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Thema: Motorik bei C-Jugend-Torhütern

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  1. #1
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Standard Motorik bei C-Jugend-Torhütern

    Hallo Leutz,

    ich habe mich von Jetzt auf Gleich dazu überreden lassen meinem alten Trainerkollegen bei einer C-Jgd zu unterstützten und mich dabei primär um den Torwart zu kümmern. Wir haben die Kids schon zusammen in der E-Jgd trainiert, ich musst aber aus zeitlichen Gründen die letzten 2 Jahre passen. In der D-Jugend hatten die Jungs zwei "Granaten" als Trainergespann und absolut nichts gelernt. Das zählt leider auch für den Keeper. Auf dem kleinem Tor hilft ihm noch seine Statur (ca. 1,80-1,85m mit geschätzten 85-90kg), aber auf dem großen Tor sieht das teilweise noch sehr Verbesserungswürdig aus.

    Zum eigentlichen Problem:
    Ich habe mit einfachen Übungen versucht ihm die Grundlagen beim Hechten und tauchen zu vermitteln und dabei festgestellt, daß ganz einfach Bewegungsabläufe nicht schafft. So bekommt er es nicht hin in einer fließenden Bewegung aus der tiefen Hocke hochzuspringen. Sein Bewegungsablauf ist schwer zu beschreiben. Er macht im Prinzip kleine Pausen dabei, richtet sich erst rel langsam auf und "hüpft" dann eher. Dementsprechend springt er auch nicht ab wenn er zum Ball geht, sondern kippt wie ein gefällter Baum um. Auch die Koordination von Armen und Beinen ist sehr chaotisch. So schafft er es kaum die Arme beim hochspringen auszustrecken. Sobald er springt vergisst er die Arme hochzunehmen oder winkelt diese an. Als er am Mo versucht hat hinter einem Ball herzuspringen der Richtung Torlinie rollte, bohrte er sich mit der Nase zuerst in die Asche, weil er einfach vergessen hatte die Arme voranzustrecken... Klingt lustig, sah witzig aus, tat aber sicher weh!

    An sich ist er nicht schlecht. Hat teilweise wieder gute Reflexe und holt manchmal mit tollen Reaktionen Körpernahe Bälle raus wo ich schon staune. Aber sobald er abspringen muß um den Ball zu erreichen, ist er geschlagen weil er einfach nicht abspringen kann.

    Ich kann mich daran erinnern schon mal einen TW in der C-Jgd gesehen zu haben, der diese doch recht einfache Bewegungsabläufe nicht schafft.

    Hat jemand eine Idee (bzw. ein paar nette Übungen), wie ich diese Grundmotorik bei ihm geschult bekomme? Es macht ja keinen Sinn ihm die Techniken beim Hechten/Tauchen/Flanken abfangen zu vermitteln, wenn er nicht einmal sauber springen kann...

    Merci,

    La_Chat
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard

    Hallo La_Chat,
    da bleibt nichts anders, Du musst unten anfangen.
    Also Koordinationsschulung.
    sprich übe mit der Koordinationsleiter, übe mit Hütchen und Stangen, mache Übungen zur Koordinationsschulung, Auge-Ohr-Aktion.
    Lass diese sich also in der Hinsicht entwickeln, damit allein die motorische Fähigkeiten ausgebildet und feinmotorisch entwickelt werden.
    Das geht in der D-Jugend zwar schneller, doch in der C-Jugend ist es kein Abbruch.

    Dann schule Technik. Also schule das richtige Werfen. Sprich wie gehe ich zum Ball, wenn ich mich werfen muss?
    Lass es Schritt für Schritt ablaufen und korrigiere penibel die Fehler. Lass nichts durchgehen.
    Sitzt es bis zum Boden, dann übe das Abrollen und auch das Aufstehen über die Torwart-Wippe (-Schaukel).
    Seitens des DFB legt man inzwischen viel Wert darauf, daß die Torleute nicht abrollen, ich hingegen weiß, daß viele von uns noch auf dem Hartplatz "ran" müssen, so daß ich einfach sage: Hier hilft dem Torwart eine Abrolltechnik, weil das Verletzungsrisiko fällt, der Torhüter ist also eher bereit, sich auch mal zu werfen, als es zu vermeiden, er wird also risikobereitet und mutiger und gewinnt mehr Selbstsicherheit.
    Daher schule beide Techniken, nimm Ihnen so die Angst vor Verletzungen und damit schaffe die Bereitschaft für so eine Aktion, indem die Hemmschwelle abgebaut wird.
    Trainiere leicht Sprungkraft, mit Hürden und Hütchen....

