*seufz* Eigentlich wollte ich mich raushalten.
Also, Fakt ist:
Der Hüpfer nimmt den Füssen Bodenkontakt, in diesen Sekundenbruchteilen kann man nichts tun, man kann kein Gewicht verlagern, man kann seine Balance kaum beeinflussen, man ist einfach nicht bereit.
Das damit verbundene 'Einspringen' in die Technik die man hier oft ließt ist daher eine subjektive Sache, sie bringt, wenn der Torwart sauber in der Grundstellung steht, nichts.
Denn in der Grundstellung ist die Vorspannung schon ausreichend vorhanden, um für alle Aktionen gerüstet zu sein, der Sprung verbessert daher die Vorspannung gar nicht, ja mindert diese eher, da man zunächst die Kräfte für das 'Abfedern' des Aufkommens braucht, um dann in die Gegenrichtung zu expandieren. Es muss also zunächst Kraft abgefangen werden, was Kräfte zehrt, die dann ggf. für eine Expansion nicht mehr verfügbar sind, vielleicht entscheidende Zehntel.
Daher, sollte man auf den Hüpfer keinen Wert legen.
viele Torleute machen diesen, leider unbewußt. Für mich ist es eine 'Entladung' von Anspannung. Diese extreme Anspannung und Konzentration muss irgendwohin, sie entläd sich dann in dieser Form, die man ruhig kritisch sehen darf. Bei vielen Torleuten ist es kein nennenswerter Nachteil, doch ist es keinesfalsl ein Vorteil.
Man kann es daher als eher schlechte Angewohnheit abtun, die sich leider irgendwann als Fehler im Bewegungsmuster eingeschlichen hat und nun verankert ist.
Das bekommt man zu gut wie gar nicht 'abtrainiert'... als TwT muss man mit vielen Schnitzern der Erwachsenen Torleute leider leben, und versuchen, diese Schnitzer so gut es geht zu kompensieren, damit diese nicht negativ ins Gewicht fallen. Oft muss man daher Fehler anstelle abzustellen sogar optimieren, damit eben der Rest harmonisch zu einem Ganzen verschmilzt und damit der Torwart besser wird.
Daher: Für mich als TwT ist der Hüpfer eher negativ belastet und mir ist es lieber, der torhüter macht diesen nicht.
Zu den Videos: Leute, Ihr müsst bitte erst einmal davon absehen, daß Euch U-Tube etwas zu einer Torwartperformance sagt.
Die meisten Schnitte, wie nun z.B. das Enke oder Kahn Video sind Zusammenschnitte. Da sieht man die "Big Saves" aber nie die Dinger, die negativ aufgefallen sind.
Also kann man von vielen Videos nicht erkennen, ob der Hüpfer positiv oder negativ war.
Zudem bietet u-Tube mir keine Bild für Bild Funktion. Das heißt ich kann die Bewegung nicht sauber analysieren, was ich mit der Bild für Bild Funktion jedoch könnte.
Somit möchte ich anhand der hier gezeigten Videos keinen Rückschluss ziehen, ob schlecht oder gut.
Für mich jedoch heißt nicht, daß wenn ein Bundesliga Torwart 'hüpft' es gleich so ist, daß wir das auch machen sollen/müssen. Vorbilder braucht man, doch ob die wirklich perfekt ist und anzustreben ist, ist eine andere Diskussion.
Wenn ein Ayerton Senna mit 390 über die Piste fliegt und es dann auch regelmäßig im Strassenverkehr macht, ist das kein Grund zu denken, es wäre in Ordnung, nur weil er Profi ist/war.
Schaue ich mir mal Ausschnitte von Tim Wiese an, dann fällt mir oft auf, der er keinen 'Hüpfer' macht, sondern dies ein unvollständiger oder abgebrochener Nachstellschritt ist, also ein seitliches Bewegen mit vielen kleinen Schritten, die dann in einem Abbruch enden, die dann wie so ein Hüpfer aussehen, aber keiner sind.
Das man im Video bei Robert Enke im Training extrem diesen Sprung sieht, nunja.. es ist halt eine Angewohnheit und hier sollte man einfach mal Jörg Sievers fragen, was er dazu denkt.