Richtig, ich finde es auch keinen Patzer.
Letztendlich ist das doch die Erwartung, die man an einen Torhüter wie TerStegen, Neuer, Leno und all die anderen hat - er soll höher stehen, soll Anspielstation sein und auch Bälle, die aggressiv in die Schnittstelle gespielt werden, möglichst ablaufen und damit Torchancen verhindern.
Ein typischer Lineinsteher bekommt die Bude nicht, wird aber dann auch nicht so in das Aufbauspiel einbezogen.

Steht er tiefer, bekommt er die Bude nicht, aber für den aggressiven Pass ist er dann vielleicht die 3-4 Meter zu weit weg - und dann kommt es zu Eins gegen Eins Situationen.

Die Frage ist nun... wie mag man es in Spanien. Soll er dort lieber tiefer stehen und sich dann mehr auf die "klassischen Elemente" berufen, oder soll er als Aufbauspieler stark eingebunden sein und dann aufgrund des hohen Spiels auch schnelle Pässe abfangen?
Frage nicht des Torwartspiels, sondern er der taktischen Vorgabe und der Grundstategie.

So etwas sieht doof auf, natürlich, aber diese Tore sieht man doch eher selten und daher sehe ich das nicht als Patzer an. Denn Du musst erst einmal aus 40 Metern das Ding so dahin bekommen, und ich bin sicher, selbst wenn es die halbe Liga in Zukunft probiert: Die wenigsten werden unter Gegnerdruck in dem Tempo überhaupt einen Torgefährlichen Abschluss hinbekommen - ist ja auch nicht das Ziel.
Somit erachte ich den steilen Pass in die Schnittstelle immer noch als gefährlicher, und da ist es gut, wenn Du etwas höher stehst... und so hoch steht TerStegen da gar nicht... aber das kann man diskutieren.