Zitat Zitat von Icewolf Beitrag anzeigen
Das läuft so ein bisschen darauf hinaus, dass es eigentlich egal ist, was der Torhüter/-spieler macht - es muss nur funktionieren...
Naja, so würde ich das nicht sagen. Aber jeder TW hat auch seinen eigenen Stil. Wir sind ja keine Klone! Jeder von uns hat Stärken und Schwächen. Und jeder von uns kennt diese und sollte diese am besten selbst einschätzen können. Dementsprechend agieren wir auf dem Spielfeld.
Wenn ich genau weiß, ich habe eine Schwäche mit dem Abschätzen von Flanken und dafür starke Reflexe, dann werde ich immer dazu tendieren eher auf die Linie zu bleiben und auf den Kopfball/Schuß zu warten. Es macht ja keinen Sinn dann auf Teufel komm 'raus den Ball pflücken zu wollen.
Das heißt nun aber nicht, daß es eine Freifahrkarte für "ich mach was ich will" ist. Schwächen müssen schon aufgearbeitet werden. Aber dafür ist das Training da. Hier kann und soll der TW es riskieren einen Ball zu unterlaufen um ein Gefühl dafür und die nötige Sicherheit zu bekommen. Klappt es im Training, wird es auch im Spiel funktionieren.
In den Amateurklassen ist es mit dem "Moderner Torwart"-Hype auch wirklich schlimm geworden. Hier regieren immer mehr die Medienfloskeln a la "Im 5er muß er alles haben". Die jenigen die es am meisten besser wissen, sind auch die Leute die nie im Tor gestanden haben. In der Theorie hört sich immer alles einfach an, aber in der Praxis gibt es halt viele Faktoren die es komplizieren!
Beliebt auch der Spruch "Den musst du aber locker runnapflücken". Ja, das mag von außen oft so aussehen. Aber wenn der Ball nun mal aus einem schlecht eingestellten Flutlicht kommt, bei Regen und der Keeper eine Sehschwäche hat, ist nix mit "sicher pflücken". Wenn er das in jeder Situation könnte, dann würde er nicht bei den Amateuren spielen, sondern sich im gehobenen Fußballeralter schon mal Gedanken machen wo er seine ,mit dem Sport verdienten, Millionen denn so ausgibt.

Aber wir waren ja beim Thema "moderner Torwart". Schlimm finde ich es, wenn das sogenannte "moderne Torwartspiel" in den Keeper eingeprügelt werden soll. Meinem Trainer hab ich's ja mittlerweile abgewöhnt. Aber ich kenne auch ein Negativbeispiel. Ich hatte das Glück mir am WE wieder zwei Damenspiele anzusehen. Der Trainer dieser Mannschaft ist extrem darauf bedacht, daß die Torspielerin ins Spiel einbezogen wird. Das ist ja nicht falsch vom Grundgedanken, aber es war auch gut zu beobachten, daß die Abwehrspielerinnen ihre Torhüterin dadurch oftmals völlig unnötig in Bedrängnis bringen. Denn sind wir doch mal ehrlich: Ein Rückpass ist immer ein Risiko! Kommt er ungenau oder zu kurz, freut sich der Stürmer (wenn er aufpasst). Und wir spielen auch nicht auf englischem Golfrasen, sondern teilweise auf Äckern. Hier braucht der Ball nur verspringen und wir machen eine sehr unglückliche Figur wenn wir ein Luftloch schlagen. Was mir in dieser Saison immer mehr auffällt: Auch in der BL werden die Rückpässe immer riskanter und führen zu Gegentoren! Wo liegt da der Sinn? Ist das moderner Fußball? Danke! Da nenn ich das lieber wieder Torhüter und verzichte auf das offensive Spiel des Torspielers...

So, hab ich mich jetzt wieder verrannt? Egal... Ist eh zu früh zum denken...

P.S. Warum Glaskugel?! Joda als TwT würd doch reichen! "Möge die Macht mit euch sein!"