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Thema: Co-Trainer

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    User des Jahres 2014
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    Avatar von übergreifer
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    Sehr gut LaChat. Mir würde dazu der Mut fehlen. Ich finde es persönlich zu riskant, aber wenn du damit gut fährst, dann umso besser. Bei eigenen Angriffen bin ich max. 30 Metern vor dem Tor, und immer auf einer Linie zwischen Ball und Tor, um optimalen Winkel zum herauslaufen zu haben, oder möglichst nah zu sein als Anspielstation. Das müsste selbstverständlich sein. Manche füllen sich ziemlich unwohl dabei, und bleiben lieber am 16-er. Das kann ich nachvollziehen, denn nicht jeder von uns hat die entsprechende Risikobereitschaft oder ein ausgereiftes Stellungsspiel, auch wenn ich das zu passiv finde. Aber am 5-er zu stehen ist auch nicht der Produkt der alten Torwartschule. Man versuchte sicherlich mit der Zeit etwas offensiver und moderner zu spielen. Aber den Keeper in eigenen 5-er zu parken ist einfach absoluter Schwachsinn. Ein guter Torwart hat in seltenen Fällen etwas auf der Linie zu suchen. Die Tatsache ist, dass dein Co-Trainer vom Torwartspiel einfach nicht genug versteht. Und was sagte mal ein Kabarettist: Wenn man keine Ahnung hat, Fresse halten. Er soll sich in diesem Bereich informieren oder fortbilden. Oder sich mal woanders angucken wie weit die Keeper vor dem Tor stehen und kapieren warum sie das tun. Du verschenkst unglaublich viele Meter und hast dadurch etliche 1:1 Situationen, die ansonsten gar nicht enstehen würden. Dein Torwartspiel stagniert, und dir wird die Möglichkeit genommen eine der wichtigsten Grundlagen zu erlernen.

    Und noch was: Niemand steht hinter dem Tor und belabert den Keeper. Die Aufgabe der Trainer ist dem Torwart die Grundlagen zu vermitteln. Im Spiel selbst muss er diese alleine anwenden. Da kann man ihm nicht helfen. Man kann lediglich seine Konzentration stören, und somit kontraproduktiv einwirken. In der Jugend hätte ich mich wahrscheinlich auch nicht getraut demjenigen klipp und klar zu sagen: Geh weg! Wenn sich einer ab dem Seniorenalter bei mir neben das Tor gestellt hätte, und mir irgendwelche Einweisungen gegeben hätte, dann würde ich ihm natürlich während des Spiels aufs Übelste die Meinung sagen. Nach dem Spiel etwas versöhnlich erklären, dass es keinen Sinn ergibt, und er sich in der Zukunft von meinem Tor fernhalten soll. Ich würde dabei auch keinen Unterschied machen, ob es sich dabei um TWT oder Co-Trainer handelt. Ich habe großen Respekt vor dem Alter, nur aber wenn dieser mit Weisheit, Wissen und Erfahrung einhergeht. Ansonsten überhaupt nicht. Klar will er dir natürlich helfen. Das ist auch nicht böse von ihm gemeint. Aber du siehst es selbst, dass seine Vorgehensweise falsch ist.

    An deiner Stelle würde ich ihm unsere Beurteilung des Ganzen vor die Nase knallen. Oder du suchst dir paar Threads hier im Forum, die sich mit Ablaufen der Steilpässen beschäftigen, und versuchst mit ihm auf sachlicher Ebene zu diskutieren. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob er dazu bereit ist, denn manche Trainer denken: Was will die Rotznase von mir? Andere wiederum nehmen ihre Spieler ernst, und sind sogar froh, wenn sie sich Gedanken über ihr eigenes Spiel machen, und sich weiter entwickeln wollen. Wenn ich nach meiner Laufbahn als Torwarttrainer (konnte bisher nur sporadisch für paar Wochen helfen) anheuern werde, dann werde ich definitiv die Jugendlichen dazu ermutigen eigenes Denken zu entwickeln. Ich werde es sogar fordern und fördern. Es ist ein Märchen, dass Bekloppte ins Tor gehören. Es ist die gnadenlose Intelligenz, die einen guten Keeper dazu befähigt sich in solch einem komplexen Spiel, in dem jede kleinste falsche Entscheidung fatal sein kann, zurecht zu finden, und dieses seine Spielklasse entsprechend besser als die Konkurrenz zu bewältigen. Du hast ein Problem, denn deine Entwicklung als Torwart wird sabotiert. Eine der wichtigste Grundlagen deines Torwartspiels wird zerstört. Dein Stellungsspiel wird nicht weiter entwickelt. Also musst du offensiv dein Problem lösen. Ich hoffe, dass wir dir dabei geholfen haben.

  2. #2
    Welttorhüter
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    Avatar von Luke
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    Super Post, übergreifer;
    Ich schließe mich zu 100% an.

  3. #3
    Sina
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    Inwiefern wirkt euer Co-Trainer beim Training mit? Beschäftigt er sich mit dir, als ob er dein TWT ist oder ist er, ganz salopp gesagt, wirklich nur der Hütchenaufsammler deines Trainers?
    Wenn ihr zusammen trainiert, dann sollte es möglich sein, das Thema mal anzuschneiden und eventuell gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten, mit denen ihr beide erst mal gut fahrt. Kann ja sein, das er es damals nicht anders gelernt hat und dieses wissen jetzt weitergeben möchte. Dann denke ich, sollte man zu Beginn kleine Kompromisse eingehen und sich so Richtung modernes Torwartspiel bewegen.
    Wenn er sich aber nur neben dein Tor stellt, weil er nicht weiß, was er während des Spiels sonst machen soll: Mir fällt spontan erstmal nur ignorieren ein, um ihm das dann in einer geeigneten Situation klar zu machen.