    Wenn du kannst, fördere Kraft und Koordination, durch Alternativen. Macht Judo, geht mal Klettern... gestalte das Training anstrengend, aber abwechslungsreich... habe spaß daran.
    Ein Wackelbrett ist prima, Hütchenspiele, etc.... Habt Freude und fördere, daß die Torleute sich aktiv zum Ball bewegen und mache es schwieriger und schwieriger, irgendwann kommt der Absprung von alleine.
    Schule das Hechten nebenbei.... lege wert auf die saubere Technik und forciere etwas, daß die Torleute sich aus dem Stemmschritt abdrücken, gib aber auch Möglichkeiten, daß diese aus dem Stand heraus agieren sollen, und achte dabei auf die Aktion der Sprungkraftgeneration.
    Fördere das Bewußtsein, wie man Sprungkraft generiert und gezielt einsetzt....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
    Amateurtorwart Avatar von T93
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    Hallo La Chat
    wie du oben geschrieben hast, scheint euer Torhüter anscheinend manchmal gewisse Kleinigkeiten vergessen, wie zB die arme hoch...
    also ich würde versuchen erst einmal die Konzentration im Training hoch zu halten, und Übungen machen, bei denen er an mehrere Dinge gleichzeitig denken muss. Ich kann mir vorstellen, das dies nicht gleich zu beginn zu 100% funktioniert, also würde ich die Übungen so lange machen, bis er sich wirklich alles behalten kann und auch umsetzt.
    Wie Steffan bereits beschrieben hat, solltest du Übungen für die Koordination und Geschmeidigkeit machen sprich mit kleinen engen Hütchen, etc.
    Auch Sinnvoll fände ich persönlich, wenn du ihm einmal anstelle von Training einfach ein Video zeigst, auf dem man sieht, wie sich ein Torhüter verhällt, du solltest ihm alles genaust erklären, zB wie er z8um Ball gehen muss, fallen muss etc, wenn ihm das durch Bilder klar gemacht wird, wird ihm die Umsetzung auf dem Platz sicherlich einfacher fallen.

  4. #4
    Blickfeld Avatar von Nachwuchskeeper1993
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    Zitat Zitat von T93 Beitrag anzeigen
    Hallo La Chat
    wie du oben geschrieben hast, scheint euer Torhüter anscheinend manchmal gewisse Kleinigkeiten vergessen, wie zB die arme hoch...
    also ich würde versuchen erst einmal die Konzentration im Training hoch zu halten, und Übungen machen, bei denen er an mehrere Dinge gleichzeitig denken muss. Ich kann mir vorstellen, das dies nicht gleich zu beginn zu 100% funktioniert, also würde ich die Übungen so lange machen, bis er sich wirklich alles behalten kann und auch umsetzt.
    Wie Steffan bereits beschrieben hat, solltest du Übungen für die Koordination und Geschmeidigkeit machen sprich mit kleinen engen Hütchen, etc.
    Auch Sinnvoll fände ich persönlich, wenn du ihm einmal anstelle von Training einfach ein Video zeigst, auf dem man sieht, wie sich ein Torhüter verhällt, du solltest ihm alles genaust erklären, zB wie er z8um Ball gehen muss, fallen muss etc, wenn ihm das durch Bilder klar gemacht wird, wird ihm die Umsetzung auf dem Platz sicherlich einfacher fallen.
    Kann ich mir nur anschließen!
    Dein einziger wahrer und ehrlicher Freund sind deine Eier!

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Die Frage ist, bringt das was?

    Ich mein, wenn jemand Fahrrad fahren kann, ist das schön und gut.
    Hier in dem Beispiel jedoch, kann die Person theoretisch Fahrradfahren, aber kann nicht kurve fahren ohne Umfallen und ist noch sehr waggelisch unterwegs.

    Es stellt sich nun die Frage, ob es damit besser wird, wenn ich nun darauf trainiere, daß die Person beim Fahrrad fahren nun versuchen muss, mit einer Hand zu winken, dabei mit der anderen Hand zu lenken und gleichzeitig zu klingeln, und dabei den Kopf von einer Seite auf die andere Seite dauern zu drehen...

    Wo bitte ist da Zeit für die Person, daß sich ein Bewegungsmuster, was an sich komplex genug ist, einschleifen kann?

    Also, anstelle nun mehr zu verlangen, würde ich die Bremse treten und weniger machen. Denn man muss dabei eher unten anfangen, als jemand ins Wasser zu werfen und zu hoffen, daß er schwimmen lernt, wenn er fast ertrinkt.
    Denn was so bisher geschrieben steht, würde heißen, den armen Kerl einfach weiterhin zu überfordern.

