Eigentlich ein Spiel, in dem alles, aber wirkilch alles, besch... gelaufen ist. Unmotivierte Truppe, die mitten aus der Kraftbolzerei kommt, eine Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt hat, ein hochmotivierter Gegner, der eine in der Form überforderte Abwehr auseinander nimmt, und ein Torhüter, der hochnervös diesen Faktoren und dem Nominierungsdruck trotzen muss. Was vordergründig wie Versagen erscheint, wenn es drauf ankommt, ist eigentlich nichts weiter als eine wichtige Erfahrung eines sehr jungen Torhüters. Wie bei Draxler sprechen Alter und Potenzial so sehr für den Spieler, dass es viel mehr darauf ankommt, weiter verbissen an sich zu arbeiten und aus jedem Fehler zu lernen, als dass dieses Spiel für ter Stegen negative Konsequenzen befürchten ließe. Ich sehe es positiv: Streichung aus dem Kader und das Erlebnis des ersten Länderspiels dürften ihm nach der extremen ersten Saison als Nr. 1 den richtigen Dämpfer zum nahezu idealen Zeitpunkt geben, um wieder mit 100 % statt womöglich nur 99 % Zielstrebigkeit in die neue Vorbereitung zu gehen.
Psychologisch und pädagogisch ist das womöglich perfekt gelaufen, auch wenn er das selber naturgemäß noch ganz anders beurteilen wird. Die letzte sehr gute (!) erste komplette Saison wurde teilweise zum Megahype um ihn. Dabei war noch lange nicht alles Gold, was glänzte. Jetzt auch medial mal richtig einen vor den Bug geschossen zu bekommen, ist sehr wichtig. Nur so kann er einen konstruktiven Umgang mit Kritik, der eigenen Leistung und kommunikativen Auswirkungen in Medien oder bei Fans erlernen.