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Thema: Möchtest du nicht wechseln, wir brauchen noch einen Torhüter?

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Kenne dieses Theme bestens.
    In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

    Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

    Wie kann so was sein?
    Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

    Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  2. #2
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    Hi,
    auch ich kenne das nicht stillstehende Telefon.
    Ich denke man muss bei dem Thema zwischen 2 seiten Unterscheiden, der Seite des Torwarts und der des Vereins.
    Torwart: Natürlich ist es schön Geld für sein Hobby zu bekommen, oder eine Liga höher zu spielen. Aber man sollte sich auch überlegen was man sich dabei für einen Ruf "erarbeitet". Man sollte nicht jedes Jahr den Verein wechseln um ein paar Eure mehr zu bekommen, es soll ja eigentlich Spass machen und wenn es um Geld geht muss man Fussball auch sehr ernst nehmen. Außerdem muss ich Schnapper zupflichten, dass viele junge Torhüter an totaler Selbstüberschätzung leiden. Das gilt auch für viele Feldspieler. Wenn ich sehe wie Spieler Vereine ausnehmen und immer wieder mit Wechslen kokoettieren nur um ein paar Euro mewhr zu bekommen und dann noch nichtmahl regelmäßig trainieren, ist das eine absolute Frechhiet und das kommt leider immer häufiger vor.
    Kurz zu der anderen Seite, dem Verein: Ich verstehe auch die Vereine nicht die in der Kreisliga Geld bezahlen, es geht um ein Hobby und ich kenne reichlich Vereine, die Pleite sind, weil sie irgendwelchen Spielern Geld bezahlen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, weil die Substanz dazu nicht da ist. Die sollen lieber Geld in ihre Jugend investieren und dafür sorgen, dass sich die Jugendspieler mit dem Verein identifizieren und so eine sloide Grundlage schaffen um auf Dauer den Verein gesund zu halten, finanziell und auch vom Vereinsleben her. Das Geld was an die Senioren geht sollte nicht an einiege wenige gehen, sondern an die Mannschaft, so dass ein gutes Klima geschaffen werden kann, wie z.B in Form von Anzügen, Schuhe, Essen nach dem SPiel, freies Trinken, etc. Ich halte ee gerade heutzutage für wichtig ein gesudnes Vereinsleben aufrecht zu erhalten um auf Dauer als Verein überleben zu können.

    So das war jetzt lang genug, ich könnte mich stundenlang über diese Thema aufregen.
    Gruß Fabian

  3. #3
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    Kenne das auch nur zu gut.
    Ist hier im Düsseldorfer Raum auch nicht anders.
    Wir haben 2 Torleute für die 1.Mannschaft, ein sehr junger und einen erfahrenen 31 Jährigen. Beide spielen mehr oder weniger abwechselnd.
    Tja, die 2.Mannschaft hat zwar einen Torwart für die nächste Saison aber ich bin nicht von ihm überzeugt. Man hat mich auch schon gefragt ob ich nicht noch eine Saison dranhänge.
    Dazu kommt dann das selbst ich mit meinen 41 noch Angebote bekommen habe, dabei eins das ich nur sehr schwer ausschlagen konnte weil es da um sehr viel Geld ging.
    Es gibt sogar Mannschaften bei uns in der Kreisliga A die nicht mal einen Torwart haben und wo dann Sonntags entweder ein halbwegs passabler Feldspieler ins Tor geht oder der AH-Torwart aushelfen muss.

  4. #4
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Torhüter scheinen wirklich Mangelware zu sein. Selbst bei uns ist es eng. Wir hatten letzte Saison zwei Nachwuchskeeper die sich in der ersten Mannschaft abgewechselt haben, einen 29jährigen Keeper in der dritten und mich in der zwoten Mannschaft. In der Kreisliga B mit nur einem Torwart anzutreten ist schon riskant. Nächstes Jahr geht wohl ein Keeper von der ersten Mannschaft ab. Aus der A-Jugend rückt einer nach. Allerdings ist das nicht wirklich Qualität was nachkommt. Es bleibt also eng...

