Opti,
ich habe bei solchen Videos immer ein Problem: YouTube jat keine Zeitlupe und oft blättere ich mal Bild für Bild gern durch, einfach um auch mal ein Standbild zu haben, ein Blitzlicht.
Das hilft mir ungemein, einfach weil ich so auch sehen kann: Bewegt sich der Torwart auch im Augenblick des Schusses richtig? Steht er, ist er bereit, oder wurde er in der Bewegung erwischt?
Daher mache ich gerade bei den Kleinen regelmäßig mal ein Video Training wenn es schön ist.
Das muss nicht so Professionell sein, wie z.B. bei Eintracht Frankfurt oder dem 1. FFC Frankfurt, für mich reichen die kleinen Bilder und die 25 Aufnahmen pro Sekunde um in der Leistungsklasse etwas zu sehen.
Das schaue ich mir dann auch gern mit meinen Torleuten an, denn gerade Kinder lernen unheimlich durch das Sehen. Sie können keine Bilder aneinander ketten zu einer Bewegung, also Blitzlichter zu einem Bewegungsablauf verknüpfen, aber einen Film ansehen und die Standbilder dann betrachten, daß klappt hervorragend und die Kinder spüren deutlich sich selbst und dann im Moment, wo der Knackpunkt liegt. Sie setzen es hervorragend um.
Schon deshalb fällt es mir bei U-Tube immer schwer. Zeitlupe ist für mich so unendlich wichtig, einfach damit mein Auge mal was erfassen kann.
So muss ich so ein Video 20-30 mal ansehen und das fällt mir zeitlich oft sehr schwer.
Ich habe es mal überflogen.
Da sind schon ein paar Punkte, wi das Hechten in den Sand, oder auch die Sache mit dem Gummiseil....
Allein schon GummiSeil....
Ich werde die Hölle tun und eine Technikanalyse machen, wenn der Torwart durch irgendetwas, wie das Gummiseil oder z.B. nasse Kleidung, behindert ist.
Das hemmt so ungemein, was soll ich da sehen, ausser Rumplige Technik, weil sich Kraft gegen die Kraft des Seiles stemmen muss...
Da sieht man keinen Bolzen, weil immer und immer wieder ein Bolzen durch die Kraftmomente reinkommt.
Sieht man gut am Springen nach den hohen Bällen.
Die Technik ist unter aller Würde, aber macht man es selbst, weiß man warum der Torwart nicht weg kommt und auch, warum die Landung so suboptimal ist....
Daher ist bei Seitlich der Winkel gut, aber das Seil, es stört einfach.
Bei der ersten Übung: Der Torhüter ist nur so gut, wie der Mensch, der Ihm den Ball zuspielt.
Das ist eine Übung, wo man blitzschnell das Körpergewichtg verlagern muss und die Laufrichtung ändert... das steht Explosivität drinne, doch der nette Mensch der die Bälle schießt, dem fehlt präzision..
Opti, ich war und bin kein Fußballer. Ich kann heute zwar Torleuten helfen, Ihren Abstoß zu verbessern, aber selbst bekomme ich keinen sauberen Abstoß fertig.
Ich trainiere mit den Torleuten eine hohe Annahme mit dem Innenrist, selbst breche ich mir dabei die Füsse. Aber eine Sache, die hat sich verbessert.
Das ist meine Präzision. Ich kann zwar immer noch keinen gescheiten Vollspann Stoß auf das Tor, doch einen schönen Innenrist Stoß flach in die Ecken, den bekomme ich hin und habe auch genug Präzision. Früher hätte ich weder einen Dropkick, noch einen Vollspann Volley gerade aus bekommen, heute geht das durch das 1000malige Üben locker und mit der Präzision von der Hand, als hätte es ir jemand beigebracht.
Ich bin daher nicht unfehlbar, aber für so eine Übung braucht man einfach ein wenig Präzision, denn der Ball muss theoretisch 10 mal in einen Bereich kommen, ob geworfen oder geschossen, egal.
