt. Da geht es rasch, daß den Spielern einfach die Worte fehlen und sie den "Neuen" einfach dies auch spüren lassen, verbal und direkt.
Entweder man kommt durch und steckt seinen Claim ab, oder man besteht dies nicht und fällt daher schon durch. Denn hier sind auch Erwartungen an einen Torwart gegeben, denn ein Torwart, daß ist schon etwas Besonderes.
Da erwartet man Führungsqualitäten und auch eine besondere Charakterstärke... Das ist bei allen Torleuen festzustellen, daß diese sehr eigen sind und eine Charakterstärke haben. Weicheier wie ich, keine Chance.
Somit, es ist ein sehr hartes Brot im "Profi" Club, und es ist nicht für alle zu beißen, schlimmer zu kauen. Das schluckt nicht jeder...
Denn man muss sich da durchbeissen und dan braucht man wirklich besondere Qualitäten und auch das soll so ein Probetraining schließlich ermitteln: Ist der Torwart technisch in der Lage, bringt er das erforderliche Profil, kann man ihn technisch auch auf ein entsprechendes Level heben?
Abschließend kommt dann einfach hinzu, daß man schaut, wie ist der Torwart psychisch drauf, welche mentale Leistung hat er, welchen Charakter hat er?
Das prüft man nicht im Torwarttraining, sondern im Mannschaftstraining... denn hier ist oft nicht allein die Technik entscheidend, denn mehr die mentalen Fähigkeiten. Wie antizipiert der Torwart die Spielsituation und wie stellt er seine Person und seine Mannschaft? Wie gliedert er sich ein, wie kämpft er und wie verliert er... wie motiviert er, wie kritisiert er?
Welches Charisma strahlt er aus und welche Stimmung bringt er rüber...
Es sind daher viele Faktoren, die entscheiden, wie und ob ein Torwart in so einen "Profi" Club genommen wird, oder nicht....
Ich jedenfalls, und das ist der Punkt, kann es für meinen Teil auch, also einen Torwart beurteilen. Oft, und das war auch ab und an der Fall, entscheide ich mich gegen einen Torwart und kann es nicht mal technisch begründen... Es ist dann einfach was ein Torwart ausstrahlt, was er rüber bringt... das läßt sich schwer begründen, und selbst wenn man es dem Torwart erklärt, oft kann er es nicht fassen, will es nicht glauben... oder kann es nicht ändern.
Ich kann mir zwar vorstellen, ein leistungsorientiertes Training abzugeben, sicherlich auch in einem höherklassigen Verein... ob ich dann allerdings passe, daß weiß ich auch nicht und müßte mich der Anforderung stellen. Nun kann mein Training toll sein, wenn ich aber nicht die Ausstrahlung und nicht die mentalen Punkte treffe, falle ich als Trainer auch bei den 'Großen' durch... Das weiß ich. Und oft denke ich mir, daß ich scheitern würde, weil ich es wahrscheinlich dann doch nicht so drauf habe
Es ist daher für einen Torwart einfach wichtig, daß er überzeugt, physisch wie psychisch. Und dann muss seine Nase dem Trainer gefallen und auch er eindeutig in der Lage sein, seinen Claim in der Mannschaft abzustecken und da die Position auszufüllen. So genüg es nicht, ein guter Techniker zu sein.. andere Dinge erscheinen, wenn man es von der Warte betrachtet, wie oben geschildert, daß diese Position von 50 Bewerbern begehrt wird, wesentlich wichtiger - und das sind dann meistens eher die psychischen Fähigkeiten... und dann genügt oft ein Bolzen, ein Ausreißer, und man ist raus...
Und da kann man es nur mit Anadurs Worten sagen:
Es ist leider alles andere als leicht und alles andere als schön, für viele von uns. Für andere, und das sind dann eben die anderen, da passt es alles und die haben dann eben die Fähigkeiten und mentalen Vorteile...Zitat von Anadur
Und daher, diskutiert über die Erlebnisse, denkt aber nicht, es wäre immer und für jeden Toll, aber denkt auch an das Gegenteil
Es ist subjektiv...





Zitieren
In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
