xirram: Ich mag die Begriffe "Torwartecke" und "Mauerecke" nicht besonders. Letzlich ist das ganze Tor "Torwartecke" und ich kann nicht einfach die Verantwortung weiterschieben ala "Naja, der ging in die Mauerecke, da bin ich machtlos. Die Mauer hat folgenden Zweck: Der Schütze soll nicht direkt aufs Tor schießen können, sondern dazu gezwungen werden, den Ball irgendwie zu zirkeln, so dass ein schmales Fenster bleibt, um das Tor zu treffen. Dennoch muss ich als Torhüter bereit sein, zu agieren, wenn der Ball über die Mauer kommt. Was bei MAtS hier mutmaßlich passiert ist, resultiert genau aus dem, was du forderst: Konzentration aufs "Torwarteck". Er hat sich also so sehr auf einen Schuss ins TW-Eck fokussiert, dass es ihm kaum möglich war, auf einen Ball ins Mauereck zu reagieren. Ich vermute mal, dass er selbst bei einem "haltbaren Ball", der nicht direkt in den Winkel geht, nicht mehr hätte reagieren können.
Sicherlich sind diese Aktionen nicht einfach und man ist schnell dabei zu sagen: "Er hat hier auf einen Schuss ins Mauereck spekuliert und sah dann im Torwarteck nicht gut aus". So sieht man aber: Auch Fokussierung aufs TW-Eck ist Spekulation! Nur fällt das am Stammtisch keinem auf

Zum Spieler auf der Linie: Was soll der ausrichten? Der Ball schlägt knapp unter der Latte ein, welcher Spieler soll den wegköpfen? Klar, ein anderer Ball wäre da durchaus mal klärbar, aber in meinen Augen macht das selten Sinn... Die generelle Gefahr des Mannes auf der Linie hat Steffen angesprochen. Was dabei passieren kann, hat Schalke beim 2:1 vs Leverkusen exzellent demonstriert. Da stand zwar kein Mann auf der Linie, die gesamte Defensive aber so tief, dass sich eine Traube am 5er bildet. So hat der Keeper Null Chance, irgendetwas auszurichten. Ein Mann auf der Line hätte der Offensive das Selbe ermöglicht.