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Thema: Der Hüpfer - sinnig oder unsinnig?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Und ketzerisch frage ich noch immer: Was wenn kein Hüpfer, also sprung vor dem Sprung da ist, obwohl wir das so sehen?

    Können wir unseren Augen trauen? oder fragen wir anders herum: Was passiert eigentlich?

    so, mehr sage ich nun nicht... spielt doch selbst mal Detektiv und mit Hilfe der vielen Videos und Links sollte man letztendlich darauf kommen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Hm, nu geb ich auch mal meinen Senf hinzu...

    Es sieht tatsächlich so aus, als würde Enke einen Hüpfer machen. Ich werfe da aber mal eine ganz andere These in den Raum: Er macht keinen Hüpfer. Er bringt sich in die Grundstellung!
    Hier kommt meine "alte Schule" zum tragen. Enke ist nen guten Monat jünger als ich und wird es auch ähnlich gelernt haben. Die TW-Hocke habe ich damals gar nicht so gelernt. Wie ich auf der Linie stand war meinen Trainern völlig schnuppe, solange ich reagieren konnte. Und dafür hat man uns damals eingebläut, in dem Moment in dem der Gegner zum Schuß ausholt, 2-3 Schritte nach vorn zu gehen um den Winkel einen Tick kürzer zu machen. Ok, mache ich aber 2-3 Schritte vor, verliere ich die Grundstellung. War mache ich? Ich bringe beide Beine in eine parallele Position, Fußballen auf den Boden. Aus der Bewegung heraus sieht das zumeist wirklich so aus, als würde ich einen "Hüpfer" machen. Erst dann bin ich in der Grundstellung aus der ich reagieren kann. Die fällt nur nicht auf, da ich ja direkt wieder abspringe und das Gebilde somit auflöse. Ich gehe davon aus, daß Enke es nicht anders macht. Auch er macht bei Fernschüssen noch 2-3 Schritt vor, geht dann in die Grundstellung und springt. Achtet mal darauf, wie Enke steht wenn der Schuß geblockt wird. Er steht genau in der Grundstellung - wenn er nicht gerade den Schwung abfedert (was ich meistens mache).
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  3. #3
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    Avatar von übergreifer
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    Die Ausführungen von Heiksen habe ich mir gründlich durchgelesen. Erstmal danke dafür, da es eine sinnvolle Diskussion fordert. Nur inwiefern lässt sich das Ganze aber in der Tat auf einen Torwart projizieren? Es wird mit einem Hüpfer (oder genannt Niedersprung) einen optimale Kraftausbeute der Muskel zu erreichen versucht. Es ist sicherlich jedem aufgefallen, dass ein Sprung eventuell weiter aus der Bewegung heraus, bzw. nach einem Zwischensprung erfolgen kann. Gut und schön, ist nichts neues. Das geht aber anders auch, dafür brauche ich keinen Hüpfer. Nur ist es aber wirklich der Sinn des Torwartspiels einen einzigen möglich weiten Satz zu erzeugen? Der Torwart braucht einen effektiven und schnellen Sprung (falls nötig), in Kombination mit vernünftigen Schritten. Die Schritte als solche sind aber in dieser Theorie nicht vorgesehen. Ein Hüpfer als solcher würde der Theorie entsprechend nur einen Sinn ergeben, wenn man aus diesem heraus zu einem direktem Sprung ansetzt. Der Sinn besteht aber darin einen möglichen Sprung so gut es geht zu vermeiden, und nicht diesen faktisch zu provozieren bzw. den Körper nur auf solchen vorzubereiten, und sonst auf nichts. Daher ist steter Bodenkontakt als Grundlage anzusehen. Nur so kann der Torwart seine weitere Aktionen beeinflussen, und nur so behält er immer die Kontrolle über das Spiel. Durch die Hüpfer sieht man allerlei haltbare Tore in der Bundesliga, und nicht nur weil das Timing nicht stimmte. Und wenn du Heiksen fragst: "Warum machen die BuLi-Keeper einen Hüpfer obwohl sie falsch sind?". Desweiteren sagst du auch, dass denen sämtliche Instrumente zur Bewegungsanalyse zur Verfügung stehen, und sie eventuell den Vorteil erkannt hätten. Nun drehe ich mal den Spieß um und frage: "Warum lehren die Torwartschulen oder auf Lehrgängen nicht den Hüpfer, sondern genau das Gegenteil?". Und warum wird diese Technik nicht vom Fachpersonal als vorteilhaft angesehen? Diesen stehen ebenso Instrumente zur Bewegungsanalysen, und trotzdem will niemand diesen "Vorteil" den Torhütern vermitteln. Warum haben sie diesen "Vorteil" übersehen? Da muss ich Steffen eindeutig zustimmen. Ich kenne sowas überhaupt nicht.