    Ich bin damals mehr als einmal von den Trainer gebeten worden, mich doch zu "meinen" Keppern hinters/ans Tor zu stellen. Grundsätzlich habe ich die Jungs dann erst gefragt, ob sie im Spiel meine Hilfe möchten und ob es ihnen denn was ausmacht, wenn ich mich 5m nebens Tor stelle. So konnte jeder entscheiden, wie es ihnen am liebsten war.

  4. #4
    Torwarttalent
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    @Aachener
    Habe ich das richtig verstanden: Dein Co-Trainer steht hinterm Tor um darauf auf zu passen, dass du richtig stehst? Gibt er dir auch noch andere Anweisungen?
    Also mich würde das immens stören. Bei meinen ersten Spielen sollte sich eine ehemalige Spielerin hinter mein Tor stellen und mir helfen. So nach dem Motto sie ruft mir zu wann ich raus muss und so. Sie hat dann aber gleich gesagt, dass das Quatsch ist und ich selber weiß was ich tun muss oder es eben lerne indem ich es tue. Das sehe ich genauso, sonst lernt man ja eher sich auf jemandem hinter dem Tor zu verlassen als auf sich selbst.

    Meiner Meinung nach ist es überhaupt nicht gerechtfertigt einen Torwart am 5er anzuketten. Anders herum wurde ich in den letzten Spielen dazu gedrengt weiter draußen zu stehen, was ich genauso unangenem finde. Solange man sich noch zu unsicher fühlt weiter draußen zu stehen sollte es einem doch nicht verboten werden hinten zu bleibem, oder? Ich werde nämlich kann schon nervös dabei.

    Gruß
    Doro
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  5. #5
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Hallo Doro,

    wie weiter oben schon von mehrern gepostet ist es durchaus sinnvoll sich bei eigenem Ballbesitz weiter vorne aufzuhalten. Dennoch muß du ganz allein einschätzen wo du dich sicher fühlst und wieviel Risiko du eingehen willst. Ein Außenstehender kann und sollte dir da gar nicht reinreden. Denn du weißt ja ganz allein wie gut du lange Bälle abschätzen kannt, wie schnell du bist und wie gut du mitspielen kannst.
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  6. #6
    User des Jahres 2014
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    Avatar von übergreifer
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    Zitat Zitat von Doro Beitrag anzeigen
    Anders herum wurde ich in den letzten Spielen dazu gedrengt weiter draußen zu stehen, was ich genauso unangenem finde. Solange man sich noch zu unsicher fühlt weiter draußen zu stehen sollte es einem doch nicht verboten werden hinten zu bleibem, oder? Ich werde nämlich kann schon nervös dabei.

    Gruß
    Doro
    Es ist natürlich schwierig am Anfang. Wen deine Trainer dir volle Unterstützung geben und kein Problem darin sehen, dass du am Anfang große Timingsprobleme und auch Angst haben wirst, dann ist da nicht schlimmes daran. Du musst dich zuerst vertraut machen mit der offensiven Spielweise des Torhüters. Das geht nicht von heute auf morgen. Deine Trainer wollen aber, dass du noch effizienter und mannschaftdienlicher spielst. Versuche es und übe dich in Geduld, und das wird schon von Zeit zu Zeit besser.

  7. #7
    Torwarttalent
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    Zitat Zitat von übergreifer Beitrag anzeigen
    Versuche es und übe dich in Geduld, und das wird schon von Zeit zu Zeit besser.
    Danke, ich werd's probieren. Vieleicht beim nächsten Freundschaftsspiel während der Vorbereitung... .
    Das Problem ist nur, ich laufe sicherer nach vorne raus als nach hinten zurück (zugegeben ich laufe auch selten zurück, weil ich ja schon hinten stehe) und denke deshalb bei mir würde es momentan mehr bringen wenn ich hinten sicher stehen bleibe als vorne unsicher.
    Aber im Training bietet sich kaum Möglichkeit das zu trainiren.

    Sollte ein Torwart trotztdem vorne stehen auch wenn er dort nicht so geübt ist?

    Gruß
    Doro
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  8. #8
    User des Jahres 2014
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    Avatar von übergreifer
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    Zitat Zitat von Doro Beitrag anzeigen
    Sollte ein Torwart trotztdem vorne stehen auch wenn er dort nicht so geübt ist?
    Ja, er sollte es. Erst später mit der Zeit wirst du dieses erfolgreichere Torwartspiel verinnerlichen. Und wenn es dir gar nicht liegt, ist es ein absolutes Kinderspiel zurück zu defensiverem Stellungsspiel zu kehren. An deiner Stelle würde ich darüber mit deinem Trainer sprechen. Er sollte dir die Zeit geben sich daran zu gewöhnen, und auch die Fehler einkalkulieren. Er sollte also in der Lage sein langfristig zu denken, und nicht nur an den nächsten Sonntag. Dann kann es klappen. Man soll dir einfach das Vertrauen entgegenbringen, dein Stellungsspiel weiter zu entwickeln, und dann hast du die Basis um es irgendwann wirklich gut zu beherrschen. Das könnte eine längere Sache sein, und du brauchst dafür Geduld und deine Trainer natürlich auch.

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