Einige der gängigen Vorstellungen zu den Wirkmechanismen des Dehnens, es soll die Muskeln verlängern, verbessere die Entspannungsfähigkeit, lindere Muskelkater oder beuge Muskelverletzungen vor, beruhen nur auf Vermutungen.

Wissenschaftler der Universität Sydney in Australien haben zehn Studien zur Wirksamkeit des Dehnens geprüft. Das Ergebnis: Keine Untersuchung konnte zeigen, dass Dehnübungen vor oder nach dem Sport vor Muskelkater schützen und das Verletzungsrisiko senken.

Eine muskuläre Dysbalance könnte auch eine für das Gesamtsystem sinnvolle Reaktion auf eine lokale Störung eines Gelenksystems sein. Eine Dehnung könnte dann unter Umständen gelenkschützende Mechanismen negativ beeinflussen.

Selbst vorsichtiges Dehnen kann Mikroverletzungen hervorrufen.

Langstreckenläufer profitieren nicht vom Dehntraining, denn ihr Sport enthält keine oder nur kleine Dehnungs-Verkürzungs-Zyklen.

In kaum einer Sportart ist maximale Beweglichkeit das Ziel. Vielmehr gilt es, ein Optimum an Beweglichkeit anzustreben, welches für jede Sportart, aber auch für jede Person bzw. jeden Muskel unterschiedlich ist. Daher halte ich das Dehnen bei einem Menschen der sich normal bewegt für unnötig. anders sieht das natürlich bei Zivilisationsverkürzungen (z.B. ständiges sitzen am Schreibtisch) oder nach Frakturen oder orthopädischen Operationen aus. Sinnvoll und effektiv erscheint mir eher das ausstreichen von Triggerpunkten um den Muskeltonus zu senken bzw. zu erhöhen. Ach ich wollte doch nicht klug...