    Ein weiterer Schritt hebelt übrigens die Wirkung des Hüpfers laut Theorie komplett aus, denn die optimale Krafterzeugung erfolgt direkt nach dem Aufsetzen auf den Boden. Auch wenn die Theorie stimmen sollte, dass nach so einem Hüpfer meine Muskelkraft beim Absprung höher ist, sagt mir das nichts aus über die eigentliche Sprungdynamik aus. Bewege ich mich damit wirklich schneller in die Ecke? Desweiteren lässt dieser Ansatz die völlig komplexe Bewegung des Torhüters außer Acht. Beim Torwart spielt es nicht nur eine Rolle wie er zum Ball springt, sondern erst recht wann. Es geht nicht nur um reine Kraft, sondern um viel mehr. Um das hier in jeder Einzelheit zu zerpflücken würde es lange dauern. Die Theorie berücksichtigt auch nicht eine eventuelle Bewegung auf dem Boden selbst, und das ist der springende Punkt. Wie schnell sich ein Torwart mit guter Beinarbeit über den Boden bewegen kann ohne abzuspringen, das können sich viele gar nicht vorstellen. Beim Torschuss ist das A und O einen Versuch zu unternehmen die Bälle zu erlaufen, und dafür brauche ich die Beine auf dem Boden, und vor allen Dingen um Gottes Willen keinen Zeitverlust durch einen eventuellen falsch getimten Hüpfer. Die Priorität liegt darin den Ballbesitz zu sichern, und möglichst ohne einen Bodenkontakt oder gar eine Parade. Auch wenn ich ihn gut erwische sabotiere ich das Ablaufen der Bälle komplett ab, weil ich den Körper auf einen absolut anderen Bewegungmuster vorbereitet habe, und zwar nur auf den Sprung. Durch den Aufsetzen auf den Boden nach dem Hüpfer ist meine Torwarthocke auch nicht "ruhig" genug für ein richtiges Ablaufen der Bälle. Ich werfe nun mal ein kleines Beispiel ein: Es ist sicherlich schon vielen passiert, dass sie zu einem Ball hingelaufen sind, und den Sprung völlig vergessen haben, sei es weil sie nicht rechtzeitig abgesprungen sind oder einfach die Trainingsintensität hoch war und man einfach platt ist. Da kommt ein strammer Schuss in die Ecke, vielleicht halben Meter vom Pfosten entfernt, und man kommt trotzdem dran. Sicherlich verfügen hier einige über solch eine schnelle Beinarbeit und wissen jetzt genau wovon ich spreche. Der Torwart bewegt sich mit den schnellen Beinen enorm schnell auf dem Boden. Die Parade als solche macht den Keeper nur etwas "länger". Gibt es überhaupt einen Sinn gerade auf solch einen Vorteil zu verzichten?

  4. #4
    Sina
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    Das Tor eben vom HSV - kann man den ohne Hüpfer haben? Hat der Hüpfer Wiese die entscheidenen Momente gekostet?

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Zitat Zitat von Sina Beitrag anzeigen
    Das Tor eben vom HSV - kann man den ohne Hüpfer haben? Hat der Hüpfer Wiese die entscheidenen Momente gekostet?
    Ich habe soeben etwas dazu im Wiese Thread geschrieben.
    Diese 100stel oder 1000stel Sekunde fehlt halt, um noch an den Ball zu kommen, der ohne Zweifel auch ganz gut getroffen war.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Da war kein Hüpfer. In der Superzeitlupe sieht das so aus aber da wird nicht gehüpft. Wiese geht aus einer Seitwärtsbewegung in die Grundstellung (Beine leicht gewinkelt, leicht gespreizt). Das sieht dann in der Zeitlupe aus, als würde er hüpfen.

    Was man fragen kann ist, ob er hier nicht noch versuchen kann einen Zwischenschritt zu machen oder aber überzugreifen.

