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Thema: "Trainieren wie die Nummer 1" mit Andreas Köpke

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  1. #28
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Nik,
    Köpke lobt, weil das so ist. Auch ich lobe - ich meckere eigentlich eher selten. Meine Übungen sind in der Regel so abgestimmt, daß wenn ich auf etwas besonderes Wert lege, genau diesen Punkt 'rausfeile'...
    Da wir bei Köpke bisher Torwarttraining gesehen haben, welches bisher für die Athletik, die Physis und die Koordination wichtig war, wird wahrscheinlich auf diese technischen Details da weniger Wert gelegt.
    Zudem sind diese Dinger ein Zusammenschnitt und geben daher Leuten eine Hilfestellung, selten aber eine Anleitung, um es wirklich nachzumachen. Ich denke, es hilft gerade Trainern, um Übungen zu sehen und nachbauen zu können. Aber es dient nicht der Ausbildung von Torleuten, also im technischen Bereich.

    Denn in der Hinsicht hat er bisher noch gar nichts gemacht, also wir haben bisher von Andreas noch nichts in Punkto Technikschulung gesehen.
    Ich als Trainer kann nur Änderungen erkennen, die ich schon lange für mich umgesetzt habe, oder gelernt habe zu tolerieren.
    Bei den flachen Bällen auf den Mann sieht man es überdeutlich!
    Hätte ich früher die Beine auseinander genommen, mein Torwarttrainer hätte ich in den Wald geschickt. "Wie die Giraffe beim Wassersaufen!" hat er dann immer gebrüllt und angemahnt, daß man die Knie durchstreckt oder aber das Knie nach innen eindreht und den Ball so hinten sichert, damit wenn er durchrutscht, diese Sicherheit da ist.
    Es ist völlig legitim, daß man das Knie dahinter nimmt, aber heute wird das nicht mehr gemacht, sondern die Beide werden weiter geöffnet, so kommen die Hände besser hinter den Ball und die Ellenbogen enger zusammen. Zugleich kommt der Oberkörper über den Ball und wenn ich nun noch vorwärts in den Ball tauche, ist die Hüfte hinter dem Ball.
    Logo, da kann einer durchflutschen, doch das geht bei Halbhohen und hohen Bällen auch... und da ist keine Sicherheit wie das Knie dahinter. Diese zusätzliche Sicherheit ist daher m.M. überzogen. Der Torwart muss den Ball mit den Händen sichern - rutscht er durch, so muss man auf die Hände und Arme achten, und nicht auf das Knie als zusätzliche Sicherheit. Macht er das alles richtig, ist das Knie unnötig und nur ein Verletzungsrisiko, weil man so dauerhaft den Bandapparat auf Torsion belastet, was ungesund ist.
    Hier ist schon die erste Änderung eingetreten, denn das machen alle drei so.
    Ich halte das rückwärts fallen oft für Bequemlichkeit und hier insbesondere auch ein Timingproblem. Würden da einige Torleute in den Ball nach vorn reingehen wollen - es ginge gar nicht. Der Ball ist unterwegs, da haben die meisten nicht mal den Stemmschritt gesetzt. Sie müssen also Zeit gewinnen...

    Das bedeutet, daß just diese Sache weniger wichtig ist, als andere Dinge. Somit sind die Übungen nicht darauf ausgelegt, daß der Torwart dies tut, sondern der Schwerpunkt der Übung liegt einfach an anderer Stelle. Also wird auf die eigentliche Technik weniger Wert gelegt oder diese eigentlich gar nicht korrigiert.

    Das mache ich übrigens auch so. Ich erwarte es zwar, korrigiere daher einige Dinge in technischer Hinsicht, aber wenn ich auf Sprungkraft aus bin, dann ist mir eigentlich Wurst, wie der Ball gehalten wird. Da ist der Ball nur eine Hilfestellung und ein Anreiz.

    In technischer hinsicht allerdings, muss ich die Übungen anders machen, muss mehr Ruhe reinbringen, muss mehr erklären und die Übungen sind völlig unspektakulär, da man hier Details ausfeilt. Da macht man einen Ball und dann erklärt man 2 3 Minuten lang... Techniktraining ist daher immer eine Sache, die Geduld und Zeit braucht.
    Die Leute die beim Camp dabei waren, kennen dies von meinen Einheiten, wenn ich Technik gemacht habe. Einige sind da schier verzeifelt... doch Bewegung lernen, heißt, Üben - Fehlschlagen - Neu- Üben - Fehlschlagen - Neu.... unterbrochen immer wieder von Erklärungen und Hilfestellungen.
    Nimm als Beispiel Tanzunterricht oder schlicht einen Judo Wurf:


    So und nun mach das Ganze nach... Okay, es wird mit ein wenig Übung funktionieren, nur: die ganzen technischen Details gehen unter, der Wurf ist also in der Hinsicht möglich, aber er ist wirklich in vieler Hinsicht verbesserungswürdig.
    Die Frage ist nun, lege ich auf diese technischen Details wert? Ist dies Ziel?

    Schon daher mache ich Andreas hier wenig Kritik, denn wenn ich solche Übungen darstelle, dann korrigiere ich meine Torleute auch nicht, sondern erwarte, daß der Schwerpunkt sauber umgesetzt wird... Man schaue sich nur mal die Übungen vom Tw.de Camp an... wie wenig wird da korrigiert, ausser die Station hat just und genau diesen Schwerpunkt?

    Nein, die Zielgruppe ist anders - die würden meist solche Fehler gar nicht erkennen, und wenn, nicht wissen wie man diese abstellt - noch wird in der Übung direkt Wert darauf gelegt, jedenfalls für den Filmbeitrag.
    Wir hingegen, wir benutzen Zeitlupen, schauen viel genauer hin... Das ist, als würde man jemand von uns im Training aufnehmen und daraus einen Videobietrag zusammen schneiden... auch hier wäre nicht alles enthalten und es würde unser Training auch nur ungenügend wieder geben.
    Und ich bin ehrlich: Richtig Techniktraining habe ich bisher ausser im Jugendbereich - selten bei den "Großen" gesehen. Hier erhält man eher die Technik, versucht Fehler zu kompensieren und das Letzte in Punkte Kraft, Dynamik und Reaktion herauszuholen...
    Aber viele technische Details, sie sind bei diesen Übungen gut als Fehler zu erkennen, aber die Übung hat nicht zum Ziel, dies zu korrigieren, wie mir scheint.

    Und ich glaube: Dazu wird es auch nie wirklich Videos geben, also zum reinen puren Technikteil...

    Ändert nichts, daß mich immer noch interessiert, wer die jungen Torleute sind
    Denn hier sieht man immer so viel... wer waren die Trainer, welche Vereine haben diese Torleute geformt... etc...
    Geändert von Paulianer (17.06.2011 um 19:54 Uhr) Grund: Doppelbeitrag
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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