Mathias Bolz schafft es, aus 12 Metern 30 Mal den Ball in einem bestimmten Torbereich halbhoch aus der Hand per DropKick zu platzieren... kein Fußballer braucht das, wir Torwarttrainer schon. Wir entwickeln ganz andere Fertigkeiten und Fähigkeiten, und dazu gehört eben, daß man für eine Übung die nötige Präzision an den Tag legen muss, sonst bringt die Übung nichts.
Das sieht man dann im 1. Video sehr gut. Hier soll sich der Torwart bewegen, aber im vollen Tempo... Tut er aber nicht, weil der Ball-Schütze da ein Ding hinrollert, daß die ganze Bewegung ins Stocken kommt.
Ist also kein Torwartfehler, nein, hier muss der Trainer mehr üben.
Zudem: Der Torwart steht schon Komisch auf.
Damit im 1. Video die Übung wirklich taug hat, würde ich den Torwart mit den Händen am Pfosten liegen lassen. Denn dann muss er aus der Torwart-Wippe in den Stand, behält so das Moment bei, setzt es in die Bewegung zum Hütchen um, und muss dort nun den Richtungswechsel aus voller Fahrt machen, um den flachen Ball zu holen.
Passiert hier gar nicht, es wirkt sehr behäbig, auch weil der Ball-Geber eben so ein Ding hinrollert, daß der Torwart die 100% nicht gehen muss.
Die Frage ist nun: Soll der Torwart den Ball halten?
Jaein!
Die 1. Übung dient zur Schulung des Balancegefühls und der Gewichtsverlagerung unter Hochbelastung.
Der Ball ist also nur eine Hilfestellung. Für den Torwarttrainer ist bei der Übung also unwichtig, ob der torwart den Ball hält oder nicht, für den TwT ist wichtig, daß der torwart rasch hoch kommt, sofort einen Schnellstart hinlegt, seine Richtung auf den Punkt wechslt und dann das volle Tempo in das Werfen nach dem Ball legt... das ist komplex genug, und für den Torwart ist der Ball daher nur Anspron und Hilfsmittel.. Gehalten oder nicht ist unwichtig.
Für Torleute ist diese Denkweise erschreckend, aber das ist einfach so.
Kein Hund macht Mänchen, ohne Leckerli, kein Delphin einen Salto ohne Makrele..
Kein torwart streckt sich ohne Ball.
Das ist einfach so und es ist gut so.
Und nun schaue ich auf diese Sandkasten Sache.. Da höre ich auch auf die Kommentare im Hintergrund... Nö, der war nicht gut, mach noch einen... Der war Klasse, kannst Stop machen...
Äh, soll ich nun eine Analyse machen? Indem ich nur das Gute sehe, die Bolzen aber nicht sehen kann?
Eine Anlayse heißt, daß man alles sieht, ungeschnitten, und ungeschönt. Ist ja kein Lehrfilm, wo man die Bolzen rausschneidet.. sondern es ist eine Analyse, und gerade da muss man die Bewegung oft machen und oft sehen, einfach damit man Vergleiche hat und die Bewegungsmuster erkennt....
Daher, eine Analyse ist aufgrund dieser Videos schlicht unmöglich und auch aus meiner Sicht nicht sinnvoll, hier auch nur einen Rat zu geben.
Es ist IMHO wenig professionell wenn ich es tun würde... ich will helfen, nicht raten.
Zudem erscheint mir, wenn ich das so lese, mit 4 Tage a 2 mal 2 Stunden ohne Pausen einfach zuviel Belastung zu sein, insbesondere wenn man das nicht gewohnt ist und die Übungen nicht präzise für solche Sachen auswählt... man trainiert voll in die Erholungskurve rein, und oft macht man damit mehr kaputt, als wenn man sich mal eine Pause gönnt...