In der Zeitschrift "11 Freunde" ist in der aktuellen Ausgabe #91 im 06/2009 ein guter Artikel über den Gebrauch von Schmerzmitteln in der Bundesliga erschienen. Viele Profis, die teilweise noch aktiv sind, äußerten sich darin über die Wirkung, den Konsum und die Spätfolgen von Schmerzmittelüberdosierungen oder regelmäßigen Einnahmen. Genauso empfehlenswert wie erschreckend.
Ich kann euch den gesamten Artikel leider nicht abtippen (Datenschutz), habe allerdings im Internet die Interviews gefunden, die zusammen gefasst den Artikel ausmachen.
Alexander Klitzpera
Interview mit Jiri Dvorak (FIFA-Arzt)
Hansi Dorfner
Chistoph Dabrowski
Thomas Chichon
Toni Shumacher
Dieter Prestin
Es ist wirklich zum Kopfschütteln. Nun, im Bezug auf die Überschrift, diese Textstelle:
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Toni Schumacher, inwieweit ist der Gebrauch von Schmerzmitteln Doping?
Schwer zu sagen. Wenn ich nur mit ausreichend Schmerzmitteln spielen könnte, wäre das jedenfalls Doping.
Das heißt, dass Sie früher eigentlich gedopt waren, wenn auch nicht in der juristischen Auslegung.
Wir haben nichts genommen, was unsere Leistung gesteigert hat. Aber wenn der DFB zum Beispiel schmerzstillende Spritzen zum Doping erklärt hätte, kann man so eben nicht mehr spielen.
Was würde passieren, wenn der DFB das täte?
Dann würden viele Spieler gar nicht mehr spielen. Und die Regenerationszeiten würden um einiges länger dauern.
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Ich weiß, dass es gerade für einen Torwart oft das Pflichtdenken gibt, dass man spielen müsse, um der Mannschaft zu helfen. Gerade, wenn man der einzige Torwart der Mannschaft ist, wie ich es 2 1/2 Jahre lang war. Auch ich musste daraus meine Lehren ziehen, was dieses Verhalten bedeutet. Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass bestimmt 50 % von den Leuten in diesem Forum schon einmal unter Schmerzmittel gespielt haben. Ihr müsste euch jetzt zu dieser Behauptung nicht äußern oder dazu Stellung nehmen, denn ich möchte damit nur zeigen, dass es ein Thema ist, was uns auch im Breitensport (den hier sicher die meisten betreiben) und Amateursport betrifft. Was mich nun interessieren würde, ist:
Wie steht ihr zu diesem Vorschlag und was denkt ihr über die Auswirkungen auf den deutschen Profifußball?