Torbinho, ich bin Tw Trainer
Ich habe Aufdrehen und Zudrehen definiert bekommen und letztendlich auch damit das 'Reindrehen'...
Richtig, Aufdrehen kann ich nur, wenn ich den Rücken frei habe, egal ob ich zentral spiele (6er) oder Aussen (8 und 9). Ich bekomme den Ball von hinten, bekomme zudem einen Zuruf (z.B. "Go") und damit nehme ich den Ball so an, daß ich aufdrehen kann, also ich verlagere mein Spiel sofort so, daß ich mit Ball durchstarte, ich nehme also das Tempo des Passes so gut es geht mit.
Zudrehen ist hingegen ich bekomme das Anspiel das Go und drehe auf, nach dem Dribbling werde ich gestellt und muss nun den Ball abschirmen, ich drehe mich also zwischen Ball und Gegenspieler, kann daher in die ursprüngliche Richtung nicht weiter machen.
'Reindrehen' ist nun, wenn ich zugedreht angespielt worden bin, vermeintlich ein Go hatte, mich aufdrehe und der Gegenspieler schon da ist - ich drehe mich in den Gegenspieler ein, der damit meist einen klaren Vorteil bekommt.
Damit dieses 'Reindrehen' nicht passiert, wird beim Passpiel dann ein anderes Kommando gerufen, wie "Klatsch" oder "pass" - wichtig dabei ist, dass sich die Kommandos im Vokal klar unterscheiden. Ein "O" aus Go ist daher klar zum "A" in "Klatsch" oder "Pass" zu unterscheiden, ein O heißt daher aufdrehen, A ist daher für das direkte Prallen lassen, z.B. für den Doppelpass.
Das liegt daran, daß wir unter Stress, also unter sportlicher Belastung nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit haben, sprich kurze Kommados werden klarer Verstanden, als lange Erklärungen.
Das ist beim Rallyefahren oft der Unterschied: Gute Navigatoren haben mit dem Fahrer eine eigene Sprache, so daß in kurzer Zeit bei hoher Geschwindigkeit und damit sehr geringer Aufnahmefähigkeit hier in möglichst kurzer Zerit rasch mit wenigen Worten die nötigen Informationen übermittelt werden müssen. Vokalfolgen haben hier oberste Priorität und enden daher in einer Art "Geheimsprache" zwischen Fahrer und Navigator - dies macht aber Erfolg und Misserfolg aus, denn der Fahrer fährt nicht nach seinem Gusto, sondern nach Anweisung seines Navigators. Es macht daher einen Unterscheid, ob ich einen 90 Grad Linkskurve habe, oder eine Linkskehre durchfahre, Radius und Strassenbreite bestimmen dann den Gang - und damit die Geschwindigkeit, so daß ich hier eine Linkskurve 90 Grad im 3 Gang anders durchfahre, als eine 90 Grad Kurve im 4 Gang...
Das macht Rallye zum Teamsport.
Und genau daß ist, was Fussball ausmacht. Kommunikation!
Aber das hat mit Ter Stegen nichts zu tun. Torleute machen - und für mich ist die Definition Aufdrehen = Ballannahme gegen die Spielrichtung, drehende Ballmitnahme und Start in Spielrichtung - kein Aufdrehen. Dabei geht viel zu viel schief, zumal der Torwart nie die Notwendigkeit hat.
Ich bekomme schon einen Koller, wenn der Torwart einen Ball so wie TerStegen zugespielt bekommt und diesen dann mit dem Aussenrist des rechten Fusses vor dem linken Fuss annhmen und sich dann diesen nach rechts vorlegen. Das machst du also Torwart nicht, ausser dein linkes Bein ist wirklich nur dafür da, damit Du an der Theke nicht beim Glas anheben umfällst...
Also bleibst Du da in der Standard Ballannahme / Ballmitnahme.
Auch als Feldspieler ein sehr probates und vor allem sehr schnelles Mittel, egal ob ich "pass" oder "go" bekomme... Ein Torwart hingegen bekommt kein "go", er muss also für mein Dafürhalten nicht Aufdrehen, im eigentlichen Sinn. Er verlagert nur. Sprich sein Ding ist daher eigentlich immer "pass", daher ist die Standard Ballan- und -mitnahme die optimale Lösung, die hier jedoch nicht - warum auch immer - ausgeführt wird.
Für mich ist die Ballannahme schon suboptimal, und diese geht dann völlig in die Hose.