    Hier denke ich aber, muss man an die Grundlagen herangehen, also sich das Bewegungsmuster ansehen und dieses von Grund auf überarbeiten. Also Technikfehler abstellen und die vorhandene Technik so ausbilden, daß es am Ende passt.
    Denn das hätte man in der D-Jugend machen müssen, ist scheinbar aber unterblieben.
    Also muss man es jetzt tun, und wenn das Bewegungsmuster sitzt und abgerufen wird, ohne nachdenken, wenn also der Geist wieder Luft hat, dann kann ich auch mehr fordern und mehr verlangen. Denn dann ist Volumen frei und ich kann was drauf packen.

    Aber in so einem Fall ist mehr nicht immer gut.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
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    Avatar von Mörv1992
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    Ihm ein Video zu zeigen, ist wohl der falsche Weg.
    Viel mehr würde ich mit ihm den Bewegungsablauf parallel oben.
    Ihr stell ich gegenüber und rollt euch flach den Ball zu.
    Der Kleine sieht wie LaChat es macht und versucht es nachzuahmen.
    LaChat korrigiert...

    Wenn der Keeper Probleme beim Abspringen hat, würde ich einfach mal mit ihm zur Sandgrube gehen.
    Du lässt ihn Weitspringen einige durchgänge und sagst dann sowas wie:
    "Und das ganze versuchen wir mal seitlich".
    Dann macht ihr 3-4 Seitsteps und springt stemmschrittähnlich in die Sandgrube.


    LG
    ...



  7. #7
    Amateurtorwart Avatar von T93
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Die Frage ist, bringt das was?

    Ich mein, wenn jemand Fahrrad fahren kann, ist das schön und gut.
    Hier in dem Beispiel jedoch, kann die Person theoretisch Fahrradfahren, aber kann nicht kurve fahren ohne Umfallen und ist noch sehr waggelisch unterwegs.

    Es stellt sich nun die Frage, ob es damit besser wird, wenn ich nun darauf trainiere, daß die Person beim Fahrrad fahren nun versuchen muss, mit einer Hand zu winken, dabei mit der anderen Hand zu lenken und gleichzeitig zu klingeln, und dabei den Kopf von einer Seite auf die andere Seite dauern zu drehen...

    Wo bitte ist da Zeit für die Person, daß sich ein Bewegungsmuster, was an sich komplex genug ist, einschleifen kann?

    Also, anstelle nun mehr zu verlangen, würde ich die Bremse treten und weniger machen. Denn man muss dabei eher unten anfangen, als jemand ins Wasser zu werfen und zu hoffen, daß er schwimmen lernt, wenn er fast ertrinkt.
    Denn was so bisher geschrieben steht, würde heißen, den armen Kerl einfach weiterhin zu überfordern.

    Hier denke ich aber, muss man an die Grundlagen herangehen, also sich das Bewegungsmuster ansehen und dieses von Grund auf überarbeiten. Also Technikfehler abstellen und die vorhandene Technik so ausbilden, daß es am Ende passt.
    Denn das hätte man in der D-Jugend machen müssen, ist scheinbar aber unterblieben.
    Also muss man es jetzt tun, und wenn das Bewegungsmuster sitzt und abgerufen wird, ohne nachdenken, wenn also der Geist wieder Luft hat, dann kann ich auch mehr fordern und mehr verlangen. Denn dann ist Volumen frei und ich kann was drauf packen.

    Aber in so einem Fall ist mehr nicht immer gut.
    Das mit dem Fahradfahren ist jetzt nicht gerade ein passendes Beispiel. Wenn man beim Fahradfahren etwas falsch amcht und hinfällt, dann verletzt man sich und das wars fürs erste. Im Fußball hingegen kann man aus Fehlern sehr viel einfacher lernen, wenn der Spiler etwas falsch macht, dann kann man ihm sagen, was er falsch gemacht hat und wie er es verbessern soll. Wenn er es noch einmal falsch macht, dann erklärt man es nochmals und hofft, das es beim dritten mal funktioniert. Dieses Prozeder verläuft so lange bis der Keeper es richtig und sauber umsetzt und es so fest in seinem Kopf drin ist, sodass es automatisch in der nächsten Situation abläuft. Man sollte den Torhüter nicht überfordern, wie du bereits gesagt hast, das ist ganz klar, aber ich habe das Gefühl , dass der oben benannte Torhüter so große defizite hat, damit endlich etwas getan werden muss.

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