    Ich habe aber so ein ähnliches Problem schon mit meiner C-Jugend. Da fehlt es mir für die nächsten Jahre händeringend an Spielern. Wir haben jetzt einen 15-Mann Kader. Über die Hälfte der Kids sind auf den Entwicklungsstand einer E-Jugend. Sowohl spielerisch, als auch körperlich. Eine D-Jugend gibt es gar nicht mehr, so daß wir spätestens in der nächsten Saison richtig Probleme bekommen. Unser Jugendvorstand ist auch nicht wirklich geschickt darin, neue Kids zu mobilisieren. Der direkte Nachbarverein verfügt über eine Kunstrasenanlage (wir nur Asche) und zieht uns jedes Jahr die Kinder weg. Da tummeln sich ca. 25 Kids in einer Mannschaft wärend wir froh sind, wenn wir antreten können.
    Es ist auch immer schwere Trainer zu finden. Wir machen das alle ehrenamtlich. Und es sind immer weniger Menschen bereit sich die Arbeit zu machen. Sei es aus zeitlichen Gründen, oder aber aus Bequemlichkeit. Darunter leidet dann wieder die Qualität des Trainings, was wiederum keine Kinder anzieht. Die Kids bei denen mein Co und ich jetzt wieder die Kohlen aus dem Feuer holen sollen, wurden die letzten 2 Jahre von zwei Vätern "versaut" bei denen das Training einfach war: "Hier habt ihr nen Ball, viel Spaß."

    Aggressives Spielerwerben kenne ich aber schon seit den späten 80er Jahren in Bochum und Umgebung. Die wohlhabenden Vereinen versuchen schon immer mit Lockangeboten die Spieler der Nachbarclubs abzuwerben. In der Regel bekam man Fußballschuhe, Schienbeinschoner, Tasche, Trainingsanzug und so versprochen. In den Senioren dann auch Geldangebote, wenn die Vereine entsprechende Sponsoren hatten. Finde ich in den Kreisligen absolut übertrieben, aber es ist halt so. In Witten habe ich in der Kreisliga A schon Prämienzahlungen bekommen. Nicht viel, aber so etwas zieht natürlich die Spieler an.
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Kenne dieses Theme bestens.
    In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

    Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

    Wie kann so was sein?
    Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

    Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.
    Ich stimme dir in beiden Punkten absolut zu, mir ist es eigentlich egal ob ich dabei was verdiene, ich möchte Spaß haben und mich körperlich herausfordern...klar ist es nicht schlecht, wenn man für bzw. durch seine Passion etwas Geld verdient, aber ich würde das nur als einen Bonus sehen, quasi das Sahnehäubchen. Aber wie gesagt, mir reicht schon der Adrenalinkick, den man bei einer guten Aktion in einem wichtigen Spiel bekommt, als Lohn für die Mühen im Training völlig aus.

    Zum Thema Asche: Ich habe vor ein paar Wochen ausnahmsweise mal auf Rasen gespielt, weil ich der Mannschaft von nem Kumpel ausgeholfen hatte...der Rasen war trocken bzw. stumpf und ich hatte ein paar 1gegen1-Situationen, in denen ich in den Ball gerutscht bin, hatte danach mehr Blessuren als jemals auf Asche. Wohl auch weil ich in kurzen Sachen gespielt habe, aber es stimmt schon: wenn der Rasen nicht tiptop gepflegt ist, besteht kein sehr grosser Vorteil für den Torhüter im Vergleich zu den Bedingungen auf Asche.

  6. #6
    Chalkias
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Kenne dieses Theme bestens.
    In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

    Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

    Wie kann so was sein?
    Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

    Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.
    Wird so unterschrieben. Nichts weiteres hinzuzufügen

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