Auf dein Beispiel mit der Handbremse kann ich nicht eingehen, da ich das Prinzip, das dieser Technik zugrunde liegt leider nicht kenne. Grundsätzlich halte ich biologisch-technische Vergleiche allerdings für höchst problematisch.


Zurück zum Thema: Hier erstmal ein Bild, damit ihr die Grundlagen auch visuell nachvollziehen könnt.

http://www.carolguze.com/images/cell...tin-myosin.jpg

Ihr seht die Myosin-Filamente (grün) und die Actin-Filamente (braun). Eine Kontraktion des Muskels findet statt, indem die Myosin-Filamente die Actin-Filamente "über sich rüber ziehen". Im unteren Teil des Bildes sieht man einen teilweise kontrahierten Muskel. Vollends kontrahiert wäre der Muskel, wenn die Myosin-Filamente die blau dargestellte Z-Disc fast erreicht haben.
Man kann diese Darstellung sehr gut auf das Torwartspiel übertragen. Die obere Darstellung zeigt den Muskel eines Torwarts, der sich in seinem "Hüpfer" befindet. Wichtig dabei: Auch wenn er wieder den Boden mit den Fußballen berührt, bedeutet dies nicht zwingend, dass die Filamente ineinander greifen! Die geschieht erst durch nervenphysiologische Aktionspotentiale. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Wadenmuskulatur. Wenn man kurz hochspringt und auf den Fußballen landet, wird die Wadenmuskulatur kurzzeitig noch weiter "auseinandergezogen", solange man ihnen nicht den "Befehl" gibt, der Gewichtseinwirkung entgegenzuwirken. Somit kann man erreichen, dass Myosin- und Actin-Filamente sich in einer optimalen Position befinden, so wie in dem Bild oben abgebildet. Dies ist in der Grundstellung des Torwarts nicht möglich, hier herrscht immer eine gewisse Vorspannung, wie im unteren Teil des Bildes abgebildet.

So nun zum entscheidenden Punkt: Wie man sieht, sind die Myosin-Filamente im oberen Teil des Bildes weiter von der Z-Disc entfernt, als im unteren Teil. Daher kann bei einem Inaeinadergreifen von Myosin- und Actin-Filamenten eine längere "Strecke" zur Leistungsentfaltung genutzt werden. Die Leistung steigt in diesem Fall überproportional an, NICHT LINEAR! Daher ergibt sich der große Leistungsvorteil OBWOHL das Körpergewicht abgebremst werden muss.

(/quote) Denn beim Abbremsen des Körpers geht der Muskel über eine "Vorspannung" hinaus, denn er muss dafür mehr Energie aufwenden, als für die Vorspannung.(quote)

Hier liegt der Knackpunkt. Abbremsen und Beschleunigen laufen in diesem Fall simultan ab! Die Abbremsbewegung geht direkt in die Beschleunigungsbewegung über. Es ist eben NICHT so, dass die Myosin- und Actin-Filamente zunächst auf das Niveau der Grundstellung gebracht werden und erst dann der Beschleunigungsprozess einsetzt. Es handelt sich hierbei um einen laufenden Übergang woraus sich mit der Leistungsvorteil ergibt.

Ich sage es gerne nochmal: Ich denke mir den ganzen Kram nicht aus, sondern es handelt sich dabei um wissenschaftliche Erkenntisse, die ja sogar scheinbar das Bildungsministerium als solche anerkannt hat.

Ich werde nachher mal meine Schwester anrufen und fragen, was sie dazu zu sagen hat, sie ist nämlich Sportmedizinerin.


@Steffen:
Da du von deiner Darstellung so überzeugt bist, hätte ich eine Frage an dich: Wieso praktizieren sämtliche Profitorhüter diese Technik, obwohl sie keinen Vorteil bringt?