Ich kenne dich nicht, aber ich kenne diese Einstellung. Ich bin ihr oft begegnet und auch hier im Forum ist sie weit verbreitet. Sie ist ein Irrglaube. Druck und Konkurrenz kann kurfristig die Leistung steigern, langfristig schadet es der Leistung aber nur.
Schau dir mal die Bundesliga an. Wieviele Torhüter standen dort wirklich unter Druck nicht die Nummer 1 zu sein bzw. im Konkurrenzkampf? Oder schau dir mal die Entwicklung von Oli Kahn an. Der stand bei Bayern nie in Frage. Doch auch ohne Konkurrenzkampf wurde er zum Weltbesten Torhüter! Aber selbst ein Oli Kahn patze unter dem dauerhaften Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann um die Position als Nummer 1 der Nationalmannschaft.
Aber schauen wir doch mal über den Tellerrand. Schau dir Sportler an wie Serhij Bubka, Michael Schumacher, Raphael Nadal oder Michael Phelps an. Diese haben nahezu keine Konkurrenz. Ihre stärksten Gegner sind sie selber und dennoch werden und wurden sie immer stärker ohne diesen Druck und Kampf.
Wir Torhüter erleben, stehen bereits während eines Spiels unglaublich unter Druck. Wir sind die, die keinen Fehler machen dürfen. Wir sollen der Fels in der Brandung sein, das Fundament unseres Teams. Das funktioniert aber nicht wenn wir ständig äußerem Druck ausgesetzt werden, wenn wir ständig von AUßen hinterfragt und angezweifelt werden.
Wir brauchen einen Ort der Ruhe in der wir an uns und unseren Fehlern arbeiten, weil wir das wollen. Weil wir besser werden wollen. Nicht weil da ein Konkurrent ist. Ein Ort an dem wir einfach mal DInge ausprobieren können. Einen Ort an dem wir Fehler machen können. Wo sollen wir diesen Ort finden, wenn wir nicht einmal im Training frei von Druck und Konkurrenz sind?
Wer Druck und Konkurrenz zu seiner Motivation erhebt wird irgendwann ausgebrannt sein und stagnieren, weil man sich eben nur eine gewisse Zeit pushen kann.