  7. #7
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    Avatar von Believer
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    Ich hätte mal ne ganz andere Frage, die allerdings auch mit Hüpfern zusammen hängt. Deswegen poste ich das einfach mal hier Ich hoffe es is nicht all zu doll Off-Topic

    Oliver Kahn Training (Youtoube)

    Schon ab 00:50 sieht man, dass er sich mit leichten Hüpfern auf den Schuss vorbereitet. Macht ihr das auch so und wenn dann nur in der Aufwärmphase oder auch im Spiel bzw. richtigem Schusstraining? Und gibt es da, wie bei diesem großen Hüpfer über den alle sprechen einen Zusammenhang zwischen evt. Explosivität oder Reaktionsgeschwindigkeit mit der Anwendung dieser Technik? Würde nur gerne eure Erfahrungen zu dem Thema hören

    Ulli

  8. #8
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Da war kein Hüpfer. In der Superzeitlupe sieht das so aus aber da wird nicht gehüpft. Wiese geht aus einer Seitwärtsbewegung in die Grundstellung (Beine leicht gewinkelt, leicht gespreizt). Das sieht dann in der Zeitlupe aus, als würde er hüpfen.

    Was man fragen kann ist, ob er hier nicht noch versuchen kann einen Zwischenschritt zu machen oder aber überzugreifen.
    Klar war ein kleiner Hüpfer da. Er hatte im entscheidenen Moment keinen Bodenkontakt. Gerade in der super Zeitlupe fand ich, dass man es gut erkennen konnte.

    Zwischenschritt bin ich mir nicht sicher. Übergreifen wäre sicherlich gut gewesen, aber wie gesagt, der Kopfball war sicherlich nicht schlecht.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  9. #9
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Da war kein Hüpfer. In der Superzeitlupe sieht das so aus aber da wird nicht gehüpft. Wiese geht aus einer Seitwärtsbewegung in die Grundstellung (Beine leicht gewinkelt, leicht gespreizt). Das sieht dann in der Zeitlupe aus, als würde er hüpfen.
    Das ist ein glasklarer Hüpfer mit entsprechender Konsequenz, sprich es resultiert ein haltbarer Gegentreffer, der auf diesem Level einfach gehalten werden muss.

    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Was man fragen kann ist, ob er hier nicht noch versuchen kann einen Zwischenschritt zu machen oder aber überzugreifen.
    Das kann man sicherlich fragen. Nur ist ein Zwischenschritt nach dem Hüpfer kaum mehr drin. Er setzt auf den Boden auf in dem Moment als der Ball etwa ein drittel der Flugbahn erreicht hat. Daher ist aufgrund des Zeitverlustes ein Zwischenschritt nicht mehr machbar. Mal abgesehen davon sind Zwischenschritte nach solch einem hohen Hüpfer meistens völlig Fehl am Platze, weil der Bewegungsablauf ein anderer ist. Da gilt es nur sich so weit wie möglich vom Boden abzustoßen. Übergreifen? Ja klar, kann er machen. Der Ball ist dafür hoch genug, und ich denke da hätte er die notwendigen Zentimeter rausholen können. Es tut mir aber eher als Torwart in der Seele weh, wenn ich sehe wie jemand solch eine enorme Athletik durch derartig bescheuerte Bewegungen kaputt macht.

    Zitat Zitat von JSG Titan Beitrag anzeigen
    Also wenn ich mir die Situation so vorstelle, ich könnte glaub ich gar nicht die ganze Zeit nur Bodenkontakt haben, sondern müsste die Spannung durchs Hüpfen auch irgendwie rausbringen.
    Ich kann dich absolut verstehen, nur dann wirst du genauso wie Tim Wiese haltbare Gegentreffer nach Kopfbällen am Fließband kassieren. Es ist sowas von schwer einzuschätzen am welchem Punkt der Ball tatsächlich geköpft wird, oft sogar unmöglich. Der Hüpfer ist gerade aus solchen Entfernungen Schwachsinn hoch Drei. Nur der ständige Bodenkontakt bringt einen zum erwünschten Erfolg. Natürlich kann ich verstehen, dass manche automatisch ihre Spannung im Hüpfer entladen. Man steht in solchen Situationen unter Strom als Torwart. Nur soll man da einfach die Ruhe bewahren, warten, gucken und dann reagieren, und nicht solch eine hektische und kontraproduktive Bewegungen auf der Linie machen. Das ist eine Sache die man dringend wegtraineren muss. Der Schaden ist wirklich größer als man sich vorstellen kann. Manchmal sieht man zwei völlig "gleichwertige" Keeper, und der "bessere" ist dem anderen um Lichtjahre voraus, weil er eben nicht so zappelig auf der Linie ist, halt einfach konzentriert und ruhiger.

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